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Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Titel: Alasea 01 - Das Buch des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Feuers
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sind, als die Ho’fro-Anhänger in die Verbannung geschickt wurden. Nicht alles war auf Pergament festgehalten worden.«
    Schorkan packte den alten Magiker an der Schulter. »Sprich, Greschym! Befrei deine Zunge! Die Zeit wird knapp.«
    Greschym senkte den Kopf und murmelte leise:
    »Blut wird sie rufen,
    Das Buch wird sie binden,
    Gebunden in Blut,
    Wird sie auferstehen.
    Herz aus Stein,
    Herz aus Geist,
    Wird sie sich wieder erheben.«
     
    Schweigen legte sich über den Raum, nur unterbrochen vom Knistern des Feuers.
     
    Er’rils Hand schwebte zum Knauf seines Schwerts. »Ich hielt sie für einen Mythos.«
     
    »Svesa’kofa«, sagte Schorkan und lockerte dabei den Griff an Greschyms Schulter; er kniff die Augen vor Besorgnis zusammen. »Die Hexe des Geistes und des Steins.«
    Er’ril schritt auf dem abgetretenen Teppich hin und her. »Der Legende nach wurde sie von Chi vernichtet, weil sie es gewagt hatte, die Blutmagik anzuwenden. Alle Frauen sind dazu verdammt, jeden Mond zu bluten, als Bestrafung für ihre Gräueltaten. Wie könnte diese Abscheulichkeit wieder auferstehen?«
    Greschym zuckte mit den Schultern. »Deshalb halten wir unsere Zunge im Zaum. Nicht alle Visionen um das Buch herum leuchten hell.«
     
    »Eine finstere Vision, in der Tat«, bemerkte Schorkan. »Vielleicht gelingt es uns im Laufe der Zeit, andere prophetische Visionen wahrzunehmen, um etwas Licht auf deine Worte zu werfen. Aber Mitternacht rückt näher. Es muss jetzt geschehen, sonst ist die Gelegenheit für immer verpasst.«
     
    Greschym seufzte. »Wollen wir dieses Wagnis wirklich eingehen?«
    »Trotz aller Visionen ist die Zukunft für uns eine unbekannte Größe.« Schorkan stand vom Bett auf, wobei der Holzrahmen unwillig quietschte. »Wir müssen mit den Werkzeugen arbeiten, die uns zur Verfügung stehen. Unser Orden ist zerstört. Durch die Schaffung dieses Buches kann ein kleines Stück unserer Magik erhalten bleiben. Ich meine, wir sind immer noch auf dem Vormarsch.«
    »Ich vertraue mich deiner Führung an, Schorkan. Was könnte ich anderes tun?« erklärte der Alte und entblößte seinen Stumpf.
    »Dann komm.« Schorkan half Greschym auf die Beine. »Zum Feuer.«
    Er’ril sah zu, wie sein Bruder den Jungen zu sich holte und die drei Magiker vor dem Feuer einen Schutzkreis aus Kerzenwachstropfen herstellten, eine starke Abwehrmaßnahme für starke Magik. Er’ril trat zurück.
    Schorkan verdrehte den Hals, um Er’ril anzusprechen. »Auch du, Bruder, wirst eine Rolle bei diesem Unterfangen spielen, eine entscheidende Rolle. Wenn wir fertig sind, wird ein heller Blitz aus weißem Licht aufzucken, und wilde Magik wird immer noch in diesem Raum freigesetzt sein. Du musst das Buch schnell schließen, um den Bann zu beenden.«
    »Ich werde dich nicht im Stich lassen«, sagte Er’ril mit gerunzelter Stirn, und Übelkeit und Leere krochen ihm in die Brust. »Aber die Magik ist dein Herz, Bruder. Warum schließt du das Buch nicht selbst?«
    »Du weißt, warum, oder zumindest ahnst du es. Das sehe ich deinen Augen an«, antwortete Schorkan leise. »Das Erstellen dieses Textes wird uns drei zerstören. Wir müssen zu dem Buch werden, es wird aus uns geschaffen.«
    Er’ril spannte sich, als er sich seiner Ahnung bewusst wurde. »Aber…«
    »Mitternacht rückt schnell näher, Bruder.«
    »Ich weiß, es ist schon spät! Aber… aber was ist mit diesem Kind?« Er’ril nickte zu dem Jungen hinüber. »Ihr habt die Absicht, ihn zu opfern. Darf er sich nicht selbst dazu äußern?«
    »Ich wurde für diese Bestimmung geboren, Waffenmann«, sagte der Junge, der nun zum ersten Mal sprach, und seine Worte klangen ruhig und sicher. Er’ril wurde bewusst, dass er den Namen des Jungen nicht kannte. Sein Dialekt legte die Vermutung nahe, dass er in einer der Ortschaften an der Küste aufgewachsen war. »Chi hat mich zu dem Apfelbottich geleitet, damit ich mich dort versteckte, als die Herren des Schreckens angriffen. So sollte es sein.«
    »Der Junge und ich haben über diese Dinge bereits gesprochen«, erklärte Schorkan, der sich von dem Kreis entfernte und den Arm um Er’ril legte. Er drückte ihn fest an sich. »Hab keine Angst, großer Bruder. Es muss vollbracht werden.«
    Er’ril legte seinerseits den Arm fest um seinen Bruder und schwieg, aus Angst, seine Stimme könnte die Tiefe seiner Verzweiflung verraten.
    Nach kurzer Zeit räusperte Greschym sich und stellte seine niedergebrannte Kerze auf den Kaminsims. Er’ril gab seinen

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