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Alaska

Titel: Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Albert Michener
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»Ich hätte nicht übel Lust, meine › Großen Acht ‹ vollzumachen.« Und Markham entgegnete: »Wenn Sie nach Alaska kommen, helfe ich Ihnen, Fuß zu fassen. Die Bestimmungen sind jetzt etwas strenger geworden. Gewöhnliche Amerikaner vom Festland wie Sie oder ich können nicht mehr so ohne weiteres Walrosse, Polarbären und Robben schießen. Sie stehen jetzt unter Schutz und sind nur noch für den Eigenbedarf der Ureinwohner freigegeben.«
    »Warum haben Sie mir das dann alles erzählt?«, worauf Markham ihn mit der Grundregel des Lebens im Norden vertraut machte: »In Alaska gibt es Mittel und Wege, Gesetze zu umgehen, die einen einengen.«
    »Die Herausforderung nehme ich gerne an«, sagte Jeb. Aber Markham warnte: »Die wirklich gut bezahlten Jobs bei den Hauptgenossenschaften sind schon vergeben, aber bei den kleineren Dorfgenossenschaften haben Sie noch gute Chancen unterzukommen. Zum Beispiel bei der in Desolation Point. Ich informiere Afanasi, dass Sie kommen.« Und als die Maschine aufsetzte, war man sich einig, dass Keeler zu Hause seine Angelegenheiten regeln, sich von den Mädchen in Wellesley und Smith verabschieden und in den Norden übersiedeln sollte, um in Alaska eine Anwaltspraxis zu eröffnen.
     
    Als Jeb wenig später in Juneau ankam, um sich in der Hauptstadt des neuen Bundesstaates als Rechtsanwalt und Notar niederzulassen, musste er feststellen, dass Poley Markham den Weg bereits geebnet und ihn in seiner eigenen Firma angestellt hatte, wodurch Jeb der örtlichen Zulassungsprozedur entging und sich, schon fünf Tage nachdem er auf dem Flughafen gelandet war, an die Arbeit machen konnte. Wie Markham ihn bereits vorgewarnt hatte, waren die guten Jobs vergeben, aber zwei der am besten geführten Genossenschaften der Ureinwohner, »Sealaska« in Juneau und »Doyon« in Fairbanks, hatten kleinere Aufträge für ihn, und bei der Arbeit für diese beiden Unternehmen eignete sich Jeb das grundlegende Wissen an, über das man als Berater in Alaska verfügen musste .
    Er hatte erfolgreich das Vermögen der Genossenschaft bei den Verhandlungen und dem anschließenden Vertragsabschluss mit einer amerikanischen Baufirma geschützt und wollte nun seine Rechnung einreichen, als Markham aus Phoenix rübergeflogen kam, um einen Geschäftsabschluss für »North Slope« zu überwachen. »Ich würde mir gerne einmal Ihre Unterlagen ansehen«, sagte Poley. »Wir wollen in unseren Leistungen nicht nachlassen.« Als er Jebs geplante Honorarabrechnung sah, verschlug es ihm fast die Sprache. »Diese Rechnung können Sie unmöglich einreichen.«
    »Was stimmt denn daran nicht?«
    »Einfach alles!« Und mit einem dreisten Federstrich kreuzte er Jebs bescheidenen Betrag aus, multiplizierte die Summe mit acht und hielt ihm das Blatt Papier entgegen. »Lassen Sie sie neu schreiben.« Und als Jeb später diese Rechnung seinen Klienten übergab, wurde sie anstandslos bezahlt.
    Durch die kleineren Aufträge kam Jeb weit im Land herum, und er erfuhr, dass Markham eine lange Lehrzeit mit solchen unbedeutenden Mandaten hinter sich gebracht hatte, bevor er seine augenblickliche Stellung bei einer der Hauptgenossenschaften erhalten hatte. Er war überall gewesen und hatte anscheinend Eskimos, Athapasken und Tlingits seine brüderliche Hilfe angeboten, auf die ihre damals noch neuen Genossenschaften angewiesen waren. Immer wenn Jeb den Namen Markham in den kleinen Siedlungen erwähnte, zeichnete sich ein Lachen auf den Gesichtern ab, denn auf seine freundliche Art hatte Poley den Ureinwohnern nicht nur seine Unterstützung angetragen, sondern ihnen auch ein gewisses Selbstwertgefühl vermittelt. Er hatte sie davon überzeugt, dass sie ihren plötzlichen Reichtum gemeinsam verwalten konnten, und an einem Wochenende, als Jeb geschäftlich nach Anchorage musste , hörte er aufmerksam zu, als Poley ihm sein Verständnis von der beneidenswerten Situation darlegte, in der sich Rechtsanwälte aus den Vereinigten Staaten hier befanden.
    »Nehmen Sie doch nur eine durchschnittliche Dorfgenossenschaft, und von denen gibt es über zweihundert. Es gibt bestimmte Dinge, die müssen einfach getan werden, das verlangt schon das Gesetz. Und im Dorf gibt es keinen, der dazu in der Lage ist. Die Leute müssen sich als Genossenschaft eintragen, und Sie wissen ja, was das für ein Papierkram ist. Dann müssen sie Vorstandswahlen abhalten - mit vorgedruckten Stimmzetteln und so weiter. Aber das geht natürlich erst, wenn sie ein vollständiges

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