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Alba und Albion

Alba und Albion

Titel: Alba und Albion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Fentross
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ich kann dich nicht gehenlassen, ohne daran zu zerbrechen. Und in den Wochen, die wir nun zusammen sind, ist das Band noch stärker geworden.“ Wieder küßte er meine Hände. „Du hast mein Herz gestohlen. Und ich sehe keine Chance, es wieder zurück zu bekommen.“
    Zärtlich nahm er mein Gesicht in seine eisigen Hände und strich einzelne Haarsträhnen zurück. Seine Nähe erwärmte mein Herz und die Kälte verschwand aus meinem Bewußtsein. Die Zeit stand still, während um uns herum das reinste Schneegestöber wütete.
    Dann lachte er laut auf. „Wenn das dein Wunsch ist, warum nicht?“
    Ein entferntes Rufen holte uns in die Realität zurück. Seamus winkte uns zu. Fröhlich lösten wir uns aus der Umarmung und stolperten  übermütig wie Kinder über die Schneewehen hinweg zu ihnen.
     
    Obwohl die Kreuzgänge des Klosters nicht beheizt wurden, so empfanden wir es als wärmend. Endlich hatten wir den peitschenden Wind nicht mehr im Gesicht und unsere gefrorenen Kleidungsstücke verloren ihre Steifigkeit. Es tat unendlich gut!
    Unsere Schritte hallten an den dicken Steinwänden wieder und die Schritte des Bruders, der uns den Weg weiste, hörte ich nicht. Es war ganz so, als würde er schweben.
    Schließlich kamen wir an unserem Ziel an und der Bruder wies uns die Zimmer zu, für jeden ein eigenes. Doch ich bestand darauf, eines mit Robbie zu beziehen. Der Bruder, ein junger Mann mit dem vergeistigten Namen Thomasius, errötete leicht, nickte aber dann ergeben und zog sich leise zurück.
    Während Robbie sich sofort an dem großen Kamin zu schaffen machte, taute ich langsam wieder auf, das Kribbeln jedoch, das die Wärme nun auslöste, fühlte sich alles andere als angenehm an.
    „Mir tun alle Knochen weh und meine Haut brennt wie Feuer“, jammerte ich.
    Doch Robbie ging gar nicht darauf ein. Geschäftig fütterte er die Flammen, die nun endlich auch auf mich eine wärmende Wirkung hatten.
    „Setz’ dich vor den Kamin, dann grht’s dir gleich wieder besser.“
    Zuvorkommend schob er mir den Hocker davor und ich setzte mich.
    „Wie wird es nun weitergehen?“
    „Aye?“
    „Wie weit wird es noch sein, bis wir die Grenze erreicht haben?“
    Ich hielt meine Hände in die Flammen und zog die Schuhe aus, um auch meinen nassen Füßen diese Wohltat zu gönnen.
    „Ach, das ist nicht mehr weit. Ich schätze, so ungefähr zwei oder drei Tagesmärsche.“
    Im Hintergrund konnte ich Stoffe rascheln hören und wohlig schnurrend rieb ich meine Glieder. „Das tut gut.“
    „Es tut noch besser, wenn du die feuchte Kleidung ausziehst.“
    Im Schneidersitz setzte er sich vor mich auf den Teppich, splitternackt und ich blickte belustigt auf ihn herab.
    „Ist schon klar, warum.“
    Aber er hatte recht. Wenn ich mich auszog, würde mir schneller wieder warm werden und die Kleider konnten besser trocknen. Ich stand auf und setzte mich schließlich genauso nackt neben ihn auf den kalten Steinboden.
    „Komm her.“ Er streckte seine Hand aus und zog mich zu sich.
    Diesen Wunsch erfüllte ich ihm gerne und wir kuschelten uns aneinander, das wärmende Feuer vor uns und er begann, an meinem Ohrläppchen zu knabbern und meine Brüste zu streicheln.
    „Und was machen wir jetzt?“ Schnurrend wie zwei Katzen rieben wir unsere Nasen aneinander.
    „Da wüßte ich was schönes.“
    Sein Knabbern erreichte inzwischen meinem Hals und es erzeugte in mir eine angenehme Gänsehaut, die diesmal jedoch nicht von der Kälte kam.
    „Das glaube ich dir auf’s Wort.“
    Es klopfte.
    Erschrocken stoben wir auseinander und Robbie warf mir hastig meinen Umhang um die Schultern, als sich die Türe öffnete. Herein kam Pater Thomasius mit einem Tablett, das die Köstlichkeiten eines Klosters enthielt, wie Wein, Brot und verschiedene Fleischsorten.
    „Ich bringe Ihnen eine kleine Stärkung mit den besten Grüßen unseres Klostervorstehers.“
    Er verbeugte sich leicht, machte ein Kreuz in unsere Richtung und wollte das Zimmer wieder verlassen. Doch Robbie war inzwischen aufgestanden und stand mit gestrafften Schultern vor ihm und legte sich lässig sein Leinenhemd um die nackten Lenden.
    „Pater, ich, das heißt, wir“, er lächelte in meine Richtung, „haben einen Wunsch. Wir möchten in Ihrer Obhut den heiligen Stand der Ehe eingehen.“
    Der Pater stutzte, doch dann begann er zu schmunzeln, nickte bedächtig und sah Robbie von oben bis unten an.
    „Das wäre eine große Ehre für uns, mein Herr. Doch bitte“, flüsternd beugte er

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