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Alasea 03 - Das Buch der Rache

Alasea 03 - Das Buch der Rache

Titel: Alasea 03 - Das Buch der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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eigene Vergangenheit vergessen?« Elena hob den linken Arm und beleuchtete den Runenhammer mit einem Strahl aus Kaltfeuer. Die Waffe schien nun von innen heraus zu glühen.
    Einige der Zwerge in den ersten Reihen wurden unruhig, einer ließ sogar seine Axt sinken. Elena wusste, dass sie den Try’sil erkannten, den Hammer des Donners, das in Ehren gehaltene Symbol der Vergangenheit des Zwergenvolkes. Aber würde der bloße Anblick ausreichen, um den Griff des Dunklen Herrschers zu schwächen? Elena dachte daran, wie Rockenheim durch die Erinnerung an Linora zu sich gekommen war und wie daraufhin seine schwarzen Fesseln abgefallen waren. Konnte hier dasselbe mit den Zwergen geschehen? War der Try’sil mächtig genug? Und wenn nicht, konnte Elena ihn mächtig genug machen?
    Einer der Soldaten trat aus dem Heer heraus. »Du willst uns mit einer Magik Täuschung narren«, erklärte er mit barscher Stimme. »Der Try’sil ist vor langer Zeit verloren gegangen.«
    »Nein! Heute lebt die Vergangenheit wieder auf!« Elena bedeutete Merik mit der anderen Hand vorzukommen. Der Elv’e schien zu spüren, welche Rolle er spielen sollte. Er trat aus Tol’chuks Schatten heraus, und seine Magik blähte sein Hemd und die weiten Hosen auf. »Die Elv’en schmiedeten einst den Try’sil und machten ihn eurem Volk zum Geschenk.«
    Der Zwergenführer trat einen Schritt zurück, und seine Augen weiteten sich unter dem Helm, als er Merik erblickte. »Ein Sturmreiter!«
    »Ja! So war es einst; so ist es jetzt! Erinnert euch, wer ihr früher wart! Der Hammer besitzt die Macht, den Schwarzstein und den Bann des Schwarzen Herzens zu brechen! Befreit euch von seinen Ketten! Lasst uns passieren, und öffnet eure Herzen der Hoffnung, in eurer Heimat erneut die Schläge der Hämmer in den Schmieden erklingen zu lassen. Erinnert euch an eure Vergangenheit!«
    Elena nickte Merik zu, worauf ein Blitz aus dem Dämmerlicht des Himmels hernieder fuhr und mitten in den Eisenkopf des Hammers einschlug. Donner hallte durch die Straße, und Elena blinzelte, als der grelle Blitz traf. Schließlich verstummte der Donner. »Zweifelt ihr immer noch an der Macht des Andenkens an eure Vorfahren?«
    Einige Zwerge waren auf die Knie gefallen, andere aber standen noch, der Anführer eingeschlossen. »Wie konntet ihr…? Wie ist der Try’sil in eure Hände gelangt? Er ist vor Jahrhunderten verloren gegangen.«
    Elena fühlte genau, dass die anderen folgen würden, wenn es ihr gelänge, diesen einen Zwerg zu bekehren. Sie sprach mit leiser Stimme und versuchte, seine harten Herzen zu erweichen und sein Vertrauen zu erringen. »Er war nicht verloren, nur vergessen. Eine aus eurem Volk hat ihn Jahrhunderte lang bewacht und darauf gewartet, dass jemand kommt und ihn heimträgt. Ich bin die Auserkorene! Ich schwor einen Bluteid, dass ich den Hammer in eure Heimat zurückbringen werde. Und das werde ich auch tun!«
    »Die Pr Prophezeiung«, murmelte der Zwergenanführer. Er ließ die Axt ein Stück sinken.
    »Erinnert euch an eure Vergangenheit.« Elena flüsterte nun. »Erinnert euch, wer ihr einst wart.« Sie berührte Tol’chuk am Arm, worauf dieser den mit zahllosen Runen versehenen Hammer in ihre offenen Handflächen legte. So trat Elena vor den Zwergenanführer, und als sie unmittelbar vor ihm stand, hob sie das Werkzeug hoch. »Eure Herzen sind vom Großen Gul’gotha geschwärzt und eure Hände mit dem Blut Unschuldiger befleckt, doch der Try’sil besitzt die Macht, euch zu reinigen.«
    Der Zwergenkrieger hob die gepanzerte Hand; seine Finger zitterten, und einen Augenblick zögerte er, nach dem Hammer zu greifen. Dann schüttelte er seinen Kettenhandschuh ab und streckte ganz vorsichtig einen Finger nach dem Eisen des Hammers aus. Diese winzige Berührung mit der Vergangenheit seines Volkes schien ihn schier zu überwältigen. Er fiel auf die Knie, klirrend prallte Stahl auf Stein. Der Zwerg riss sich den Helm vom Kopf und erhob das faltige Gesicht zum Himmel. Ein Schrei des Schmerzes und des Kummers erschallte aus seinem Mund, so laut, als wollte er sich die Seele aus dem Leib schreien.
    Elena trat zurück und erlaubte dem Zwerg, sich dem Gram über seine verlorene Vergangenheit hinzugeben. Sie wusste, dass weder weitere Worte noch weitere Taten vonnöten waren. Doch den Hammer trug sie weiterhin hoch über dem Kopf erhoben. »Es gibt Erlösung«, flüsterte sie den anderen zu.
    Hinter dem Anführer fielen nun auch die anderen auf die Knie.
    Als Elena den

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