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Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Titel: Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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und versank in dem Sturm, der sie umgab. Von ferne waren verzweifelte Hilferufe zu vernehmen.
    Tol’chuk war mit wenigen Schritten im Boot. Jerrick folgte als Letzter. Er hatte die blutleeren Lippen fest zusammengepresst. Der Matrose am Ruder wurde mit einer Handbewegung abgelöst, der Kapitän selbst nahm seinen Platz ein. »Ich komme allein zurecht«, sagte er. »Geh du nur wieder auf die Sonnenjäger. Ich habe dem Ersten Maat das Kommando übertragen.«
    Der Matrose verneigte sich und eilte auf das Schiff zurück.
    Die letzten Leinen wurden losgemacht und die Planke eingezogen, dann entfernte sich das kleine Boot von der Sonnenjäger und schraubte sich mit vollen Segeln in engen Spiralen nach oben und auf die brennende Stadt zu.
    Inzwischen stand gut ein Viertel von Sturmhaven in hellen Flammen. Der Himmel war voller Rauch. Tol’chuk sah einen Flammenstein von unten durch das Stadtzentrum in den Himmel rasen. Holztrümmer flogen nach allen Seiten, fingen Feuer und regneten auf die Gebäude nieder. Immer neue Brandherde entstanden.
    Wie betäubt kauerte sich Tol’chuk neben dem Mast nieder. Die Zwerge drängten sich grüppchenweise in dem engen Boot zusammen. Magnam kam an Tol’chuks Seite gekrochen. »So viel zu dem Plan, uns unbemerkt nach Gul’gotha hineinzuschleichen«, murmelte er. »Jemand weiß bereits, dass wir hier sind.«
    Sie waren jetzt hoch genug. Das Boot glitt über den Schauplatz der Verwüstung hinweg. Wellen stinkender Rauchwolken schlugen gegen den kleinen Kahn. Jerrick steuerte mit viel Geschick an den höchsten Feuersäulen vorbei und achtete zugleich auf Gefahren von oben. Die Hitze wurde immer unerträglicher, und der Rauch brannte in der Nase und trieb ihnen die Tränen in die Augen.
    Der königliche Palast kam näher. Mehrere Türme hatten Schlagseite wie betrunkene Matrosen und drohten jeden Moment in die Tiefe zu stürzen. Tol’chuk warf einen Blick nach hinten.
    Jerrick stand auf seinem Posten, eine Mischung aus Schweiß und Ruß bedeckte sein bleiches Gesicht. Auch er sah die Gefahr, aber er blieb unerschütterlich ruhig. Seine kantigen Züge verrieten Entschlossenheit. Sein Blick wanderte zu einem Signalfeuer auf einem der schiefen Türme. Das silbrige Flackern war eine verschlüsselte Botschaft.
    Jerrick stemmte sich mit der Schulter gegen die Pinne, und das Boot schwenkte auf den bedrohten Turm zu. »Dort sind eure Gefährten«, sagte er ruhig und nickte nach vorn.
    Tol’chuk schluckte. Der Turm kippte weiter, so gemächlich, als stünde die Zeit fast still. Sie würden ihn nicht mehr rechtzeitig erreichen.
    Jerrick versuchte, das Boot auf einem geraden und schnellen Kurs zu halten, aber durch die Brände waren die Winde vollkommen außer Kontrolle geraten. Das Boot wurde von unberechenbaren Böen geschüttelt, und Jerrick musste immer wieder kreuzen.
    Während der Kapitän mit dem Ruder kämpfte, hörten sie von unten ein Gebrüll wie von tausend wütenden Drachen.
    »Alles festhalten!« schrie der Kapitän.
    Tol’chuk schlug seine Krallen in die Reling. Von unten schoss ein neuer Flammenstein herauf, eine mörderische Sonne, die höchstens einen Steinwurf weit entfernt an der Steuerbordseite des winzigen Schiffchens vorbeiraste. Die Zwerge schrien laut auf und krochen in Deckung. Von unten prasselten Trümmer gegen den Rumpf.
    Tol’chuk wandte sich rasch nach vorn und sah gerade noch, wie vor dem Bug ein brennendes Hausdach auftauchte, das sich der Länge nach um sich selbst drehte und dabei nach allen Seiten lodernde Schindeln verstreute. Jerrick lenkte das Boot schräg nach oben und entging so um Haaresbreite einem Zusammenstoß.
    Ganz unbehelligt kamen sie an den fliegenden Trümmern allerdings nicht vorbei. Eine Hand voll brennender Schindeln regneten auf das Boot herab. Die Zwerge stießen die Glutstücke zwar mit Händen und Füßen von Deck, aber eine Schindel hatte das Segel getroffen. Das Tuch entzündete sich.
    Tol’chuk rappelte sich auf und versuchte das Feuer auszuschlagen. Er versengte sich das Haar an Händen und Armen, doch die Flammen breiteten sich rasch aus und zerfraßen das einzige Segel.
    Auch um die Reling herum züngelten nun Flammen empor. »Der Rumpf brennt!« schrie Jerrick.
    Während Tol’chuk und die Zwerge nach Kräften das Feuer bekämpften, raste das Schiff im Sturzflug auf die brennende Stadt zu.
    Elena rannte mit Wennar die Wendeltreppe zum Haupttrakt des Elv’en Palastes hinab. Die Stufen waren in einem so unnatürlichen Winkel

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