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Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach

Titel: Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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ihrem Blick zum Fenster. Über den Gasthausvorplatz schlurfte ein abgerissener Typ. Sein Vollbart wurde allenfalls mal vom Regen gewaschen. Der Schädel war kahl.
    »Das ist Heiko, der Landstreicher«, sagte die Wirtin, die in diesem Moment den Tee brachte. »Er nennt sich Republikbummler. Zurzeit hält er sich hier in der Gegend auf – wie jedes Jahr im Juni.Ab und zu schnorrt er sich eine Flasche Bier.«
    Heiko kam herein.
    Man riecht ihn sofort, dachte Tim. Ein umweltfreundlicher Typ. Wie vielen Kleintieren der wohl als Nistplatzdient? Sei’s drum, auch Wanzen und Flöhe haben Anrecht auf Leben. Aber er soll uns nicht zu nahe kommen.
    Das Bartgestrüpp ließ Heikos Knollennase frei und die braunen Äuglein.
    »Tag, Frau Benzrube«, plärrte er mit hoher Stimme. »Sehen Sie mal, was ich gefunden habe! Hinten am Tröppelbach, wo die Kuhtränke ist. Lag dort im Gebüsch. Ich glaube, das ist eine Briefträgertasche. Jedenfalls sind viele, viele Briefe drin. Aber alle wurden geöffnet. Aufgeschlitzt. Komisch, nicht wahr! Ist der Briefträger so neugierig? Unsereins kriegt ja nie Post. Du liebe Güte! Heiko Sedzdrusky hat vor 20 Jahren das letzte Mal Post gekriegt. Damals war ich noch Glühlampenkolbenmacher in Hannover. Jaja.«
    »Nicht zu glauben, Heiko!« Die Wirtin Benzrube machte große Augen. »Das ist tatsächlich die Tasche von unserem Postzusteller. Prennsockl heißt er. Der wurde gestern überfallen. Er kommt immer mit dem Rad aus Unter-Rotländen. Am Feldweg hat ihn jemand hinterrücks vom Sattel gerissen und auf den Kopf gehauen. Prennsockl war so benommen, dass er niemanden sah. Der Täter hat ihm die Tasche abgenommen.«
    Die TKKG-Bande spitzte die Ohren.
    Als Nachrichtenumschlagplatz, dachte Tim, ist der ALTWIRT zu Tröppelbach enorm. Kaum sitzen wir hier, um Gehirn und Knochen von dem Schock zu befreien, füttert man uns mit kriminellen Neuigkeiten. Erst der gelb-rot gestreifte Bankräuber. Und jetzt der Briefräuber, der unbekannte.
    Wirtin Benzrube nahm die Tasche in Empfang und stellte sie hinter die Theke.
    »Ich rufe die Polizei an, Heiko. Wollen Sie warten?«
    »Um Himmels willen! Keine Zeit. Ich habe eine wichtige Verabredung. Mit zwei Persönlichkeiten vom TBC. Das duldet keinen Aufschub.«
    »Verstehe. Ihr seid also zu dritt.«
    Die Benzrube stellte drei Flaschen Bier auf die Theke. Heiko nahm sie, ohne zu danken.
    Bevor er hinausschnürte, sagte Tim: »Darf man wissen, was TBC heißt?«
    Grinsend fistelte Heiko: »Tippelbruder-Club.«
    »Ist total richtig«, nickte Tim, »wenn ihr euch organisiert. Macht voll was her.«
    Als Heiko draußen war, wedelte Karl mit der Hand durch die Luft. »Und da gibt es Rasierwasserhersteller, die Mutter Natur namentlich bemühen, wenn sie ihre Produkte taufen. Von Wildhölzern, Gräsern und Moosen ist da die Rede. Diese Geistschleichen haben keine Ahnung, wie jemand duftet, der ständig bei Wildhölzern, Gräsern und Moosen sich aufhält und nächtigt.«
    »Was wir gerochen haben«, lachte Tim, »war ausschließlich Heiko persönlich. Heiko, der Seifenscheue. Die Natur allein riecht immer stark. Himmel, ich möchte wissen, wozu raubt jemand die Briefpost en gros (im Großen) .«
    »Bestimmt nicht aus Neugier«, sagte Gaby und bewegte die langen Wimpern. »Sondern wegen der Geldscheine, die manchmal in Briefen verschickt werden.«
    »Zu Geburtstagen und so«, nickte Klößchen.
    »Blöd!«, meinte Tim. »Große Mühe für wenig Kohle.«
    »Sag das nicht! «,warnte Karl. »Kürzlich wurde eine Studentin zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Die Person hatte als Aushilfskraft bei der Post gejobbt und dabei nachweislich 849 Briefe unterschlagen. Die Beute belief sich auf mehr als 100000 Mark in bar sowie auf kleineWertgegenstände von mehr als 50000 Mark. Schmuck, vermute ich, oder anderer geschenklicher Kleinkram, den man in Briefen und Päckchen unterbringen kann.«
    »Das ist lohnend«, gab Tim zu. »Hätte ich nicht gedacht.«
    Klößchen schüttelte den Kopf. »Wozu die Tante wohl studiert hat! Um Briefe zu klauen, muss man doch nicht auf die Uni.«
    »Die Tante ist psychisch plemplem gewesen«, erklärte Karl. »Hat gewissermaßen einen Knacks im Verhalten. Deshalb musste sie auch nicht hinter Gitter. Die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Das bedeutet: Erst wenn die Täterin wieder so einen Scheiß anstellt, wird sie eingebuchtet.«
    In der Küche klingelte das Telefon.
    Die Wirtin meldete sich und rief dann: »Für dich, Gaby.
    Dein Vater. Du kannst

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