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Alarmstufe Blond

Alarmstufe Blond

Titel: Alarmstufe Blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Marthens
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daran!«
    Ich verbarg mein Gesicht in meinen Händen, doch er lachte nur wieder und zog sie sanft wieder weg,
    »Das muss dir nicht peinlich sein, du bist wunderschön. Auch wenn ich nicht viel davon gesehen habe, weil ich so erschrocken war und vor Aufregung nicht wusste, wohin ich schauen sollte.«
    »Du warst aufgeregt?«, fragte ich leise.
    »Und wie. Du bist die aufregendste Frau, die ich seit vielen, vielen Jahren gesehen habe. Unter deinen blonden Locken stecken jede Menge Witz und Verstand. Du hast wunderschöne, grüne Augen, bei denen ich an Sommer, türkisfarbenes Meer und heiße Nächte denken muss. Du wirkst so unbeschwert und herzlich, dass ich dich einfach nur lieben kann.«
    Mein Herz klopfte zum Zerspringen bei seinen Worten. Er dachte nicht an Moos, sondern an heiße Nächte. Und er hatte das Wort »lieben« ausgesprochen. Ich schmolz noch mehr dahin.
    Sein Gesicht kam meinem ganz nahe. Ich konnte seinen Atem auf meiner Haut spüren.
    »Ich muss dich noch was fragen«, flüsterte ich.
    »Was ist es?«
    »Haben wir uns schon mal geküsst oder habe ich das nur geträumt?«
    Er lachte leise. »Wir haben uns schon einmal geküsst. Das heißt, du hast mich geküsst. Du hast mir sogar schon mal gesagt, dass du mich sexy findest und erotische Dinge mit mir träumst, aber da hattest du Fieber. Das zählt nicht.«
    »Oh nein!« Wieder wollte ich meine Hände vors Gesicht schlagen, doch er hielt sie fest.
    »Ich fand das sehr süß«, wisperte er, während sein Mund immer näher kam.
    »Dieses Mal werde ich mich ganz sicher daran erinnern«, sagte ich, als seine Lippen nur noch einen Fingerbreit von meinen entfernt waren.
    »Das hoffe ich.« Jetzt passte nur noch ein Blatt Papier dazwischen. Ein ganz dünnes.
    Und dann küsste er mich. Ich hatte das Gefühl, dass etwas in mir explodierte, als seine Lippen die meinen berührten. Sein Mund war so sanft und hart, so zärtlich und fest zugleich. Er küsste mich mit solcher Intensität, dass mir ganz schwindelig wurde und ich für einen Moment glaubte, keine Luft mehr zu bekommen. Ich spürte nichts mehr um uns herum, nicht den Regen, der auf das Autodach trommelte, nicht den Motor, der leise erstarb, und nicht die Uhr, die im Armaturenbrett tickte und mit jeder Sekunde meinen Abschied näherbrachte.
    Dieser Kuss von ihm war so zärtlich und verlangend, dass ich jedes Gefühl für Raum und Zeit verlor. Und ich wollte nicht, dass er jemals endete.
    Doch irgendwann löste sich Leonard von mir. Ich hätte ihn am liebsten wieder zu mir gezogen und ihn weiter geküsst, aber er nahm nur noch mein Gesicht in seine Hände und gab mir ein Küsschen auf den Mund, das viel zu schnell vorbei war.
    »Gute Nacht, Pippa Stoltz«, sagte er. »Schlaf gut.«
    »Gute Nacht, Leonard Diercksen«, sagte ich. »Schlaf du auch gut.«
    Er lächelte. »Wir sehen uns morgen.«
    Ich nickte und öffnete die Autotür. »Ganz sicher.«
    Dann hüpfte ich aus dem Auto und die Stufen zum Haus hinauf. Ich winkte ihm zu, als er den Wagen wendete und die Straße hinunter fuhr. Danach ging ich hinein.

TAG 17
    19. Juli, Zweitschlag
     
     
    Ich war mit einem breiten Grinsen eingeschlafen und einem seligen Lächeln, verbunden mit heftigem Herzklopfen, aufgewacht. Es war so ein schöner Abend mit Leonard gewesen, ich konnte noch den Kuss auf meinen Lippen fühlen. Und hin und wieder hatte ich sogar das Gefühl, als könne ich seinen Duft riechen.
    Wohlig streckte ich mich in meinem Bett, das genau genommen Carolines Bett war, in meinem Schlafzimmer, das genau genommen Carolines Schlafzimmer war, in meinem Haus, das genau genommen … ihr wisst schon. Aber das war mir in dem Augenblick egal. Ich fühlte mich wie eine Königin in ihrem Schloss, und der Traumprinz wartete nur wenige Häuser weiter darauf, mich wiedersehen zu dürfen.
    Allerdings war der Anlass für unser Treffen weniger schön: die Beerdigung von Albert Norden.
    Wieder einmal stand ich vor dem Problem, dass ich nicht wusste, was ich anziehen sollte, denn auf ein solches Ereignis war ich natürlich auch nicht vorbereitet gewesen, als ich packte. Daher nahm ich meine schwarze Hose und ein dunkelblaues T-Shirt, das ich mit einem weinroten Schal kombinierte. Meine Locken band ich zu einem Zopf zusammen und zwirbelte ihn am Hinterkopf zu einem Dutt. Ich sah ernst und feierlich aus, und zum Glück auch etwas sexy, weil das Weinrot einen schmeichelnden Kontrast zu meinen blonden Haaren bildete.
    Als es kurz vor zehn Uhr war, ging ich mit einem

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