Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alba und Albion

Alba und Albion

Titel: Alba und Albion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Fentross
Vom Netzwerk:
hervor und dämmerte vor mich hin. Ich spürte die Hände, die mich auf den Rücken legten, hörte leisen Singsang, der die Luft umhüllte und mich stets wieder einschlummern ließ. Etwas Feuchtes strich über meinen Bauch, das mich kitzelte und ich war fast geneigt, zu kichern. Murmelnde Stimmen ließen mich aufhorchen.
    „Ist sie etwa wach?“
    „Nein. Sie schläft. Sie bekommt nichts mit.“
    „Nur noch ein paar Zeichen auf die Haut gemalt, dann können wir beginnen. Sagen Sie den Spruch nun immer und immer wieder auf, dann können Sie bald Ihre Frau in Empfang nehmen.“
    Zwei Hände legten meine ausgestreckten Beine in Position. Ich spürte, dass sie gespreizt waren, doch war es mir im Moment einerlei. Ich war einfach zu schläfrig.
    Der Singsang begann von Neuem, ein leises Auf und Ab in regelmäßigem Rhythmus, unverständliche Worte, als ich auch schon einen Körper auf mir spürte.
    „Halt! Noch nicht!”, raunte eine Stimme, die mir bekannt vor kam. „Erst muß der Hohepriester sie weihen.“
    „Und wie machen Sie das, Croxley?“
    Croxley? Was machte er denn hier?
    „Ich behandle sie wie eine Jungfrau, die ihr erstes Rendezvous hat. Ich entjungfere sie, danach sind Sie dran, Templeton. Sie zünden inzwischen die beiden geweihten Kerzen an.“
    Erneut wurde etwas auf meinen Körper gepinselt und ich vernahm ein Rascheln.
    „Singen Sie weiter, Templeton.“
    Templeton. Dieser Name war mir bekannt! Er stand bei mir für Angst und Furcht und unruhig versuchte ich, aus diesem Traum aufzuwachen. Aber ich hatte keine Macht über meine Glieder. Sie versagten ihre Dienste.
    „Sie wacht auf, Croxley!“
    „Nein. Und wenn, dann kann sie sich morgen an nichts mehr erinnern. Singen Sie noch einmal!“
    Wieder dieses seltsam klingende Lied, ich spürte Hände, die mich nun etwas nach unten zogen und hörte die Worte, die mir ins Ohr geflüstert wurden.
    „Denk an deinen Robbie, Süße. Dann macht es dir vielleicht auch Spaß!“
    Robbie!
    Endlich ein Name, den ich verstand, der mir Wärme und Geborgenheit versprach. Erneut flüsterte man mir etwas ins Ohr.
    „Ich bin’s. Dein Robbie.“
    Genüßlich bäumte ich mich der Gestalt entgegen, die behauptete, Robbie zu sein und wollte meine Arme um seinen Hals legen, doch mir fehlte die Kraft und die Sinnesgewalt. Hände strichen an meiner Hüfte entlang, drückten meine Schenkel auseinander. In freudiger Erwartung wollte ich mich ihm erneut entgegen bäumen, als mich ein Zischen und ein ohrenbetäubender Knall zusammen zucken ließ.
    Krawumm!
    Wildes Hundegebell!
    Ein Schrei.
    Irgendwer röchtelte an meinem Ohr. Was war denn hier nur los? Ein schwerer Körper fiel auf mich herab und vor Schreck bekam ich fast keine Luft mehr. Schnelle Schritte kamen näher, fegten den leblosen Körper von mir, etwas Wärmendes wurde auf meinen Körper gelegt und starke Hände trugen mich fort. Das Schaukeln des Tragens ließ mich wieder in einen tiefen Schlaf fallen.
     
    Meine Augen schmerzten und mein Kopf dröhnte.
    „Wo bin ich?“
    Sanfte Hände strichen mir über die Haare und eine kalte Schnauze berührte meine Hand. Erschrocken zog ich sie zurück.
    „Alles ist wieder gut, mein Herz. Es ist vorbei. Und das ist Stromer.“
    Langsam öffnete ich die Augen und versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen.
    „Robbie? Stromer? Du hier in Bal-?“
    Ich würgte und Robbie half er mir, mich von dem Gift, das mir am Abend vorher ins Wasser gemixt worden war, zu befreien. Ich fühlte mich elend. Kraftlos ließ ich mich zurück in meine Kissen fallen und stöhnte.
    „Robbie, ich sterbe.“
    „Nein. Du hast nur etwas Falsches zu dir genommen.“
    „Was denn?”, fragte ich mit dünner Stimme und er wischte mir den Mund.
    „Gift.“
    „Oh.“ Ich versuchte erneut, mich aufzusetzen. „Ich dachte immer, bei Gift stirbt man.“
    „Nicht, wenn es genau dosiert ist.“
    „Wo bin ich?”, fragte ich heiser.
    „In Sicherheit.“
    Sanft wischte er mir die Stirn, das Gesicht und meine Hände. „Wir werden morgen aufbrechen. Aber vorher muß ich noch etwas Wichtiges erledigen.“
    Erneut tauchte er den Lappen in das warme Wasser und erfrischte meinen Hals.
    „Was ist denn so wichtig?“ 
    Ich sah zur Tür und erblickte unseren Hund. Stromer war wieder bei uns und ein Glücksgefühl breitete sich aus. „Du hast ihn zurück gebracht“, flüsterte ich. „Meinen Stromer. Danke, Robbie.“
    Als er seinen Namen hörte, hob er mit gespitzten Ohren den Kopf, legte sich aber nieder, um

Weitere Kostenlose Bücher