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Alaska-Kid - V3

Titel: Alaska-Kid - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack London
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das wirkte ebenfalls als Anreiz -, daß der alte Isaac Bellew und alle andern Bellews ähnliches vollbracht hatten, als sie nach dem Westen wanderten. - Was sie getan haben, kann ich auch tun! Es war das Bärenfleisch, das starke Bärenfleisch, das sie kräftig und hart gemacht hatte, aber er wußte auch - und besser als je -, daß nur Männer, die schon stark waren, Fleisch dieser Art essen konnten.
    »Du hältst dich natürlich oben auf der "Mähne"«, rief Kurz ihm zu. Er nahm sich einen Priem, als das Boot in dem stärker werdenden Strom schneller zu gleiten begann und bereits in die erste Schnelle hineinsauste. Kid nickte, warf versuchsweise sein ganzes Gewicht mit voller Kraft gegen die Ruderpinne und hielt das Boot zum Sprung auf die "Mähne" bereit.
    Einige Minuten später lagen sie, halb im Wasser begraben, im stillen Wasser unterhalb des »Weißen Rosses« am Ufer. Kurz spie einen Mundvoll Tabaksoße aus und drückte Kid die Hand.
    »Bärenfleisch! Bärenfleisch!« sang er dabei. »Wir essen es roh! Wir essen es lebendig!«
    Oben trafen sie Breck - seine Frau blieb in einiger Entfernung von ihnen stehen. Kid drückte ihm die Hand.
    »Ich fürchte, daß Ihr Boot nicht durchhält«, sagte er. »Es ist kleiner als unseres und kentert leichter.«
    Der Mann zog ein Bündel Geldscheine aus der Tasche. »Ich gebe jedem von Ihnen hundert Dollar, wenn Sie es durchs "Roß" bringen.«
    Kid warf einen Blick auf die schäumende "Mähne des Weißen Rosses". Die graue Dämmerung, die hier im Norden lange dauerte, brach schon herein. Es begann kälter zu werden, und die ganze Landschaft bekam allmählich ein wildes und trostloses Aussehen.
    »Darum handelt es sich nicht«, sagte Kurz. »Wir wollen Ihr Geld gar nicht. Wollen es nicht anrühren. Aber mein Kamerad weiß mit Booten Bescheid, und wenn er sagt, daß Ihr Boot nicht sicher ist, dann weiß er, was er sagt.«
    Kid nickte bestätigend, aber im selben Augenblick fiel sein Blick auf Frau Breck. Ihre Augen waren auf ihn gerichtet, und er fühlte, wenn er je die Augen einer Frau hatte flehen sehen, so jetzt. Kurz folgte seinem Blick und sah dasselbe wie er. Die beiden sahen sich unsicher an, sagten aber kein Wort. Dann nickten sie sich, beide von demselben Gedanken ergriffen, zu und schlugen den Weg ein, der zu den Stromschnellen führte. Sie waren kaum hundert Schritt weit gegangen, als sie Stine und Sprague trafen, die ihnen entgegenkamen.
    »Wo gehen Sie hin?« fragte Sprague.
    »Wir wollen das andere Boot durch das "Roß" lotsen«, antwortete Kurz.
    »Nein, das dürfen Sie nicht! Es fängt an, dunkel zu werden, und Sie müssen das Lager in Ordnung bringen.«
    So stark war der Widerwille Kids, daß er kein Wort herausbringen konnte.
    »Er hat seine Frau mit«, sagte Kurz.
    »Das ist seine Sache«, bemerkte Stine.
    »Und ebensosehr Kids und meine«, gab Kurz zurück.
    »Ich verbiete es euch«, erklärte Sprague barsch. »Kid, wenn Sie einen Schritt weitergehen, entlasse ich Sie.«
    »Und ich Sie, Kurz«, fügte Stine hinzu.
    »Da werdet ihr euch was Schönes einbrocken, wenn ihr uns entlaßt«, antwortete Kurz. »Wie, zum Teufel, wollt ihr denn euer Dreckboot nach Dawson bringen? Wer soll euch den Kaffee im Bett servieren und euch die Nägel maniküren? Los, Kid! Sie werden uns nicht entlassen. Außerdem haben wir ja unsere Verträge. Wenn Sie uns entlassen, müssen Sie uns so viel Proviant geben, daß wir durch den Winter kommen.«
    Kaum hatten sie das Boot Brecks hinausgeschoben und das erste grobe Wasser erreicht, als die Wellen auch schon die Reling überspülten. Es waren zunächst nur kleine Wellen, aber sie zeigten ernst genug, was kommen würde. Kurz warf einen launigen Blick zurück, während er seinen unvermeidlichen Priem nahm, und Kid fühlte, wie ein warmer Strom durch sein Herz lief, als er diesen Mann betrachtete, der nicht schwimmen konnte und, wenn sie kenterten, keine Chance hatte, sich zu retten.
    Die Stromschnellen wurden immer wilder, und der Schaum begann sie zu bespritzen. In der zunehmenden Dämmerung sah Kid die schimmernde "Mähne" und den gewundenen Weg des reißenden Stromes. Er steuerte hinein und empfand eine brennende Befriedigung, als das Boot gerade auf die Mitte der "Mähne" geriet. Dann aber folgten die schäumenden Spritzer, das Boot wurde hoch empor und wieder in die Tiefe geschleudert und vom Wasser begraben, aber von alledem hatte er keinen klaren Eindruck. Er wußte nur, daß er sich mit seinem ganzen Gewicht auf die Ruderpinne

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