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Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Titel: Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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durchschlagen.
    Tol chuk und Ly’chuk starrten auf die Pfeilspitze. Sie hatte eine Kruste aus Herzstein.
    Ly’chuk hob seine Feueraugen und sah Tol chuk an. »Nein!«
    Um die Ränder des Loches herum verwandelte sich der Schwarzstein in Herzstein. Es war wie beim Herz der Og’er Stämme. Eine Spur Herzstein genügte, um den Schwarzstein zu läutern.
    »Jetzt!« schrie Kast von der anderen Seite der Höhle her. Eine Schar Zwerge stürmte aus dem Tunnel.
    Der Herr der Dunklen Mächte riss sich den Pfeil aus der Brust. Herzstein verwandelte sich in Schwarzstein zurück. »So leicht gebe ich mich nicht geschlagen. Ich bin kein Felsbrocken, ich bin lebendiger Schwarzstein.«
    Tol chuk wich zurück.
    »Ich führe Alasea in eine neue Zeit«, dröhnte Ly’chuks Stimme. »Und taufe es mit eurem Blut!«
    Der Waffenstillstand war zu Ende. Der Krieg brach von neuem los. Das Knochenheer erstand wieder auf, die schwarzen Fäden begannen zu zucken, und die Skal’ten schrien aus Leibeskräften.
    Ein riesiges Gerippe griff Tol chuk an und schlug ihm eine Schramme quer über die Brust. Er schwang den Hammer, traf das Wesen in der Mitte und zertrümmerte es. Die obere Hälfte stürzte zu Boden. Aus den Fragmenten erstand ein neues Gebilde, kleiner, aber flinker, mit Klauen aus scharfkantigen Scherben. Wieder und wieder schlug er darauf ein, während von allen Seiten andere Monster näher rückten.
    Endlich sah er sich um. Überall herrschte Chaos. Das Zwergenheer stürzte sich ins Getümmel und griff mit Waffen an, die in flüssigen Herzstein getaucht waren.
    Hinter ihm tobte Ly’chuk. »Ihr habt keine Hoffnung!« Kast winkte die letzten Zwerge aus dem Tunnel in die Höhle. Dort hatte sich das Heer in zwei Teile aufgespalten. Die eine Gruppe wurde bereits von Wennar an der Südwand entlanggeführt, um Elena und die ihren zu unterstützen. Kast schloss sich mit Saag wan, Tyrus, Schuss und Schlag dem zweiten Trupp an.
    Sie umrundeten die Höhle auf der anderen Seite. Aus beiden Gruppen schossen die Bogenschützen ihre Pfeile auf die Steinfigur in der Mitte ab, von der Kast annahm, dass es sich um das Schwarze Ungeheuer von Gul’gotha handelte. Das Monster schlug viele Pfeile mit der Hand und mit sengenden Bösefeuerstrahlen beiseite, aber viele trafen auch ins Ziel, so wie der erste, den Schuss abgesetzt hatte. Der Pirat hatte bisher noch keinen Fehlschuss getan, obwohl die mit Herzstein verkrusteten Spitzen ungewohnt schwer waren.
    Die Angreifer hatten keinen durchschlagenden Erfolg zu verzeichnen, aber sie brachten den Dämon aus dem Gleichgewicht und hinderten ihn daran, seine Magik gegen sie einzusetzen. Kast war froh, dass er sich die Zeit genommen hatte, alle Klingen, Pfeilspitzen und Äxte in den flüssigen Herzstein in den Nischen tauchen zu lassen, der alle Waffen mit einer glänzenden Kristallschicht überzog.
    Das erkannte auch Saag wan an. »Woher hast du das gewusst?«
    Kast schüttelte den Kopf. »Ich hatte so eine Ahnung.« Der Herr der Dunklen Mächte hatte diesen Gang von einem Drachen bewachen lassen. Er musste einen Grund gehabt haben, den hier verborgenen Schatz zu fürchten. Aber Kast war nicht ganz aufrichtig. Als er vor den Nischen mit den Tropfsteinen stand, hatte er ein vertrautes Kribbeln gespürt … Ragnar’k. Ob es eine Erinnerung an die Zeit war, in der er mit seinem dämonischen Zwilling verschmolzen war, oder ob ihm der träumende Drache eine letzte prophetische Botschaft zukommen ließ, Kast hatte jedenfalls das Bedürfnis verspürt, die Waffen mit Herzstein zu benetzen.
    Er wünschte, der Drache würde ihm in einer zweiten prophetischen Sendung sagen, wie er sich weiter verhalten sollte. Aufmerksam beobachtete er seinen Feind. Er konnte nur vermuten, welche Macht ihm zu Gebote stand. Aber vielleicht war der Herr der Dunklen Mächte mit seinem neuen Status als Schwarzwächter und Wehrtor in einem noch nicht vertraut. In diesem Fall dürften sie ihm nicht die Zeit lassen, sich daran zu gewöhnen.
    Wenn Kast sich vorstellte, wie viel Magik es gekostet haben musste, Schwarzhall mit der Höhle hier in Wintershorst zu verbinden, wurde ihm immer noch mulmig. Ob es auch daran lag, dass sie noch nicht alle bis auf die Knochen verbrannt waren?
    Oder gab es noch einen anderen Grund?
    Unter den Füßen des Monsters hatte der Silberboden schwarze Flecken, und die Verderbnis breitete sich immer weiter aus. Kast beobachtete es mit Verwunderung. Konnten ihre Attacken das Ungeheuer überhaupt beeindrucken? Oder

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