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Albtraum

Albtraum

Titel: Albtraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Spindler
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von Matt. Auch ohne abschließende DNA-Analyse war die Polizei überzeugt, genügend Beweise gegen ihn zu haben, und nahm ihn fest.
    Erst nachdem der Täter einsaß, konnte Kate sich überwinden, das Bean wie der zu öffnen. Trotz dem blieb die Atmosphäre von Trauer geprägt. Jeder, der Tess gekannt hatte, war erschüttert von ihrem Tod. Die Stammgäste, die nicht wie Mr. Militär und Steve Byrd verschwunden waren, drückten ihre Bestürzung über den Verlust dieser strahlenden und lebhaften jungen Frau aus.
    Alle, bis auf Nick Winters.
    Er kam einige Tage, nachdem Kate wieder eröffnet hatte, bestellte seinen doppelten Espresso und trank ihn am Tresen. „Das Geschäft ist flau“, kommentierte er.
    „Das ist es“, bestätigte Marilyn leise, „seit … Sie wissen schon.“
    Er hob die Brauen. „Seit dem Mord?“
    „Ja.“ Den Tränen nahe, sah Marilyn Kate an. „Entschuldige mich eine Minute.“
    Kate sah sie davoneilen und wandte sich Nick Winters zu. Sie erwartete, dass er sein Bedauern oder sein Beileid ausdrücken würde. Stattdessen stellte er die Tasse ab und sah Kate in die Augen. „Fühlen Sie sich geschändet, Kate?“
    „Wie bitte?“
    „Durch die Zerstörung Ihrer Arbeiten. Die waren ein so persönlicher, intimer Teil Ihrer selbst.“
    „An meine Arbeiten habe ich kaum gedacht“, entgegnete sie steif.
    „Wie ist das möglich? Ohne Ihre farbigen Bilder sieht es hier nackt aus.“
    „Verglichen mit dem Tod von Tess bedeutet der Verlust meiner Arbeiten gar nichts.“
    „Mir müssen Sie nichts vormachen, Kate. Wir sind Seelenverwandte. Ich kenne Sie.“ Er führte die Tasse an den Mund und trank. „Ich bin jedenfalls froh, dass ich mein Bild gekauft habe. Andernfalls wäre es jetzt auch zerstört.“
    Sie starrte ihn ungläubig an. Er hielt ihrem Blick stand, und ein Lächeln zuckte um seinen Mund. „Kommen Sie schon“, sagte er leicht vorwurfsvoll. „Tess war ein hübsches Mädchen, aber sie war nicht wie wir.“
    „Was soll das heißen?“
    „Sie hatte keine Ahnung von Loyalität, Verantwortung und Treue. Das wissen wir doch beide.“ Er beugte sich zu ihr vor, und sie wich instinktiv zurück. „Sie hatte die Loyalität einer Hure.“
    Kate japste empört. „Wie können Sie so etwas sagen? Tess hat Sie gemocht. Sie war nett zu Ihnen.“
    Er zuckte die Achseln. „Ich sage das, weil es stimmt. Sie wissen das, Kate, und könnten es ruhig zugeben.“
    „Ich weiß nichts dergleichen.“ Angewidert zog sie sich vom Tresen zurück. „Die Unterhaltung ist beendet, Nick. Ich empfehle, dass Sie sich wie alle anderen Gäste an einen der Tische setzen.“
    Er griff über den Tresen und packte ihren Arm. „Was würden Sie tun, Kate, wenn Sie entdeckten, dass Ihr Mann Sie betrügt?Würden Sie ihm verzeihen? Das möchte ich wirklich gerne wissen.“
    Seine Worte trafen sie unvermutet heftig ins Herz. „Lassen Sie mich los, Nick!“
    Er packte noch fester zu. „Ich bewundere Sie. Sie sind stark und ehrlich. Die meisten Menschen sind das nicht. Tess war es auch nicht.“
    Seine Worte und sein Tonfall ließen sie schaudern. Aus den Augenwinkeln sah sie Marilyn durch die Milchglastür kommen und stehen bleiben. „Ich sagte, lassen Sie mich los!“
    „Sie sind zu gut für ihn, Katherine McDowell Ryan.“ Er ließ sie los. „Es ist ein Jammer, ein verdammter Jammer.“

55. KAPITEL
    Kate saß an ihrem Schreibtisch und starrte auf das Aquarell an der gegenüberliegenden Wand. Es zeigte ihr Haus im Frühling, der Garten in voller Blüte. Sie hatte anlässlich des ersten Jubiläums in ihrem Traumhaus einen ortsansässigen Künstler beauftragt, es zu malen.
    Sie rieb sich mit einer Hand die schmerzende Schläfe. Seit der beunruhigenden Unterhaltung mit Nick Winters waren einige Stunden vergangen. Und so sehr sie sich auch bemühte, sie konnte nicht vergessen, was er gesagt hatte. Vor allem konnte sie die Ge fühle nicht los werden, die er heraufbeschworen hatte: Beunruhigung, Nervosität, Argwohn.
    Und Zorn. Auf ihn wegen seiner Bemerkungen und auf sich selbst, weil sie sich davon beeindrucken ließ.
    Sie riss den Blick von dem Bild los und sah zu der schlafenden Emma in ihrem Kinderbett hinüber. An der Unterlippe nagend, überlegte sie, dass Richard in letzter Zeit wirklich viel unterwegs gewesen war. Jedes Wochenende außerdem, mehrere Abende pro Woche.
    Kam es wirklich häufiger vor als früher, wenn er viel zu tun gehabt hatte? Sie versuchte sich zu erinnern. Nein, so schlimm wie jetzt war es

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