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Alasea 02 - Das Buch des Sturms

Titel: Alasea 02 - Das Buch des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Sturms
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nicht mehr.
    Obwohl ihre Zirkustruppe geteilt war, musste er Kral und Tol’chuk dazu überreden, den befohlenen Auftritt durchzuführen. Mogwied legte sich die Argumente im Kopf zurecht. Die Herren von Schattenbach würden mächtige Verbündete bei ihrer Suche nach Merik sein. Wie könnten sie diese seltene Gelegenheit ungenutzt lassen, Zugang zu den vielen in der Festung verfügbaren Quellen zu bekommen? Davon könnte es abhängen, ob sie Merik retten könnten oder verloren geben müssten.
    Mogwied grinste verzerrt auf das Pergamentstück hinab.
    Wie konnten Kral oder Tol’chuk da ablehnen?
    Er hielt den Pergamentstreifen noch näher an die Flamme der Lampe, bis er Feuer fing. Dann ließ er den brennenden Fetzen zu Boden fallen und trat die schwarzen Stücke in die Dielenbretter.
    Nur er kannte die eigentliche Einladung, die hinter den geschriebenen Worten steckte: eine Aufforderung zum Tod.
    Mogwied wischte sich die Asche von den Händen.
    Wissen war wahrhaftig Macht!
     
    »Glaubst du, sie werden kommen, Bruder?« fragte Mykoff und legte sich auf seiner Ruhebank zurück, den Kopf auf ein Kissen gebettet.
    »Sie haben gar keine Wahl. Selbst wenn sie einen Verdacht gegen uns hegen, kommen sie trotzdem, um nach ihren Freunden zu sehen, neugierig wie sie sind. Entweder das, oder sie fliehen einfach aus der Stadt und lösen unser Problem auf diese Weise.« Riemer lag auf einer Liege derselben Art, umschmeichelt von weicher Seide und Gänsedaunen. Die ständige Fragerei seines Bruders ging ihm allmählich auf die Nerven. »Ich erwarte aber, dass sie kommen werden«, fügte er hinzu. »Sie haben verbissen gekämpft und werden jetzt nicht fliehen.«
    Mykoff wusste, dass er seinen Bruder ärgerte, aber er konnte seine Besorgnis nicht stillschweigend für sich behalten. »Glaubst du, der … der Zwerg hat einen Verdacht?«
    »Bestimmt ist er viel zu sehr beschäftigt mit dem neuen Spielzeug, das wir ihm letzte Nacht gebracht haben.« Riemers Stimme klang gereizt. »Er hält uns wahrscheinlich für zu erschöpft von der Jagd letzte Nacht, als dass wir gegen seine Ziele arbeiten könnten.«
    »Bist du sicher?«
    »Unsere Erkundigungen verliefen sehr diskret. Nur wir wissen, dass der Gefangene der Magiker dieser Zirkustruppe war, die den Lagerschuppen gemietet hatte. Bestimmt ist dieser andere Elementarmagiker, den der Zwerg sucht, ebenfalls ein Mitglied dieser Truppe.« Riemer richtete sich auf seiner Ruhebank ein wenig auf und sah Mykoff ins Gesicht. Die glatte Stirn seines Bruders war von einer einzelnen Sorgenfalte durchzogen. Riemer fühlte mit seinem jüngeren Bruder mit. Er hatte nicht geahnt, wie sehr ihr Plan seinen Zwillingsbruder beunruhigte. Er streckte die Hand zur Nachbar liege aus und berührte Mykoffs Seidenärmel. »Das ist nur wie ein Tai’man-Spiel«, beschwichtigte er ihn. »Wir bewegen Figuren von da nach dort, wie es uns zum Vorteil gereicht. Aufgrund unserer geschickten Jagd letzte Nacht müssen wir uns bereits mit jemandem auseinander setzen, der an unserem Sakrament teilhaben wird.« Riemer konnte nicht verhindern, dass sein Ton angewidert klang.
    »Das heißt«, hielt Mykoff entgegen, der sich weigerte, sich mit dieser schrecklichen Aussicht abzufinden, »falls der dürre Kerl den Schwarzstein überlebt.«
    Riemer klopfte seinem Bruder sanft auf den Arm. »Ja, es wäre angenehm, wenn er sterben würde, aber wenn wir verhindern wollen, dass noch jemand außer ihm unsere nächtlichen Jagden stört, dann müssen wir die Sache selbst in die Hand nehmen.« Riemer lehnte sich wieder in das Polster zurück. »Bevor heute Abend die Jagd ausgerufen wird, müssen alle vom Zirkus tot und aus dem Weg geräumt sein. Der Zwerg wird glauben, seine Beute sei verhext, und das Weite suchen, und dann wird die Jagd wieder ganz allein unser sein.«
    »Sofern der Gefangene von letzter Nacht stirbt.« Riemer seufzte und schloss die Augen. »Selbst in dieser Hinsicht wurde Vorsorge getroffen. Vergiss nicht, wie geschickt ich im Tai’man-Spielen bin.«
    Mykoff schwieg. Er sprach seine ganz persönliche Sorge nicht aus. Erst gestern hatte er selbst Riemer im Tai’man geschlagen. Dann könnte das doch wohl auch einem anderen gelingen, oder?
     
    Schweiß floss in Rinnsalen und Bächen über Meister Torrings nackten Körper, eine brackige Flüssigkeit, die ihm in den Augen brannte und sich in seinen Hautfalten sammelte. In der Brust und im Bauch pochten seine beiden Herzen unharmonisch, während sich die Kugel aus

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