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Alarmstufe Blond

Alarmstufe Blond

Titel: Alarmstufe Blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Marthens
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grinste wieder. »Was meinst du, schafft ihr es ohne weitere Verletzungen, oder soll ich lieber weiter ein Auge auf euch haben?«
    Er duzte mich wieder. Ein gutes Zeichen.
    »So gern ich es habe, wenn du in der Nähe bist, so sehr lenkt es mich von der Arbeit ab. Ich glaube, die Männer haben schon wieder alles falsch hingestellt.«
    Er nickte. »Gut, dann gehe ich. Ich hole dich um acht ab, ist das okay?«
    »Das ist perfekt.«
    Er warf mir noch ein Lächeln zu, das meine Knie weich werden ließ, dann wandte er sich ab und ging.
     
    ***
     
    Den Rest des Nachmittags nahm ich nur noch wie in Trance wahr. Der Möbelwagen wurde leer und leerer, das Haus voll und voller. Irgendwann befand sich schließlich alles an seinem Platz, der Möbelwagen mit den Packern war wieder abgefahren und ich stand vor der schwierigsten Frage des Tages: Was sollte ich zu meinem Date mit Doktor Diercksen anziehen?
    Fieberhaft wühlte ich die Sachen in meinem Koffer durch. Viel war da nicht, was in Frage kam. Als ich meine Sachen gepackt hatte, hatte ich natürlich nicht damit gerechnet, ein heißes Date mit einem noch heißeren Typen zu haben. Da war ich nur von Arbeit und ein wenig Entspannung im Grünen ausgegangen.
    Schließlich hielt ich zwei Kleider in der Hand: Das eine hatte ich schon in der Kirche angehabt, das andere bei der Party von Carls Freund. Das erste war sehr schön und lang, so dass es ein paar überflüssige Speckröllchen gut kaschierte. Das andere war kürzer und sexier, dafür hatte ich es schon bei einem Date mit einem anderen Mann getragen. Dann dachte ich, ich hätte noch die enge Jeans mit einem scharfen Top im Angebot, doch leider hatte ich vergessen, sie nach der Grillparty zu waschen. Außerdem hatte er mich darin schon gesehen.
    Alles andere war als Kleidung für ein Date völlig unpassend.
    Als ob ich eine Wahl hätte, entschied ich mich für das lange Kleid. Es ließ mich sehr elegant, groß und schlank wirken.
    Ich sah auf die Uhr. Ich hatte noch eine Stunde, bis er kam. Also Zeit genug, um zu duschen und mir die Haare zu waschen.
     
    ***
     
    Er kam überpünktlich. Punkt acht klopfte er an meine Tür. Er sah umwerfend aus. Er trug ein dunkles Hemd und eine dunkle Hose, die ihm extrem gut standen.
    Er lächelte mich an und reichte mir die Hand, um mich die Treppe hinunter zu führen. Ich fühlte mich wie eine Prinzessin, auch als er mir die Tür aufhielt und mir ins Auto half.
    Wir unterhielten uns locker und leicht über Belanglosigkeiten, als wir im Auto saßen und er auf das Ziel zusteuerte. Ich hoffte, dass er nicht Jaspers Restaurant wählte, zum Glück schlug er wirklich einen anderen Weg ein.
    Schließlich landeten wir in Balhow in einem Restaurant, das sich in einer alten Windmühle befand und einen großartigen Blick über die Wiesen- und Seenlandschaft erlaubte.
    Es war ein fantastisches Ambiente, und mir klappte die Kinnlade runter, als ich drinnen saß und die edel gedeckten Tische, das Aquarium mit seltenen Fischen und vor allem die Dessertkarte sah.
    Leonard schien sich über meine Begeisterung zu freuen.
    »Ich war mir nicht sicher, ob es dir gefallen würde. Schließlich kommst du aus der Stadt und bist so Einiges gewöhnt. Ich habe keine Ahnung, ob wir Landeier deinen Erwartungen gerecht werden.«
    »Dieses Restaurant ist ein Traum«, erwiderte ich und sah mich erneut bewundernd um, da ich inzwischen festgestellt hatte, dass sie alte, historische Balken und venezianisches Glas verwendeten. Dann wanderte mein Blick zu ihm. »Und du auch.«
    Er zog den Mund schief. »Davon war ich anfänglich nicht so ganz überzeugt. Ich dachte eher, du hältst mich für einen völligen Versager.«
    Erschrocken starrte ich ihn an. »Wie kommst du denn darauf?«
    »Du warst immer kurz angebunden und hast dich nicht einmal bedankt, als ich dich aus der Polizeistation holte. Dabei habe ich mir große Sorgen um dich gemacht, dass du vielleicht wieder verletzt wärst, als mich der Polizist anrief und erzählte, dass du in meine Mülltonne gefallen seist.«
    Ich stöhnte leise in Erinnerung an diesen wenig glanzvollen Moment meines Lebens. »Tut mir leid«, erwiderte ich geknickt. »Ich war einfach nur verwirrt, weil ich dachte, dass du verheiratet bist. Ich hatte dich so glücklich mit dieser Frau auf dem Foto gesehen und keine Ahnung, dass sie deine Schwester ist. Ich war einfach davon ausgegangen, sie wäre deine Ehefrau.«
    »Ach ja, das Foto.« Er lächelte gedankenverloren. »Das Foto stammt aus besseren

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