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Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Titel: Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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verteidigen.«
    »Sie wollen den Schädel gar nicht einnehmen«, sagte Tol chuk. »Sie wollen nur verhindern, dass irgendjemand ihn wieder verlässt.«
    »Warum?«
    Die Antwort kam von oben.
    Ein lauter Schrei übertönte den grollenden Donner. Gleich darauf drang aus zwei Dutzend Postenlöchern wildes Geheul. Tol chuk und Hun’chua erstarrten. Es war nicht leicht, einem Og’er einen Schmerzensschrei zu entlocken.
    »Das ist eine Falle«, schrie Jaston. »Wir müssen uns zurückziehen.«
    »Unmöglich«, grollte Hun’chua. »Der untere Teil des Pfades ist besetzt, und wir haben keine Waffen. Sie würden uns einfach abschlachten.«
    »Was sollen wir denn sonst tun?« fragte Mogwied. Er geriet allmählich in Panik, sein Fleisch begann leise zu zucken. Seine Augen huschten unruhig hin und her und suchten nach einem Fluchtweg.
    Tol chuk deutete auf den Berg über ihnen. »Wer immer den Schädel angreift, muss vernichtet werden. Wir müssen die Geistpforte schützen.«
    Mogwied richtete den Blick auf ihn. Seine Augen wurden schmal. Sein zuckendes Fleisch kam zur Ruhe und verfestigte sich. Er nickte knapp.
    »Ihr bleibt bei den Weibchen und den Jungen«, sagte Tol chuk und marschierte mit Hun’chua los, ohne Magnams und Jerricks Proteste zu beachten. »Das ist eine Sache für Og’er Krieger.«
    »Meine Jäger sind bereit«, sagte Hun’chua.
    »Dann lasst uns das Wild aufscheuchen.«
    Hun’chua drehte sich um und bellte einen Befehl. Die von ihm ausgewählten Männchen beeilten sich, dem Ruf ihres Anführers zu folgen. Alle Krieger hatten sich mit Öl gefüllte Ziegenblasen um den Hals gehängt. Die Truppe eilte im Laufschritt voran, dahinter kamen Hun’chua und Tol chuk. Eine zweite Jägergruppe bildete die Nachhut. Zum Schutz der restlichen Stammesmitglieder blieb nur eine Hand voll älterer Krieger zurück.
    Auf dem Berg war es dunkel geworden. Die Lichtsignale waren erloschen. Unaufhörlich prasselte der Regen auf die Hänge nieder.
    »Schützt die Fackeln!« rief Hun’chua, ohne stehen zu bleiben. »Das Feuer darf nicht ausgehen!«
    Die letzte Wegbiegung tauchte auf, dann lag der Eingang zum Drachenschädel vor ihnen. Die vordersten Krieger rannten bereits auf die Granitzähne zu.
    »Wo sind unsere Fährtensucher?« grollte Hun’chua und spähte mit zusammengekniffenen Augen nach vorn. Die Og’er, die er vorausgeschickt hatte, waren nicht zu sehen.
    Auf dem Berg blieb es dunkel, und inzwischen war es auch unheimlich still geworden. Nur der Donner grollte weiter. Er hatte einen fast wehmütigen Klang.
    Am Eingang des Schädels befand sich eine Granitplatte, die so breit war, dass alle Krieger darauf Platz fanden. Die Vorhut sammelte sich vor den zahnförmigen Säulen.
    Auch von den Posten war nichts zu sehen.
    Hun’chua drängte sich vor und spähte in den schwarzen Schlund. Auf seinen Wink reichte man ihm eine Fackel. Er hielt sie in den Tunnel, aber die knisternde Flamme war so schwach, dass sie nur wenige Schritte weit leuchtete.
    Also nahm er dem nächsten Jäger zwei mit einer Lederschnur zusammengebundene Ziegenblasen ab und entzündete sie nacheinander mit der Fackel. Sobald sie rot wurden und zu qualmen anfingen, schleuderte er sie in den Tunnel hinein. Beim Aufprall zerplatzten sie und spritzten flüssiges Feuer an die Wände. Nun war der Gang erleuchtet.
    Ein paar Og’er Längen weiter lag ein Körper mit dem Gesicht nach unten. Die Füße zeigten in Richtung Eingang. Hun’chua trat zu ihm und sah ihn sich an, dann winkte er die anderen zu sich.
    Tol chuk erreichte ihn als Erster. Der Tote war ein Og’er, aber er war so aufgequollen und schwarz, als läge er schon seit Tagen hier.
    »Einer der Fährtensucher«, sagte Hun’chua und starrte in den brennenden Gang. Ein paar Schritte weiter lagen zwei kleinere Leichen Jung Og’er, der Größe nach nur wenige Winter alt. Auch ihre Körper waren aufgedunsen und dunkel verfärbt, und ihre Haltung verriet, dass sie qualvoll zugrunde gegangen waren. Dahinter waren nur schemenhaft weitere Leichen zu erkennen. »Ta’lank muss hereingestürmt sein, als er die Schreie hörte. Aber er ist nur ein paar Schritte weit gekommen.«
    Einer der Jäger am Eingang rief ihnen eine Warnung zu und streckte seine Fackel in die Höhe. Von der Tunneldecke hingen seidig glänzende weiße Gebilde, die bei jedem Windstoß hin und her schwankten.
    Tol chuk reckte sich und griff nach einem solchen Gespinst. Es klebte ihm an den Krallen, als wäre es mit Öl getränkt. Voller

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