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Alasea 03 - Das Buch der Rache

Alasea 03 - Das Buch der Rache

Titel: Alasea 03 - Das Buch der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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Try’sil sinken ließ, traf ihr Blick den des Zwergenanführers. Die Quelle des Schmerzes hinter seinen Augen war zu tief, um sie vollständig zu erfassen. Seine Stimme war zu einem leisen Flehen zusammengeschrumpft. »Geht«, sagte er. »Befreit unser Volk.«
    Elena nickte. »Das werden wir tun.« Sie führte die anderen weiter, wobei sie den Hammer nicht losließ. Als sie langsam zwischen den knienden Zwergen hindurchging, fielen deren Äxte polternd auf die Pflastersteine. Alle wollten das letzte Symbol der Hoffnung ihres Volk berühren, und Elena erlaubte jedem einzelnen Soldaten, sich für einen Augenblick mit der Vergangenheit zu verbinden, sich für einen kurzen Moment an die vergessene Heimat weit jenseits des kalten Meeres zu erinnern.
    Dann hatte sie alle hinter sich gelassen, und vor ihr war die Straße frei. Flint kam neben ihr zum Stehen. Seine Augen waren voller Verwunderung, als er einen Blick zurück auf die Zwerge warf. »Du hast uns durchs Feuer geführt«, sagte er, »und das nur mit der Macht deiner Worte.«
    Elena wandte sich ab. »Es waren nicht meine Worte, die das bewirkt haben. Es war ihre eigene Vergangenheit.«
    Tol’chuk nahm den Hammer wieder an sich, als die anderen bei Elena und Flint ankamen. »Wohin jetzt?« flüsterte Merik.
    Flint wies ihnen die Richtung. »Dort entlang. Der Eingang muss gleich da vorn sein.« Der Ordensbruder führte sie die Straße hinunter in eine Seitengasse.
    Als Joach in die enge Straße einbog, warf er einen Blick zum Himmel und wäre daraufhin beinahe gestolpert. Elena schaute ebenfalls hinauf, um zu sehen, was ihren Bruder so erschreckt hatte.
    Die Gasse wurde von zwei Bauwerken überragt. Auf der rechten Seite stand ein Turm aus rotorangefarbenen Ziegeln in den Farben des Sonnenuntergangs. Um den oberen Teil des Turmes führte eine schmale Brüstung herum. Links von ihnen befand sich eine der vielen riesigen Statuen, wie sie überall in der Stadt standen. Diese hier stellte eine Frau mit prachtvoller Robe dar, die einen blühenden Zweig in der erhobenen Hand hielt. Joach sah Elena an.
    »Der Turm der Dahingeschiedenen«, stieß Joach hervor, »und die Statue der Frau Sylla.«
    Elena zuckte mit den Schultern. Sie erfasste die Bedeutung des Ortes nicht.
    »Das ist der Turm, von dem ich träumte. Es geschah auf dem Turm der Dahingeschiedenen.« Joach legte den Stab in die andere, behandschuhte Hand. Ohne Hautkontakt nahm das Holz wieder seine ursprüngliche dunkle Farbe an, ein Werkzeug der schwarzen Magik.
    Elena erinnerte sich an die Einzelheiten von Joachs Traum und an die Rolle, die sein Stab darin gespielt hatte und wie seine Magik das schwarze, geflügelte Ungeheuer vertrieben und Er’ril vernichtet hatte. »Bist du sicher, dass dies der Ort ist?« fragte sie.
    Joach nickte nur und starrte wieder hinauf zu der hohen Brüstung.
    Flint hatte ihre leisen Worte nicht gehört und winkte sie alle zum Ende der Gasse, wo eine Wand aus roten Ziegelsteinen den Weg versperrte. Er zählte die Steine vom Boden aufwärts und von der Seite zur Mitte.
    Während Elena wartete, erschauderte sie. Sollte der Traum ihres Bruders doch wahr sein?
    Vor ihr hörte Flint schließlich auf zu zählen und drückte gegen drei Ziegelsteine. Alle drei gaben nach und wichen eine Daumenlänge zurück. Als er den dritten noch einmal berührte, ertönte hinter der Mauer das laute Scharren eines zurückgeschobenen Riegels.
    Zufrieden legte Flint beide Handflächen an die Wand und schob. Eine große dreieckige Fläche drehte sich um eine Achse und gab den Weg in einen dunklen Tunnel frei. Flint lächelte über seinen Erfolg und winkte die anderen zur Tür. »Die Katakomben führen tief hinein ins Herz des Berges Orr, dem Gipfel, auf dem die Ordensburg erbaut wurde. Dieser Tunnel führt zu der vierten Ebene der Großen Spirale. Wir müssen die zehnte Ebene erreichen, um das Buch zu finden.«
    »Dann sollten wir uns beeilen«, meinte Elena.
    Sie alle drängten hinein, und Flint nahm eine Ölfackel aus einer Wandhalterung. Sobald sie die Fackel mithilfe eines Feuersteins angezündet hatten, drückte der alte Mann die Tür mit der Schulter zu. Eine Treppe führte hinter dem schmalen Treppenabsatz hinunter. »Geht zügig, aber vorsichtig«, warnte er. »Es könnten noch mehr Fallen oder Feinde unseren Weg kreuzen. Ich schlage vor, wir lassen einen Wächter an der Tür zurück, um unsere Flucht zu sichern.«
    Niemand meldete sich freiwillig, niemand wollte Elena verlassen. Also fällte Elena

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