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Alba und Albion

Alba und Albion

Titel: Alba und Albion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Fentross
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dem uns einige andere Paare kichernd entgegen kamen und die zahlreichen Fackeln am Wegrand qualmten nur noch leicht vor sich hin. Ein harziger Geruch von verlöschendem Holz lag in der Luft.
    „Miss Susanna, vielleicht möchten Sie sich setzen?” Einladend zog er mich in Richtung Sitzbank.
    „Ja, vielen Dank.“
    Vorsichtig nahm ich Platz und hob meine Haare im Nacken, um die Haut darunter zu kühlen.
    „Das tut gut. Vielen Dank, Lord Peter. Das war sehr aufmerksam von Ihnen.“
    Ich konnte mich dazu durchringen, ihn anzulächeln.
    Doch anscheinend faßte er es falsch auf. Unbeholfen rückte er näher auf mich zu und begann, mir ins Ohr zu flüstern.
    „Oh, Miss Susanna. Sie sind so schön, würden Sie mir die Ehre erweisen, mich morgen zu empfangen, meine liebste Susanna?“
    Als er nun auch noch begann, meinen Arm auf und ab zu streifen, stand ich ruckartig auf und sah ihn entsetzt an.
    „Lord Templeton! Reißen Sie sich doch zusammen! Ich möchte hier draußen nur ein wenig Abkühlung und keine solche - Vorstellung!“
    Hastig schnappte ich mir meinen Fächer, der noch auf der Bank lag und wollte zum Haus zurück. Doch er hielt mich am Arm und zog mich zurück auf die Bank.
    „Nun stell‘ dich doch nicht so an!“
    Seine Stimme zitterte, als er mir ins Ohr nuschelte. Er drückte sich so nah an mich und ich spürte deutlich seine Erregung durch den dünnen Stoff seiner Kniehose.
    „Du wolltest doch auch in diese Abgeschiedenheit mit mir!“ Ungelenk begann er mich zu umarmen.
    Verzweifelt versuchte ich mich zu befreien und zischte ihn an.
    „Nun lassen Sie mich doch los, Sie Idiot! Was soll den das!“
    Doch er drückte mich unsanft der Länge nach auf die Bank und lag fast auf mir. Hektisch begann er, meine Brust zu kneten, während die andere Hand unter meine Röcke wanderte. Verzweifelt wand ich mich unter seinem Gewicht. Obwohl von eher kleiner Statur, war er doch ein starkes Kerlchen, wie ich nun feststellen mußte. Mit all meiner Kraft versuchte ich mich zu befreien. Als er mich dann auch noch küssen wollte und ich seinen widerlichen Atem an meinem Mund spürte, konnte ich seine Unterlippe fassen und biß ihn heftig hinein.
    Mit einem Satz hastete Templeton auf die Beine und hielt sich den Mund. Er sah auf seine Hand und ich konnte trotz der Dunkelheit das Blut erkennen.
    „Du dumme Gans!“, nuschelte er zwischen seinen Fingern hindurch. 
    Ich setzte mich gerade wieder aufrecht hin, als er zum Schlag ausholte, sein Arm jedoch in der Luft stehen blieb. Meine Hände hatte ich reflexartig abwehrend vor mein Gesicht gelegt, doch als einige Sekunden nichts geschah, blickte ich in die Höhe.
    „An Ihrer Stelle würde ich das sein lassen. Sie haben gehört, was die Lady gesagt hat. Am besten gehen Sie wieder ins Haus und feiern mit einer der willigeren Damen weiter.“
    Robbie!
    Ich holte tief Luft und spürte, wie mir ein Stein vom Herzen fiel.
    „Was erlaubst du dir, Bursche!“
    Nun versuchte Lord Peter energisch, seinen Arm frei zu bekommen. Er ordnete hastig mit der anderen Hand seine Kleidung und baute sich vor Robbie auf. Ich musste unwillkürlich kichern, da er einen ganzen Kopf kleiner war.
    „Das wird Konsequenzen für dich haben! Wie kannst du es wagen, gegen deinen Herrn Gewalt anzuwenden!“ Er war nun hochrot im Gesicht; entweder vor Empörung oder Anstrengung, da er noch immer um seine Hand kämpfte.
    Robbie gab ein leichtes Lachen von sich.
    „Sie sind nicht mein Herr.“ Doch er ließ ihn los. „Und nun verschwinden Sie.“
    Lord Peter blickte mich noch einmal böse an und im Eilschritt lief er leise schimpfend auf dem knirschenden Kies zurück in Richtung der Musik.
    Lachend sah Robbie ihm nach, dann drehte er sich zu mir herum und blickte auf mich herab.
    „Geht es dir wieder gut? Hat er dir etwas angetan?“ In seiner Stimme schwang Zorn mit.
    „Ja … Nein …, mir geht es gut, danke Robbie. Nur, ich glaube, mein Kleid ist ruiniert.“
    Leicht hysterisch kichernd tastete ich mit den Händen das Korsett ab und musste feststellen, dass es an einer Seite einen kleinen Riß hatte.
    „Es ist aber nicht so schlimm. Vielleicht sieht man es gar nicht.“ Zweifelnd sah ich ihn an. „Aber was ist mit dir? Lord Peter hat dir Konsequenzen angedroht. Kann er dich nun aus dem Haus jagen?“
    Fragend und ängstlich sah ich ihn an. Durch sein Geständnis am letzten Abend hielt ich es nicht mehr für nötig, ihn förmlich anzusprechen.
    Er lachte leise und setzte sich neben mich. Wie

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