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Alba und Albion

Alba und Albion

Titel: Alba und Albion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Fentross
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und sein Schmunzeln war nicht mehr zu übersehen, was meinen Zorn nur noch mehr anfachte.
    „Ja. Lacht nur über mich. Ich bin ja nur eine Frau! Aber ich lasse mir den Mund nicht verbieten und sage, was ich zu sagen habe!“ Mit wogendem Busen und die Fäuste in die Seiten gestemmt, holte ich tief Luft.
    „Er ist ein Chief!“, rief ich aufgebracht. „Und nie im Leben wird er sich einem anderen Chief unterordnen! Dafür sorge ich!“
    „Halt‘ dich da raus, Susanna“, brummte Robbie gefährlich. Unwirsch drehte ich mich zu ihm um, dass meine Haare flogen.
    „Nein! Das kann ich nicht!“
    „Ihr Gatte ist ein weiser Mann“, sagte Campbell ruhig. „Halten Sie sich da raus. Vielleicht lasse ich Sie dann unbehelligt gehen.“
    „Sie scheinen eins vergessen zu haben!“ Ich zeigte mit dem Finger auf Robbie. „Mit diesem Mann bin ich verheiratet! Und deswegen halte ich mich nicht heraus und ich werde diese Burg auch nicht ohne ihn verlassen. Seine Angelegenheiten sind nun auch die Meinen. Wenn er sich für seinen Clan entscheidet, bin ich an seiner Seite! Wenn er sich dagegen entscheidet, werde ich alles daran setzen, ihn umzustimmen!“
    Campbell starrte mich ungläubig an und brach dann in schallendes Gelächter aus.
    „MacDonald, deine Frau greift nach der Macht! Paß auf, sonst setzt sie sich noch an deiner Statt auf den Thron!“
    Zornig trat ich wieder zurück und Robbie nahm mich grob am Arm.
    „Jetzt ist’s aber genug, Weib!“ fauchte er böse und mit grimmigem Gesicht an, während der Chief noch immer Tränen lachte.
    Mit einem vorsichtigem Seitenblick zu Seamus sah ich auch ihn leicht schmunzeln, doch ein Blick von Robbie genügte, sein Gesicht wieder zu Stein werden zu lassen.
    Campbell hatte sich inzwischen wieder etwas gefangen und machte eine ausladende Handbewegung. Laut klatschte er in die Hände.
    „Nun gut. Dann werde ich euch jetzt in eure Gemächer entlassen.“
    Eine schüchterne kleine Magd erschien aus dem Nichts und knickste.
    „Seid willkommen auf Castle Moraigh“, sagte sie mit leiser Stimme und senkte den Blick. „Bitte folgen Sie mir. Ich führe Sie in Ihre Kammern.“
    Doch bevor wir gehen konnten, stellte sich Campbell uns in den Weg, noch immer dieses Grinsen im Gesicht.
    „Zum Einen bitte ich Sie, meinen Vorschlag zu überdenken, MacDonald. Wenn schon ein Kopfgeld auf euch vier ausgesetzt wurde, dann hat das sicherlich auch seinen Grund. Und wir alle wissen, wie hart Mord bestraft wird.“
    Alisa nahm meine Hand und erblasste.
    „Und zum Anderen“, er wandte sich an mich, „wenn ich mir Ihren Gatten ansehe, dann glaube ich nicht, daß ich sie für Ihr Verhalten zurechtweisen muß. Ich denke, er wird das selbst das übernehmen wollen.“
    Erst jetzt wurde mir bewußt, daß ich mich wieder einmal daneben benommen hatte. Ich drehte mich zu Robbie um, sah sein Gesicht und - schluckte!
Ein wutschnaubender Robbie knurrte mich an. „Worauf Sie sich verlassen können!“
 
    Unsere Räume waren zwar klein, doch komfortabel und freundlich ausgestattet. Ein einladendes hellfarbenes Himmelbett nahm den größten Teil des Raumes ein. Davor brannte knisternd ein Kamin, umrahmt von zwei gepolsterten Sesseln und einem kleinen Tischchen, auf dem sich Gebäck und Wein befand und ein grimmiger Bär lag zu Füßen des Bettes.
    Doch die Krönung war der geöffnete Kleiderschrank, aus dem zahlreiche, duftende Kleidungsstücke hervor lugten. Entzückt zog ich ein fliederfarbenes Mieder heraus und hielt es mir hin. Es schien zu passen. Die noch vor mir liegende Strafpredigt war bei diesem Anblick vollkommen vergessen.
    „Sieh doch mal! Diese schönen Kleider! Und hier! Da ist auch Einiges für dich dabei!“
    Erfreut klatschte ich in die Hände, doch sein Interesse konnte so was nicht wecken.
„Weiberkram“, murmelte er grinsend, als ich mit einigen Kleidungsstücken in der Hand auf ihn zukam. Stattdessen schritt er auf das Tischchen zu und goß zwei der kristallenen Gläser ein. Er reichte mir ein Glas und genüßlich ließ ich diese edle Flüssigkeit meine Kehle herunterrinnen.
    „Mmmh. Endlich mal was anderes als ständig Whisky.“
    „Gibt’s denn was Besseres als Whisky?“
    Unschlüssig schnupperte er an seinem Glas, war er doch kein Freund von Wein. Doch er trank diesen köstlichen dunkelroten Burgunder, wenn auch mit wenig Genuß, setzte sich auf einen der Sessel und zog mich an der Taille zu sich.
    „Heute nacht werden wir wie die Könige schlafen. Was denkt mein

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