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Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Alasea 01 - Das Buch des Feuers

Titel: Alasea 01 - Das Buch des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Feuers
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selbst nach innen auf.
    »Komm herein!« befahl eine Stimme aus dem Innern. Greschym zuckte beim Klang der Stimme zusammen - nicht aus Angst, sondern aufgrund der Erkenntnis, dass dieser Tonfall seiner eigenen Stimme glich, wenn er Joach Befehle erteilte. Er hält mich lediglich für einen Diener.
    Greschym betrat den Raum des geschätzten Oberhaupts der Bruderschaft und sah den Prätor, der am westlichen Fenster stand. Durch das Glas hindurch sah er den schwarzen Finger des Turmschatten zur fernen Küste deuten. Der Prätor starrte über die versunkenen Reste der einst so stolzen Stadt A’loatal hinweg hinaus aufs Meer, vorbei an den Inseln des Archipels, die das Wasser fleckten wie die Rücken von riesigen Meeresgeschöpfen. Greschym wusste, wohin er blickte.
    Er wartete. Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss. Nun, da er den spähenden Augen seiner Brüder entkommen war, schob er die Kapuze zurück.
    Hier gab es keine Geheimnisse.
    Greschym verharrte schweigend. Der Prätor würde sprechen, wenn er dazu bereit war; also betrachtete Greschym lediglich seinen steifen Rücken. Nur wenige kannten die Identität des Prätors. Als Oberhaupt der Stadt und der Bruderschaft hatte er seinen Namen abgelegt, um den Mantel der Verantwortung anzulegen. Dies war vor langer Zeit geschehen. Außer Greschym lebte niemand mehr, der sich an diesen Tag erinnerte.
    Endlied wandte sich der Prätor vom Fenster ab. Seine Augen waren von demselben Grau wie die seines Bruders Er’ril. »Ich spüre ihren Blick«, sagte Schorkan. »Die Hexe sieht zu dem Buch hin.«
    »Sie wird hierher kommen«, sagte Greschym. »Das Buch ruft sie.«
    Während Prätor Schorkan seinen Ausguck am Fenster wieder einnahm; liebkosten Gespenster schwarzer Energie seine Haut und verhöhnten das weiße Gewand seines Amtes. »Wir müssen auf sie vorbereitet sein. Das Schwarze Herz muss diese Hexe haben.«
     
    Elena bog um die letzte Kurve des gewundenen Pfads und freute sich, den weiten Pass vor sich zu sehen. Sie betrat den Pass der Geister mit einem Dankgebet auf den Lippen. Eine einzelne Bö versuchte, ihr die Kapuze vom Gesicht zu zerren, doch bald darauf erstarb der Wind. Aber sie wusste, dass er am Abend wieder über die Zahnberge heulen würde, als beklage er den Verlust der Sonne.
    Sie erkundete den Pass. In der vergangenen Nacht war Schnee gefallen, und keine einzige Spur befleckte die Fläche aus jungfräulichem Weiß. Elena bedauerte, diese Schönheit mit ihren plumpen Stiefelabdrücken zu zerstören, aber ihr Ziel rief sie an diesem Morgen zu sich. Mit einem Seufzer machte sie sich auf zur Höhe des Passes. Eine dünne Eisschicht überzog den Boden unter dem Schnee und knackte bei jedem Schritt. Das Knirschen war der einzige Laut weit und breit.
    Als sie sich der Höhe des Passes näherte, kämpfte sie sich durch inzwischen kniehohen Schnee. Unter der dicken Kleidung war ihr warm geworden, doch sie wusste, dass sie rasch wieder fröre, wenn sie jetzt innehielte. Sie schritt weiter, bis sie die Passhöhe erreicht hatte.
    Dort blieb sie stehen und spähte nach Osten. Außer Atem, erhitzt und überzeugt davon, dass ihr gleich wieder kalt würde, bereute sie den Aufstieg dennoch nicht. Die Gebirgslandschaft breitete sich vor ihr aus, und der volle Glanz der Sonne tauchte sie in seine Strahlung. Der Morgen war so hell und klar, dass Elena hätte schwören mögen, das Glitzern am Horizont sei der Große Ozean. Die Landschaft lag in sanften Wellen vor ihr. Sie sah, dass der Winter seinen eisigen Griff weit über die Berge und in die Täler hinein ausgebreitet hatte. Doch dahinter, in den fernen Ebenen, leuchtete ein Hauch von Grün in der Morgensonne wie die Verheißung des Frühlings.
    Elena zog ihre mit Kaninchenfell gefütterten Fäustlinge aus und hob die Hände dem Licht der Sonne entgegen. Sie leuchteten im Morgenlicht - die eine weiß wie Schnee, die andere von Wirbeln gezeichnet, die so rot waren wie der Sonnenuntergang.
    Nach jener furchtbaren Nacht hatte es lange gedauert, bis schließlich eine Erneuerung eintrat. Obwohl sie keine Verletzungen erlitten hatte wie die anderen, hatte Elena in jenem finsteren Gebiet doch eine tiefe innere Wunde davongetragen. Sie hatte diese Zeit der Ruhe und Besinnung gebraucht, um geheilt zu werden.
    Denn seit jener dunklen Nacht, als sie in Er’rils Armen im Schlamm gekniet hatte, hatte eine Frage ihr Denken beherrscht: Wer bin ich?
    Elena betrachtete ihre beiden Hände und hob sie der Welt entgegen.
    War sie das Rot

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