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Alba und Albion

Alba und Albion

Titel: Alba und Albion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Fentross
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er ihn wieder fallen ließ, würden sie angreifen. Doch noch war es nicht soweit.
    Die beiden Soldaten schritten hinter Lord Peter her und sahen sich eher gelangweilt nach links und rechts um. Flüsternd beugte sich Lord Peter zu ihnen zurück. Die beiden nickten und führten ihren Weg fort.
    Robbie suchte nun Blickkontakt zu Seamus.
    Gleich würde es soweit sein! Seamus seinerseits schwenkte einen Ast mit vertrockneten Blättern, um sein Verstehen zu signalisieren.
Von alledem bemerkten die drei Verfolger nichts. Unbeirrt gingen sie weiter. Nun befanden sie sich auf gleicher Höhe wie Robbie und Seamus.
    Noch ein paar Sekunden!
    Dann gab Robbie das Zeichen.
    Er ließ den Ast fallen und gleichzeitig stürmten beide laut brüllend auf die Drei zu, die vor Schreck erstarrt inne hielten. Bevor sie erfassen konnten, was hier eigentlich los war, machte einer der Soldaten kehrt und rannte zurück in Richtung Kaserne. Der zweite Soldat und Lord Peter wollten sich der Gefahr stellen und es blieb ihnen eigentlich auch gar nichts anderes übrig.
    Seamus griff sich den Soldat, der zitternd auf den Muskelberg hinaufblickte und wurde von ihm am Wams nach oben gezogen. Ein Kinnhaken und er fiel schlaff nach vorne mit dem Gesicht im nassen Waldboden. Zufrieden wischte sich Seamus seine Hände am Umhang ab.
    Robbie indessen hatte Lord Peter im Visier, umkreiste ihn, während der vergeblich versuchte, ihn mit der riesigen Pistole anvisieren zu können.
    „Schmeißen Sie das Ding weg! Sie werden sich noch weh tun!“, rief Robbie einem äußerst nervösen Templeton zu. Frech tänzelte er vor ihm, neckte ihn, indem er ihn in die Seite stupste, wieder einen Schritt nach hinten hüpfte, ihm den Hut vom Kopf stieß und sich anscheinend köstlich amüsierte.
    „Ich werde dir jetzt endgültig den Garaus machen, du Lump!“, schrie Templeton mit haßverzehrtem Gesicht und wedelte mit seiner Waffe in fahrigen Bewegungen nach links und rechts, von Robbie zu Seamus und zurück.
    „Keine Beleidigungen, wenn ich bitten darf!“ Robbie schlug dem Lord die Pistole aus der Hand, die unhörbar im weichen Moos aufprallte. Ungeschützt blickte dieser nun von Robbie zum Riesen Seamus, unsicher, ob er nun auch davonrennen sollte. Robbie stemmte die Hände in die Hüften und lachte höhnisch auf den Lord herab.
„Und? Was nun?“ Er ballte die Fäuste und fuchtelte noch immer lachend damit vor der noblen Nase herum. Seamus verdrehte genervt die Augen.
    „Nun mach’ schon. Ich will an Beltane zuhause sein.“
    „Du hast recht.“ Langsam hob Robbie die Pistole auf, die zu seinen Füßen im Dreck lag, prüfte das Pulver und der Lord erbleichte, als er das sah.
    „Sie werden mich doch nicht etwa er-erschießen?“ Er schluckte und machte ein paar Schritte rückwärts.
    „Erschießen? Das wäre eigentlich keine schlechte Idee! Was meinst du dazu, Seamus?“
    Doch der brummte nur Unverständliches.
    „Das werden Sie büßen, Sie -, Sie -“
    „Barbar. Ich weiß. Aber das ist mir eine zu große Sauerei. Das viele Blut, Sie verstehen? Ich denke, ein Kinnhaken wird auch reichen.“ Er schob die Pistole in seinen Hosenbund, zog den Lord am Kittel heran und holte aus. Trotz der brennzlichen Situation zischte Lord Peter leise. „Egal, was Du mir auch antun wirst, du Schweinehund. Susanna wird mich heiraten. Ob es dir paßt oder nicht.“
    „Das werden wir sehen.“ Robbies Stimme klang plötzlich sehr gefährlich, als er mit tödlichem Blick zurückknurrte. „Sie ist und bleibt meine Frau, solange ich lebe.“
    „Und das wird nicht mehr lange sein. Darauf gebe ich dir mein Wort!“
    Der Lord spuckte Robbie ins Gesicht. Der jedoch ignorierte es und starrte noch immer fest in dessen Augen.
    „Jetzt komm’ schon. Mach endlich.“ Seamus holte ihn aus seiner Trance hervor. Er schüttelte leicht den Kopf und wischte sein Gesicht trocken.
    „Du hast Recht, Seamus.“
    Robbie zog den Lord wieder am Wams heran, der nun anfing zu wimmern. Zitternd und stotternd drehte der Lord den Kopf zur Seite und kniff ängstlich die Augen zusammen. „N-nein. Ni-nicht schlagen! B-bitte nicht!“
    „Nun hab dich doch nicht so. Ein kurzer Hieb und du bist im Land der Träume.“ Der Lord winselte jämmerlich und Robbie blickte ihn lange eindringlich an, während er überlegte. „Sie haben recht. An einem solch erbärmlichen Wicht möchte sich niemand die Hände schmutzig machen.“
    Angewidert ließ er Lord Peter los, daß dieser unsanft auf dem harten Waldboden

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