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Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Titel: Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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hast.«
    »Was soll das heißen?« Joach überlief es eiskalt. Die Freude erlosch.
    »Um Kesla zurückzuholen, brauchst du alles, was ich dir gegeben habe.«
    Joach ballte die Faust. »Was …?«
    Greschym hob abwehrend die Hand. »Ich habe Wort gehalten. Du hast bekommen, was ich dir versprochen hatte. Damit kannst du sie zurückholen, aber du wirst wieder so alt, wie du eben noch warst du wirst wieder ein alter, buckliger Graubart. Doch Kesla wird leben.«
    Joach ließ die Faust sinken. So sehr es ihn verdross, er musste zugeben, dass der Dunkelmagiker Recht hatte. Und was für eine Rolle spielte es auch? Die Hauptsache war doch, er konnte Kesla aus ihrem Grab im Wüstensand befreien. Einige Jahre seines Lebens für das ihre der Preis war nicht zu hoch.
    Greschym seufzte. »Ich kann es nicht mit ansehen, wie unglücklich du bist. Und deshalb bekommst du zum Dank für deine Hilfe kostenlos einen letzten Rat von mir. Es gibt eine Möglichkeit, beides zu haben: Kesla und deine Jugend.«
    »Wie?« Joach trat näher.
    »Denk nach, Junge. Warum habe ich deine Schwester denn so gnadenlos verfolgt?«
    Joach runzelte die Stirn.
    »Das Buch! Das Buch des Blutes! Es ist ein niemals versiegender Quell der Lebenskraft, der Elena unsterblich macht. Wenn du das Buch zerstörst, kannst du diese Energien in dich aufnehmen und hast mehr als genug, um Kesla das Leben zu schenken und deine Jugend zu behalten.« Greschym wandte sich ab und trieb sein Pferd weiter. »Du hast einiges dazugelernt, Junge! Deine Träume können sich erfüllen! Du darfst nur nicht auf halbem Wege stehen bleiben!«
    Damit ritt er davon. Joach sah ihm nach. Er wusste nicht, ob er ihm dankbar sein oder ihn verfluchen sollte. So machte er einfach kehrt und ging ins Lager zurück. Es gab vieles zu bedenken. Trotzdem fand er noch Zeit, um sich an der Länge und Festigkeit seiner Schritte und an der Kraft seiner Gelenke zu erfreuen.
    Es gab tatsächlich vieles zu bedenken.
    Mogwied stand am Rand eines Wäldchens und beobachtete, wie Elenas Bruder die Pferdekoppel verließ. Was war das eben gewesen? Er duckte sich, bis der Elv’e, der nach Westen ritt, im Bergwald verschwunden war. Dann stand er auf und schaute zu den Og’er Höhlen zurück.
    Was für eine Magik war das? Der Elv’e hatte Joach berührt, und der Mann war schlagartig jünger geworden. Sein Rücken hatte sich aufgerichtet, und von seinem Gesicht waren die Jahre abgefallen wie die Blätter von einem Baum. Sogar sein silbergraues Haar hatte sich verfärbt und leuchtete nun so kastanienrot wie das Haar seiner Schwester.
    Mogwied runzelte die Stirn. Vielleicht war es ein Illusionszauber. Elenas Bruder verstand viel von Traum Magik, aber das hätte er dem Mann niemals zugetraut. Selbst seine Schritte auf dem Weg von der Koppel zur Höhle waren auffallend fest und sicher gewesen. Konnte ein Illusionszauber auch den Gang eines Greises verändern?
    Er schüttelte den Kopf; die Sache ging ihn nichts an. Er war hierher gekommen, als der Mond aufging, hatte aber bisher nicht den Mut gefunden, zu tun, was getan werden musste. Doch nun durfte er nicht länger zögern. Er zog sich in den Schatten der Bäume zurück.
    Sein Bündel lag immer noch auf der Lichtung, wo er es abgelegt hatte. Die Schwarzsteinschale stand auf einem kleinen Felsen. Er fror in der dünnen Nachtluft. Es war ihm nicht gelungen, die Geistpforte zu zerstören, aber das hatten auch die verdorbenen Geister der Triade nicht geschafft.
    Mogwied schloss die Augen. Nach der Schlacht war er in Ferndals Schädel völlig erschöpft in einen unruhigen Schlummer gefallen und erst bei Sonnenuntergang erwacht. Als er zu sich kam, hatte Dorn nackt in seinen Armen gelegen. Sie hatte geschlafen, sodass er sich voll Ekel unbemerkt davonstehlen konnte. Sie und sein Bruder hatten offenbar nicht nur ihren Frieden mit der Vergangenheit gemacht, sondern auch ihre Leidenschaft füreinander wieder entdeckt. Er erinnerte sich an ihre innigen Gespräche von Geist zu Geist unten im Tunnel und war froh, dass er von der körperlichen Vereinigung im Anschluss daran nichts mitbekommen hatte.
    Mogwied verschränkte die Arme vor der Brust und sah auf die Schwarzsteinschale nieder. Wollte er nicht jede Hoffnung auf Freiheit aufgeben, dann musste er sich der Finsternis in dem schwarzen Gefäß stellen. Er kniete nieder und zog einen blutigen Verband aus einer Tasche. Ni’lahn hatte sich damit den Unterarm verbunden, als sie bei der Schlacht an der Geistpforte verletzt worden

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