Alba und Albion
Täubchen darüber?“ Er drückte mich fest und vergrub übermütig seinen Kopf in meinem verschmutzten Mieder.
Kichernd strich ich ihm über seinen schwarzen Schopf. „Das gleiche, wie du.“
Er blickte dämonisch grinsend zu mir hoch und zwickte mich in mein Hinterteil.
„Eigentlich erwartet man jetzt von mir, daß ich dich züchtige.“
Erschrocken wich ich zurück, doch er hielt mich fest.
„Keine Angst. Ich bin viel zu müde für eine solche Aufgabe. Außerdem hat er es nicht anders verdient.“ Schelmisch lachte er mich an. „Dein Glück, mo Leannan.“
Mit einem Satz war er wieder auf den Beinen. „Dann sehen wir uns mal weiter um.“
Robbie verschwand in einem kleinen Nebenzimmer, das ich noch gar nicht bemerkt hatte und folgte ihm. Erhellt wurde der ziemlich kühle Raum von einem Fenster, das zum Einen recht winzig und zum Anderen sehr hoch angesetzt war. Für die Dunkelheit standen drei dicke Kerzen bereit und aus dem Holzzuber in der Mitte des Raumes dampfte es bereits einladend.
„Hier, sieh‘ doch mal! Die ist sogar schon gefüllt“, rief ich erfreut.
„Aye.“
Er schälte sich sofort aus seiner Kleidung, stapfte splitterfasernackt vor den Kamin und schmiß die Stoffe, die wirklich nicht mehr zu gebrauchen waren, ins Feuer.
„Das solltest du auch machen“, sagte er und sah mich zweifelnd von oben bis unten an. „Wegen der Flöhe und Läuse.“
Entsetzt stemmte ich die Hände in die Hüften.
„Hör‘ auf damit! Ich habe keinerlei Ungeziefer mitgebracht!“
„Man könnte aber auf den Gedanken kommen, Herzchen“, grinste er frech.
Ich blickte an mir herunter. Ganz so unrecht hatte er nicht. Die Kleidung war zerrissen und schmutzig und meine Haare hatten mehr Knoten, als mir lieb war. Lachend stürmte ich auf ihn zu, versuchte ihn zu fassen, wo auch immer ich ihn greifen konnte, während er sich ohne große Anstrengung wehrte und schließlich lagen wir kichernd und schnaufend auf dem Boden. Ich lachte ihn an und zog mich mit seiner Hilfe aus. Das Feuer, das nun brannte, strahlte eine enorme Hitze aus und das kam uns gerade recht.
Beide nackt, hielten wir uns in den Armen und kuschelten uns in das dicke Bärenfell. Die knisternde und erotische Atmosphäre konnten wir greifen und auch er schien es zu genießen. Ich begehrte ihn heiß, doch wollte ich es mir nicht anmerken lassen.
„Hältst du es noch aus, bis wir wieder sauber sind, meine Lady MacDonald?“
„Wie sieht’s denn bei dir aus, Mister MacDonald?“
Er blickte an sich herunter. „Na ja, wenn ich mich zusammenreiße, habe ich gute Chancen.“
Ich kicherte.
Sanft strich er mir über die Wangen. „ Mo ghràdhaich uile a thu“, hauchte er in meinen Hals.
„Was heißt das in meiner Sprache?”, flüsterte ich zurück, gerührt von diesen sanften und leisen Worten, die mir eine Gänsehaut entlockten.
„All’ meine Liebe für dich.“
Verlegen spielte ich mit einer verfilzten Haarsträhne an seiner Schulter. „Und was heißt ‘für dich auch‘?“
„ A air thu cuideachd.“
„Genau das wollte ich gerade sagen.“
Robbie beugte sich herunter und küßte mich leidenschaftlich, daß mir die Luft weg blieb.
„Ich denke, ein Bad vorher wäre für uns beide genau das richtige“, raunte er mit belegter Stimme. Widerwillig erhoben wir uns, küßten uns immer wieder und gingen Hand in Hand in die kleine Kammer zurück. Nun standen wir beide nackt vor dem Zuber.
Robbie blickte auf mich herab und grinste. „Wer zuerst?“
Ich griff die Bürste und das Stück Seife. Genüßlich hielt ich sie mir an die Nase.
„Mmmmh. Riech’ doch mal! Mit echtes Rosenparfüm und nicht wieder stinkendes Talg!“
„Aye. Gut. Also, wer darf zuerst?“
„Du, wenn du magst.“
Ohne Einwände stieg er in das heiße Wasser, ließ sich wohlig nieder und schloß die Augen. „Du weißt gar nicht, was dir in diesem Moment entgeht.“ Er öffnete ein Auge und grinste mich schelmisch an. „Kraulst du mir den Rücken?“
„Aye, Chief!“
Während ich ihn lachend einseifte und seine Haare wusch, unterhielten wir uns über dies und das, machten Pläne für die Weiterreise, die wahrscheinlich nicht so bald weitergehen würde. Dann stieg er heraus und ich glitt in den Zuber.
Er ließ mir die gleiche Behandlung zukommen und schrubbte meinen Rücken, wobei er einen sehnsüchtigen Blick bekam, den ich nur entgegnen konnte. Dann ging alles ganz schnell.
Im Schnelldurchlauf spülte ich meine Haare mit der hölzernen Kelle,
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