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Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Titel: Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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Felsdach hervor.
    Jaston folgte ihm. Der Eingang zum Drachenschädel leuchtete so rot wie ein Feuer speiender Dämon. Auch oberhalb davon strahlte heller Flammenschein aus allen Löchern im Berg. Jaston sah, dass die Öffnungen auf einer Linie angeordnet waren, die an den gewundenen Körper eines Lindwurms erinnerte eines Lindwurms mit Feuer im Bauch.
    »Hoffentlich haben sie genügend Öl und genügend Feuer, um die Höhle zu erreichen«, sagte Jaston.
    Magnam spähte weiter durch den Regen. »Ich hätte gegen ein Feuerchen auch nichts einzuwenden«, murrte er in mühsam unterdrücktem Zorn.
    Jaston verstand, wie ihm zumute war. »Wir können Tol chuk und den anderen nicht viel helfen.«
    »Manchmal genügt auch schon ein bisschen Hilfe, um aus einer verlorenen eine gewonnene Schlacht zu machen.«
    Jaston warf dem Zwerg einen Blick zu. »Ich dachte, du wärst nur ein Koch?«
    »Na schön«, knurrte Magnam. »Sagen wir eben, manchmal genügt eine Prise Salz, um aus einem ungenießbaren Fraß einen Festschmaus zu machen.«
    Jaston seufzte. »Ich finde es auch nicht gut, dass man uns hier einfach so abgestellt hat.«
    »Was tun wir, wenn Tol chuk scheitert?« fragte Mogwied, der sich tief unter den schützenden Felsen duckte. »Hat sich das schon einmal jemand überlegt?«
    »Natürlich«, sagte Magnam, ohne sich umzudrehen.
    »Und?« fragte Mogwied und sah ihn erwartungsvoll an.
    Magnam zuckte die Achseln. »Wir sterben.«
    Mogwied runzelte die Stirn und ließ sich enttäuscht zurücksinken.
    Der Elv’en Kapitän legte dem Gestaltwandler die Hand auf die Schulter. »Keine Sorge. Du kannst dich ja notfalls in einen Vogel verwandeln und einfach davonfliegen.«
    Mogwied starrte mit bleichem Gesicht hinaus in den Sturm. Grelle Blitze zuckten durch die Nacht, der Wind heulte. Man sah ihm deutlich an, wie wenig ihm die Vorstellung behagte, bei diesem Wetter in die Dunkelheit hineinzufliegen. »Ich kann mir zwar Flügel wachsen lassen, aber deshalb kann ich noch lange nicht fliegen wie ein Vogel«, sagte er müde. »Ich bräuchte schon einige Übung, bis ich mich in einem so heftigen Sturm sicher bewegen könnte.«
    »Andere schaffen das durchaus«, bemerkte Magnam und deutete auf den tobenden Himmel.
    Jaston reckte den Kopf, sah aber nur in ein schwarzes Loch, als wäre die Welt hinter den zischenden Fackeln verschwunden. Dann fuhr ein Blitz nieder und tauchte alles in sein grelles Licht. Ein geflügeltes Wesen ritt auf den Winden wie ein Schiff auf stürmischer See und wurde wieder von der Dunkelheit verschlungen.
    »Was war das?« fragte Jerrick. »So einen Vogel habe ich noch nie gesehen.«
    Jaston kniff die Augen zusammen und wartete auf den nächsten Blitz. Der Elv’en Kapitän war ein Elementarwesen aus dem Reich der Lüfte. Wenn er dieses Geschöpf nicht kannte …
    Der nächste Blitz war weiter entfernt und spendete nur wenig Helligkeit. Die Gestalt am Himmel war nicht zu sehen.
    »Vielleicht ein Dämon?« flüsterte Mogwied.
    Jaston zog sein Schwert aus der Scheide. Auch die anderen zückten ihre Waffen. Jerrick hob nur die Hand, doch die war aufgeladen mit den knisternden Energien des Sturms. Den Og’ern mochte es untersagt sein, mit Waffen zu einer Versammlung zu kommen, doch Menschen, Si’lura, Zwerge und Elv’en waren diesem Verbot nicht unterworfen.
    Einer der drei Og’er in der Nähe hob knurrend den Kopf. Die blanken Waffen und das Lichterspiel der Magik hatten sein Misstrauen erregt.
    Wieder zuckte, heller als die Sonne, ein Blitz durch die Nacht. Der Himmel blieb leer. Das unbekannte Wesen war verschwunden.
    Gleich darauf kam nur wenige Armlängen entfernt von unterhalb der Klippe neben dem Pfad eine Gestalt emporgeschossen. Alle fuhren zurück und kauerten sich Schutz suchend unter den schmalen Sims. Die Og’er warnten ihre Stammesangehörigen mit heiseren Knurrlauten.
    Ein kleines Mädchen, gertenschlank und zierlich, landete auf dem schlüpfrigen Pfad, schlug noch einmal mit den Flügeln und klappte sie ein. »Ich habe so viele Finger«, sagte es und hob die Hand, um sie zu zeigen.
    Einer der Og’er Krieger fühlte sich dadurch bedroht und trottete mit erhobener Faust auf das Kind zu, um es zu Brei zu schlagen.
    Jaston warf sich dazwischen. »Nein!« schrie er. Der Og’er mochte das Wort nicht verstehen, doch sein Tonfall und das erhobene Schwert redeten eine deutliche Sprache.
    Der Og’er knurrte empört und funkelte Jaston drohend an, blieb aber immerhin stehen.
    Jaston wandte sich an das

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