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Alaska

Titel: Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Albert Michener
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hinterließen, den Boden düngten und er dadurch ertragreicher und mürber wurde, so dass die jungen Bäume in der Folge mit einer ungewöhnlichen Lebensenergie heranwuchsen. Ein regelmäßig wiederkehrendes Feuer großen Ausmaßes war das Beste, was der Mammutsteppe mit ihrem Misch wuchs aus Bäumen und Gras passieren konnte, denn anschließend gediehen Gras, Büsche, Bäume und Tiere besser denn je.
    In ihrem fünfzigsten Lebensjahr jedoch fingen einige Veränderungen an, sich bemerkbar zu machen, ein wiederkehrendes Zittern etwa; vage Ankündigungen an ihr kleines Gehirn, und ihr Instinkt sagte ihr, dass der Zeitpunkt naher rückte, zu dem sie ihre Familie zurücklassen und sich einen stillen Platz zum Sterben suchen würde. Matriarch hatte natürlich keine Empfindung für den Tod, sie begriff nicht, dass das Leben damit endete, sie ahnte nicht, dass sie eines Tages ihre Familie verlassen musste und die Steppen, in denen es ihr so gut ergangen war. Aber auch Mammuts mussten sterben, und wenn die Zeit gekommen war, entfernten sie sich, einem alten Gesetz gehorchend, von den anderen, als wollten sie mit dieser symbolischen Geste die ihnen vertraute Steppe, die Flüsse und die Weidenbä u me ihren Nachfolgern übergeben.
    Was hatte sich ereignet, das dieses neue Bewusstsein auslöste? Wie alle Mammuts war Matriarch von Geburt an mit einem komplizierten Zahnsystem ausgestattet, das im Laufe eines Lebens zwölf riesige stumpfe Zähne in jedem Kiefer herausbildete. Diese vierundzwanzig monströsen Zähne wuchsen nicht alle gleichzeitig, was aber nichts machte, denn jeder Zahn war so groß, dass auch ein Paar zum Kauen reichte. Manchmal existierten bis zu drei Zahnpaare im Maul, dann war die Kaukapazität ungeheuer. Dieser Zustand hielt jedoch nicht lange an, denn im Laufe der Jahre wanderte jeder Zahn unnachgiebig den Kiefer entlang nach vorne, bis er aus dem Maul fiel, und wenn nur noch ein festes Zahnpaar übrigblieb, spürte ein Mammut, dass seine Tage gezählt waren, denn wenn auch diese letzten beiden Zähne anfingen, sich aufzulösen, wurde ein Leben in der Steppe unmöglich.
    Matriarch hatte noch vier Zahnpaare, aber weil sie fühlte, wie sie sich nach vorne bewegten, war ihr klar, dass ihre Zeit begrenzt war.
     
    Mit Beginn der Paarungszeit kamen auch die Bullen wieder, manche von weit her, aber der Bulle, der Matriarchs rechten Stoßzahn gebrochen hatte, war noch immer so kampfstark, dass es ihm wie in den vorigen Jahren gelang, sein Recht auf ihre Töchter zu verteidigen. Natürlich war er nicht Jahr für Jahr zu dieser einen Familie zurückgekehrt; bei verschiedenen Gelegenheiten war er jedoch zurückgekommen, nicht so sehr wegen der Weibchen, sondern weil ihm das Gebiet vertraut war.
    In diesem Jahr verlief seine Werbung um Matriarchs Töchter eher mechanisch, aber die Wirkung, die er auf das Erstgeborene der jüngeren Töchter ausübte, einen entschlossenen jungen Bullen, noch nicht reif genug, eigene Wege zu gehen, war erstaunlich. Der junge Kerl fühlte sich innerlich aufgewühlt, als er den kraftstrotzenden älteren Bullen beim Paarungsritual beobachtete. Eines Morgens, als sich der ältere Bulle gerade einem jungen, nicht zu Matriarchs Familie gehörenden Weibchen widmete, stürzte sich der Jungbulle, unerwartet und ohne zu überlegen, mit einem Satz auf ihn, woraufhin der ältere Bulle in solche Wut geriet, dass er den jungen Anwärter unbarmherzig strafte, ihn mit seinen langen Hörnern, die vorne zusammengewachsen waren, stieß und auf ihn eindrosch.
    Matriarch beobachtete das, und nicht wissend, was den Wut anfall des älteren Bullen ausgelöst hatte, raste sie wieder gegen ihn los, er jedoch wehrte sie ab, schmetterte sie zur Seite und fuhr fort, weiter um die fremde Kuh zu werben. Als es Zeit war, verließ er die Herde, seine Pflicht war getan, und verschwand wieder in den Hügeln am Fuße des Gletschers. Zehn Monate blieb er fort, und er hinterließ nicht nur sechs schwangere Kühe, sondern auch einen sehr verstörten Jungbullen, der in dem folgenden Jahr selbst mit dem Werben anfangen sollte. Jedoch lange bevor es soweit war, geriet er eines Tages nahe einem Fluss in einen Pappelwald, wo sich einer der letzten überlebenden Säbelzahntiger Alaskas in der Astgabel einer Lärche auf Lauer gelegt hatte. Als sich der junge Bulle auf Reichweite genähert hatte, sprang die Raubkatze auf ihn herunter und ließ ihre grässlichen Säbelzähne tief in seinen Nacken sinken.
    Der Bulle hatte nicht die

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