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Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Titel: Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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näherte sich Hufgetrappel. Er drehte sich im Sattel um. Elena kam um die Wegbiegung gesprengt, die anderen folgten ihr. Der Schrei hatte sie wohl erschreckt. Nun wollten sie ihm zu Hilfe eilen.
    Der unfreundliche Fallensteller trat einen Schritt zurück. »Soll das ein Überfall sein?« Er zog seine Schwester auf die Bäume zu.
    »Wir führen nichts Böses im Schilde!« rief Er’ril. Er wollte sich wahrhaftig keine neuen Feinde machen, die ihm in den Rücken fallen konnten. Was immer da draußen im Wald lauerte, bekämpfte man besser gemeinsam. »Von uns habt ihr nichts zu befürchten! Nehmt euch lieber vor dem Wald in Acht!«
    Die Frau befreite sich aus dem Griff ihres Bruders. Er’ril suchte ihren Blick und sah sie flehentlich an. Hinter ihm donnerten die Hufe heran. Sie wandte sich an den Hünen. »Ich glaube ihm, Günther. Wenn Gefahr von außen droht, sollten wir uns zusammentun.«
    Der Mann machte ein finsteres Gesicht, aber er nickte und spähte in den Wald. »Wir gehen ans Feuer zurück, Bryanna!«
    Die Frau sah Er’ril an. »Sammle deine Leute, und komm mit ihnen nach.« Dann drehte sie sich mit wehendem Umhang um und folgte ihrem Bruder.
    Elena war als Erste an Er’rils Seite. »Ni’lahn …«, stieß sie atemlos hervor.
    »Ich weiß.« Er’ril glitt aus dem Sattel. »Wir sichern das Lager, dann machen wir uns auf die Suche nach ihr.«
    Harlekin auf seinem gescheckten Wallach wies mit dem Kopf zum Feuer hinüber. »Und was ist mit den Fallenstellern? Traust du ihnen?«
    »Was bleibt uns anderes übrig? Außerdem möchte ich sie im Auge behalten.« Er führte sein riesiges Schlachtross auf den Lagerplatz zu. »Folgt mir.«
    Die anderen ritten hinterdrein, ohne abzusitzen. Vor ihnen wurden neue trockene Äste ins Feuer geworfen. Die Flammen schlugen hoch. Der seichte Spiegelfluss rann träge durch sein schlammiges Bett. Die Sonne war nun ganz verschwunden, ringsum war alles dunkel.
    Er’ril band sein Pferd bei den Tieren der Fallensteller an. Die anderen stiegen ab und folgten seinem Beispiel.
    Merik trat zu dem Pferd hinter ihm. »Was machen wir mit Greschym?«
    Er’ril sah stirnrunzelnd zu, wie der Dunkelmagiker losgebunden und heruntergehoben wurde. Obwohl seine Arme gefesselt blieben und Chos Dämpfungsbann nach wie vor in Kraft war, wagte er nicht, den Magiker unbeaufsichtigt zu lassen. Er wandte sich an Joach. »Pass du auf ihn auf.«
    Joach nickte, klemmte sich seinen grauen Stab unter einen Arm und fasste Greschym mit der anderen Hand am Ellbogen.
    Merik trat zu Er’ril. »Wir müssen nach Ni’lahn suchen«, sagte er beunruhigt.
    »Wir werden sie schon finden«, versicherte ihm Elena, die eben dazukam.
    Sie wollte ihre Handschuhe ausziehen, aber Er’ril hielt ihren Arm fest und hinderte sie daran. »Noch nicht … Du solltest deine Magik nur im Notfall gebrauchen.«
    Elena zögerte. Sie behielt die Handschuhe an, griff jedoch an ihren Gürtel und zog ihren Silberdolch.
    Nachdem auch Harlekin sich zu ihnen gesellt hatte, führte Er’ril die Gruppe ans Lagerfeuer, wo sie von Günther und Bryanna empfangen wurden. Die drei anderen Fallensteller, lauter Männer, standen mit dem Rücken zum Feuer und beobachteten den Wald. Alle trugen Kurzschwerter. Günther hielt obendrein eine kleine Axt in der anderen Hand. Bryanna war mit einem Bogen bewaffnet und hatte sich einen Köcher mit gefiederten Pfeilen über die Schulter gehängt.
    Günther sah sich die Neuankömmlinge aufmerksam an. Auf Elena blieb sein Blick besonders lange ruhen. Endlich wandte er sich an Er’ril: »Hast du eine Ahnung, wer uns da bedroht?«
    Er’ril schüttelte den Kopf. »Der Schrei kam von einem unserer Gefährten, einer Frau. Sie war allein in den Wald gegangen.«
    Günther sah ihn misstrauisch an, doch bevor Er’ril Zeit zu weiteren Erklärungen fand, keuchte Bryanna: »Seht doch nur! Die Bäume!«
    Er’ril und die anderen schauten sich um. Gleich außerhalb des Feuerscheins glühten mindestens zwanzig Augenpaare. Einige befanden sich tief unten am Boden, andere starrten von den Ästen herab.
    Als Er’ril sein Schwert hob, leuchteten tiefer unter den Bäumen weitere Augen auf. Mit jedem Atemzug wurden es mehr, bald waren die unheimlichen Punkte auf allen Seiten, sogar jenseits des Flusses.
    Elena zog sich die Handschuhe aus. Diesmal erhob Er’ril keine Einwände mehr.
    Immer neue Augen in allen Formen und Größen tauchten auf. Einige strahlten meilenweit entfernt durch das Unterholz. Von schmalen Schlitzen bis zu

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