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Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Titel: Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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Antwort abzuwarten, verließ sie den Pfad und verschwand wie ein Trugbild zwischen den Bäumen.
    Er’ril drückte Rorschaff die Absätze in die Flanken und trieb ihn den Weg entlang.
    »Sei vorsichtig«, warnte Elena.
    »Klar doch«, versicherte er. Er ließ die Zügel locker. Sich anschleichen zu wollen wäre zwecklos gewesen. Wer immer dort lagerte, hatte sie vermutlich längst bemerkt. Wenig später verschwand er hinter einer Biegung und war den Blicken der anderen entzogen. Der Weg führte in einem sanften Bogen auf den Fluss zu. Am Scheitelpunkt dieses Bogens hatten die Fremden ihr Lager aufgeschlagen.
    Er’ril hielt Rorschaff zurück. Der Hengst spürte das Misstrauen seines Reiters und schnaubte.
    Von hier aus konnte Er’ril die Gestalten am Feuer genauer erkennen. Erleichtert stellte er fest, dass es Menschen waren. Fünf das war zu bewältigen, immer vorausgesetzt, dass sich im Wald nicht noch mehr versteckten.
    Er beobachtete abwechselnd das Lager und den Wald ringsum. Er sah keine weiteren Gestalten. Allerdings konnte er auch Ni’lahn nirgends entdecken.
    Entschlossen trieb er sein Schlachtross vorwärts. »Ho, ihr Wanderer! Was gibt es Neues?« Das war der übliche Gruß, wenn Reisende sich begegneten.
    Ein Schatten trat auf den Pfad, ein großer, breitschultriger Mann mit einem dichten kupferroten Bart, der ihm über die nackte Brust fiel. Die Beine steckten in engen grün gesprenkelten Hosen und schwarzen Stiefeln.
    Der Mann war unbewaffnet, doch Er’ril spürte hinter seinem harten, kalten Blick eine leise Drohung, die seinen Argwohn weckte.
    Rorschaff schnaubte laut und tänzelte unruhig.
    Als der Blick des Mannes auf den Hengst fiel, wurden seine Augen groß. »Verdammte Mutter!« fluchte er derb und trat einen Schritt zurück. »Das ist ja der Teufelsbraten, den wir nach Schierlingsdorf verkauft hatten.«
    Er’ril beruhigte Rorschaff. Er erinnerte sich, dass der Pferdehändler von Fallenstellern gesprochen hatte. Waren dies etwa die Männer, die ihm den Hengst angedreht hatten?
    »Eine richtige Bestie«, sagte der bärtige Fremde. »Aber an dir hat er einen Narren gefressen, das sieht man gleich.«
    Er’ril zuckte die Achseln. Er hatte eine Hand so auf dem Oberschenkel liegen, dass er mit dem Handgelenk den Schwertgriff berührte. »Man musste ihm nur zeigen, wer der Herr ist.«
    »Meinst du?« Das klang immer noch abweisend, aber doch etwas respektvoller. »Einem von meinen Männern hat er fast den Daumen abgebissen, als der ihm mit der Peitsche eins überziehen wollte.«
    Er’rils Miene verfinsterte sich. »Man braucht nicht immer mit der Peitsche zu knallen, um zu zeigen, dass man es ernst meint.« Die Gestalten am Feuer sahen aufmerksam zu ihnen herüber.
    Eine davon erhob sich und trat auf den Weg. Es war eine schlanke, ebenfalls in Grün und Schwarz gekleidete Frau mit kupferrotem Haar, das über den Schultern glatt abgeschnitten war. Sie legte dem Mann die Hand auf den Arm.
    »Nimm meinem Bruder den kühlen Empfang nicht übel«, sagte sie. »Die Marken erleben schlimme Zeiten, und in der Wildnis ist ein gesundes Misstrauen immer angebracht.«
    Er’rils Hand entfernte sich um eine Winzigkeit von seinem Schwert. »Von mir und meinen Gefährten habt ihr nichts zu befürchten. Wir wollten nur hören, ob es etwas Neues zu berichten gibt.«
    »Wir wissen nicht viel, schließlich reisen wir in die gleiche Richtung wie ihr weg von Schierlingsdorf.« Sie deutete mit einer Hand auf das Feuer. »Aber es ist bald dunkel, und wir können euch zumindest unsere Gastfreundschaft anbieten. Kommt, setzt euch zu uns.«
    Das Gesicht ihres Bruders hatte sich verfinstert. Seine Brauen zogen sich wie Gewitterwolken zusammen, doch er schwieg. Die Einladung war bereits ausgesprochen.
    Er’ril warf einen Blick auf das helle Feuer, dann spähte er wieder in den dunklen Wald hinein. Er spürte keine Heimtücke bei den beiden, nur Vorsicht. Und unter den nächtlichen Bäumen waren einige zusätzliche Augenpaare, die nach Gefahren Ausschau hielten, ebenso willkommen wie ein Feuer. »Ich danke euch«, sagte er und schlug sich mit der Faust auf den Bauch die übliche Geste, wenn man die angebotene Gastfreundschaft annahm. »Möge die Mutter euer Feuer segnen.«
    In diesem Augenblick gellte ein Schrei durch die Stille. Zunächst standen alle wie erstarrt. Als es wieder still wurde, hatte Er’ril sein Schwert in der Hand.
    Er starrte in den Wald hinein. Das war Ni’lahn gewesen. Er war ganz sicher.
    Von hinten

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