Alarmstufe Rot
schnell abhelfen, aber bitte im Schlafzimmer.”
Er zog sie hoch und legte sie einfach über seine Schulter. „Meine Güte, du bist ja doch ein Höhlenmensch”, rief sie und lachte auf dem ganzen Weg den Flur entlang.
„Du weckst den Neandertaler in mir”, erwiderte er und gab ihr einen Klaps auf den nackten Po.
Sobald sie in dem schwach beleuchteten Schlafzimmer waren, ließ er sie sanft aufs Bett gleiten, ganz im Gegensatz zu seinen rüden Manieren von eben.
Er betrachtete eine Weile ihr Gesicht, bevor er sehr ernst sagte: „Ich habe noch nie eine Frau mit so viel Genuss glücklich ge macht wie dich.”
„Und ich habe überhaupt noch nie so etwas Schönes erlebt.”
Er küsste zärtlich ihre Lippen, es war nur ein Hauch, der aber Lust auf mehr weckte.
„Soll ich dir noch etwas sagen? Ich habe das Zusammensein mit einer Frau überhaupt noch nie so ge nossen.”
„Wirklich? Warum denn nicht?”
„Es war immer nur etwas rein Sexuelles. Ich habe mit der Frau nie viel geredet, und ich habe unter Garantie nie so mit ihr ge lacht.”
Brooke strich durch sein dichtes goldblondes Haar. „Ich kann mir gar nicht vorstellen, nicht zu reden und zu lachen, wenn einem danach ist. Das macht eine Beziehung doch gerade aus.”
„Bei mir war es nicht so. Bis jetzt.”
Brookes Herz wurde weit. Sie war nahe daran, wieder an Liebe zu glauben, und sie hoffte, dass sie Jared genauso viel bedeutete wie er ihr.
Er zog sich aus und sie beobachtete ihn dabei, kostete es aus, seinen herrlichen Körper vor Augen zu haben. Sein Gesicht hatte einen Ausdruck, den sie nicht ganz einordnen konnte. Sie sah Begehren darin, aber da war noch etwas anderes. Oder bildete sie sich das nur ein, weil sie es sich so sehr wünschte?
Er kam wieder zu ihr, umgab sie mit seinen zärtlichen Berührungen und Küssen, füllte sie mit seiner männlichen Kraft ganz aus. In diesem Moment kreiste alles um ihn und das, was er ihr gab - das Gefühl, geliebt zu werden. Sie drückte ihn fest an sich, aus Angst, er sei weg, sobald sie die Augen öffnete. Dass diese Verschmelzung, die ebenso körperlich wie emotional war, nur ein Traum sein könnte.
Aber er war wirklich da, lebendig und stark. Und er war ihrem Herzen nah, im übertragenen Sinn und buchstäblich. Als nun erbebte und leise keuchend ihren Namen hervorstieß, da war es für sie ganz natürlich, das Risiko einzugehen und es ihm auch zu sagen.
Was von da an mit ihnen beiden gesche hen würde, lag in seinen Händen.
„Ich liebe dich, Jared.”
10. KAPITEL
Jared erstarrte bei Brookes Worten und wartete auf den gewohnten Fluchtimpuls, wie er ihn schon oft in solchen Situationen verspürt hatte. Doch er kam nicht.
Stattdessen breitete sich ein immenses Wohlgefühl in ihm aus. Er fühlte sich keineswegs bedroht. Er hatte nicht das Bedürfnis, so schnell wie möglich das Weite zu suchen. Er wollte Brooke etwas Bestimmtes sagen, aber er wusste nicht so recht, was. Liebte er sie?
Wahrscheinlich. Jedenfalls war er diesem Gefühl so nah wie noch nie im Leben.
Er drehte sich auf die Seite und umarmte sie, doch die richtigen Worte wollten ihm nicht einfallen.
Sie berührte sein Gesicht. „Sie sehen ja so verstört aus, Dr. Granger. Du musst mir darauf nichts antworten. Ich wollte nur, dass du es weißt.”
„Diese Dinge fallen mir nun einmal schwer.”
„Da möchte ich entschieden widersprechen.”
Er schaute zu ihr hinunter und lächelte. „Ich meinte Versprechungen.”
„Fordere ich denn welche?”
„Nein. Aber es stünde dir zu.” Er zog seine Arme weg, setzte sich auf und stützte die Ellbogen auf die Knie. Einige Momente des Schweigens vergingen, bevor er fragte: „Wieso bist du dir deiner Gefühle so sicher?”
Sie kniete sich hinter ihn und legte die Hände auf seine Schultern. „Wenn ich nicht verliebt wäre, würde ich mich nicht jemandem so total hingeben, der mich bald wieder verlassen könnte.”
Er sah sie über die Schulter an. „Wer sagt, dass ich dich verlasse?”
„Nun, ich habe darin einige Erfahrung.”
Er senkte den Kopf und seufzte. „Du hast also jemanden geliebt und wurdest verlassen.”
„Hat das nicht jeder schon einmal erlebt?”
„Nein. Ich nicht.” Er war immer derjenige gewesen, der ge gangen war.
„Das Problem ist, dass man manchmal Begehren mit Liebe verwechselt”, erklärte sie.
„Verlangen reicht aber nicht aus für eine dauerhafte Beziehung.”
Ihr ernster Ton bewirkte, dass er sich umdrehte und sie voll ansah. „Und was hat
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