Alasea 02 - Das Buch des Sturms
wird zurückgeschleudert an jenen Tag, an dem er und seine Gefährten das Buch des Blutes erschufen. Der junge De’nal, den er damals während des Rituals tötete, hat die Magik-Schule nie verlassen, und sein Geist klärt Er’ril nun darüber auf, was seinerzeit schief gelaufen war: Die beteiligten Magiker hatten die guten Kräfte aus ihrem Inneren in das Buch übertragen müssen, aber er, De’nal, hatte im letzten Moment aus Angst einen Rückzieher gemacht, woraufhin der Schaffensprozess unvollständig ausgeführt wurde. So nahmen die unguten Seiten in De’nals Innerstem Gestalt an und ließen ihn zu einem Ungeheuer werden, das Er’ril erschlagen musste. Er’rils Bruder Schorkan verschwand, und Greschym, der seine guten Kräfte bereits übertragen hatte, fiel fortan dem Bösen aus Gul’gotha anheim. Auch Er’ril hat damals etwas verloren. Zwar bekannte er sich nicht zum Bösen, jedoch war er fortan mit einer inneren Leere geschlagen. De’nals positive Energien sind jedoch nun zu einer Statue geronnen, die den Schlüssel zu A’loatal bewacht. Mit der Übergabe des faustförmigen Schlüssels an Er’ril fließen De’nals Kräfte in den Schlüssel ein, sodass Er’ril beim Auffinden des Buches in A’loatal das Ritual endlich vollständig ausführen kann und das Buch zu seiner vollen Macht erweckt. Der so beseelte Schlüssel wird außerdem zu einer unerwarteten Waffe in den Händen Er’rils, denn De’nals Geisteskraft führt den metallenen Schlüssel wie eine mörderische Keule.
Er’ril begegnet einem weiteren Schatten der Vergangenheit, dem Magiker Re’alto, der einst sein Schulleiter war, von De’nal vor den Gul’gotha gerettet wurde, nun aber, nach Jahrhunderten in den Katakomben, wahnsinnig geworden ist und die dort lebenden Kobolde befehligt. Es entbrennt ein mörderischer Kampf gegen die Höhlenbewohner, ehe Elena, Er’ril und Bol wieder an die Oberfläche kommen. Dort stoßen sie jedoch auf weitere Schwierigkeiten, denn die Skal’ten lassen nicht locker in ihrem Bestreben, Elena in ihre Gewalt zu bekommen. Es taucht sogar eine Mul’gothra auf, eine Skal’tum-Königin, aus der das Schwarze Herz der Gul’gotha selbst zu Elena spricht. Das Mädchen, das von all den Ereignissen heillos überfordert ist, will den Rücken des Ungeheuers besteigen, um sich von ihm nach Schwarzhall, der Feste der Gul’gotha, tragen zu lassen, damit all dieses Grauen möglichst bald ein Ende findet. Im letzten Moment jedoch besinnt sie sich eines Besseren und setzt ihre immer stärker werdende Macht gegen die Kreatur ein, die schließlich in einem Inferno aus Elementarmagik vergeht. Elenas Onkel Bol jedoch ist im Kampf mit dem Höllenwesen umgekommen, und auch Er’ril ist schwer verletzt.
Den Winter verbringt die Gruppe bei Krals Bergmenschen, ehe sie im Frühling und nach Er’rils Genesung nach A’loatal aufbrechen will. Dorthin hat sich die Gebrochene Bruderschaft zurückgezogen. Aber es ist nicht mehr jene geheime Gesellschaft, die einst die Magik retten wollte: Niemand weiß, dass der Prätor der Bruderschaft der verschollene Schorkan ist, der sich an ihre Spitze gesetzt hat und im Sinne der Gul’gotha an der Vernichtung der Hexe arbeitet. Ihm zur Seite steht Greschym, der Elenas Bruder Joach zu einem willenlosen Werkzeug seiner Pläne umfunktioniert hat. Die bunte Gemeinschaft der Verteidiger Alaseas soll in eine Falle laufen …
VORWORT
von Sala’zar Mut,
Schriftsteller und Bühnenautor
(ANMERKUNG: IM FOLGENDEN WIRD DER GENAUE WORTLAUT DES TEXTES WIEDERGEGEBEN, DEN SALA’ZAR MUT AM ABEND VOR SEINER HINRICHTUNG NIEDERSCHRIEB. ER WAR WEGEN VERBRECHEN GEGEN DAS GEMEINWESEN ZUM TODE VERURTEILT WORDEN.)
IN ERSTER LINIE BIN ICH SCHRIFTSTELLER.
Als solcher bin ich zu der Ansicht gelangt, dass Worte stets mit dem eigenen Blut geschrieben werden sollten. Dann würde man sich sehr sorgfältig überlegen, was man des Schreibens für wert befindet. Wer würde es wagen, seine begrenzte Menge an Lebenssaft für schnödes Zeug und frei erfundene Belanglosigkeiten zu verschwenden? Würden die Worte aus dem Herzen hervorgepumpt, würden sie dann nicht mit der Wahrhaftigkeit der Seele der betreffenden Person sprechen?
Obwohl ich dies mit billiger Tinte niederschreibe, die auf dem Papier klumpt wie Spucke aus der Kehle eines Sterbenden, will ich mir vorstellen, dass es das Blut meines Lebens ist, das ich auf diesen Seiten verströme. Und in gewisser Weise trifft das auch zu, denn in
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