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Alba und Albion

Alba und Albion

Titel: Alba und Albion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Fentross
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ich lächelte triumphiered. Robbie schritt kopfschüttelnd zu Seamus, der sich abseits auf die Lauer gelegt hatte und ihm schmunzelnd auf die Schulter klopfte. Robbie seufzte tief und schüttelte den Kopf.
    „Gegen den Dickschädel einer Frau kommt anscheinend kein Mann an.“
    „Aye. Ist bei mir daheim nicht anders“, entgegnete Seamus gleichgültig.
Robbie grinste. „Und da gehst du freiwillig wieder zurück?“
    „Aye. Das Gezeter ist schon groß genug, wenn ich dort ankomme.“ So ging es leise weiter mit den Geplänkel über die Unarten des weiblichen Geschlechts und wir machten uns nun letztendlich doch zu viert auf den unsicheren Weg nach Norden.

28  
    Endlich verheiratet!
    Der Winter wütete mit seiner ganzen unerbittlichen Kälte. Ohne jede Rücksichtnahme schleuderte er uns seine eisigen Flocken ins Gesicht, während der Wind die letzten Reste unserer Körperwärme aus der Kleidung wehte. Zähneklappernd hielten wir kurz an, damit Robbie sich einen Überblick über unsere Lage verschaffen konnte.
    Da stand er nun auf einem Hügel, dessen Bäume und Sträucher ebenso nackt waren, wie ich mir vorkam. Sein Umhang flatterte im Wind, genauso wie sein offenes Haar und obwohl ich enorm fror, durchflutete mich eine angenehme Wärme bei diesem anmutigen Anblick. Mein Gott, ich liebte ihn so sehr!
    Eilig stieg er wieder zu uns herab und lachte.
    „Was haben wir für ein Glück! Da unten ist eine Kirche und ein Kloster, wie ich meine. Dort gewährt man uns bestimmt Unterschlupf, bis sich das Wetter beruhigt hat.“
    Schnell stapfte er zu mir und rieb meine Hände, die sich wie Eiszapfen anfühlten.
    „Ein paar Meilen noch und wir werden uns wieder wie Menschen fühlen.“
    Während Seamus nur zustimmend brummte und sich wieder in seine Decke einhüllte, ließ ich die Schultern hängen.
    „Noch ein paar Meilen? Ich denke, gleich hinter diesem Hügel soll es sein.“
    Auch Alisa machte einen erschöpften Eindruck, ließ sich aber nichts anmerken und schwieg. Gemeinsam mit Seamus hatte sie sich inzwischen wieder auf den Weg gemacht, während Robbie und ich noch händereibend und zähneklappernd dastanden.
    „Soll ich dich die letzten Meter tragen? Dann komm’, mein holdes Weib!“
    Wie konnte er bei einer solchen Kälte noch so lustig sein. Ich sah ihn grimmig an. „Nein. Laß die Scherze. Mir ist kalt und ich möchte endlich wieder meine Zehen spüren.“
    Lachend und ohne auf mein Gezeter zu achten, hob er mich in seine Arme und schritt energisch hinter den beiden anderen her. Theatralisch gab ich nun doch nach und legte meine kalten Arme um seinen Hals, um einen besseren Halt zu haben.
    „Robbie?“
    „Ja mein Herz?“
    „Ich liebe dich“, flüsterte ich.
    Erfreut blickte er zu mir. „Na, was anderes rate ich dir auch nicht.“
    Ich kuschelte mich enger in seine starken Arme und er stapfte mit meinem Gewicht stetig voran.
    „Robbie?“
    „Aye?“ Inzwischen begann er heftig zu atmen und stieß dicke Dampfwolken aus. Anscheinend wog ich doch mehr, als er dachte und war somit etwas zu schwer für die restlichen Meilen.
    „Wenn da unten eine Kirche ist, dann gibt es dort bestimmt auch einen Priester.“
    „Das ist möglich. Aye.“ Sein Schnaufen wurde angestrengter, doch er ließ mich nicht los.
    „Dann können wir dort doch auch heiraten.“
    Abrupt blieb er stehen und stellte mich ebenso plötzlich auf die Beine. Ich mußte mich an ihm festhalten, um nicht umzufallen und durch das kurze Stück schienen meine Beine nur noch steifer geworden.
    „Wie meinst du das?“
    Mit glänzenden Augen blickte ich zu ihm hoch. „Ganz einfach! Laß uns heiraten!“
    „Hier? Bei diesem englischen Pack? Bist du dir meiner nicht sicher? Ich hab dir doch mein Wort gegeben!“
    Er schien etwas überrumpelt und hastig griff ich nach seinen Händen.
    „Doch. Ich bin mir deiner schon sicher. Und“, sagte ich schelmisch, „du vergißt, ich bin auch eine von denen!“
    Ungläubig sah er auf mich herab. „Aber warum -“
Nun schien der Groschen zu fallen. In seinem Blick war jetzt nichts als Liebe und seine Worte nur für mich bestimmt.
    „Ist das dein voller Ernst?“
    „Ja. Ich will es vor Gott und der Welt bezeugen, daß ich dich von ganzem Herzen liebe und Dein bin.“
    Der Wind wehte meine gehauchten Worte durch die Schneeflocken zu ihm und dankbar nahm er sie in sich auf. Er nahm meine kalten Hände und küßte jeden einzelnen Finger, bevor er sie an sein Herz legte.
    „Ich habe dir schon einmal gesagt,

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