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Albtraum

Albtraum

Titel: Albtraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Spindler
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offensichtlichen Gründen. Gerüchten zufolgetötete er die sechs Kinder eines kolumbianischen Drogenbosses vor den Augen ihrer Mutter.“
    Luke wurde schlecht. „Und unsere Regierung sanktioniert so etwas?“
    „Sagen wir, Eis wurde zu Verhandlungen hingeschickt. Er hatte freie Hand, alles Nötige zu tun, um unseren Standpunkt deutlich zu machen.“ Condor legte die Finger aneinander. „Natürlich ist das nur ein Gerücht.“
    Na klar, du Arsch. Es ist wahr, und du weißt es so gut wie ich.
    Bis zu diesem Moment hatte Luke gehofft, Kate und Julianna hätten John Powers’ Gefährlichkeit übertrieben. Er musste erkennen, dass dem nicht so war.
    Die beiden angetrunkenen Mädchen standen auf und gingen zur Tür. Condor beobachtete sie, bis sie draußen waren, und wandte sich wieder Luke zu. „Ihre Freundin ist in einer sehr üblen Lage, und Sie sind das jetzt auch. Ich schlage vor, Sie steigen aus dieser Sache aus.“
    „Geht nicht.“
    „Es ist natürlich Ihre Entscheidung.“
    „Es muss eine Möglichkeit geben, ihn aufzuhalten. Und wenn wir zur Polizei gingen und alles erklärten …“
    Condor schüttelte den Kopf und bestätigte, was Luke bereits wusste. „Zur Polizei zu gehen macht Sie nur zur Zielscheibe. Sie wären schon tot, ehe die Jungs aus ihren Löchern kämen.“ Condor beugte sich leicht vor und sah ihn durchdringend an. „Die Polizei würde ihn nicht finden, geschweige denn ihm einen Mord nachweisen können. Sie wissen, wie das geht, Luke: keine Waffe, keine Zeugen, keine Verhaftung.“
    Er hatte Recht, Luke wusste das. Was sollte er nur Kate erzählen? Sie war so hoffnungsvoll gewesen, als er ging.
    „Es gibt vielleicht doch einen Ausweg. Aber das wird nicht leicht werden.“
    „Fahren Sie fort.“ Luke wartete gespannt. Eine kleine Chance war besser als gar keine.
    „Für mich klingt das, als würde Powers durchdrehen. Er tötet aus persönlichen Motiven. Das ist gefährlich. Da mit überschreitet er eine Grenze. Da ihm die Sache wichtig ist, wird er unvorsichtig und geht unnötige Risiken ein.“
    „Und er wird zu vorher nicht gekannten Maßnahmen greifen“, fügte Luke leise hinzu.
    „Stimmt. Aber darin liegt Ihre Chance.“ Condor senkte die Stimme. „Die Agency wird erst dann eingreifen, wenn Powers eine Gefahr für sie, ihre Operationen oder die nationale Sicherheit wird. Sie können ihn nicht durchs Land laufen und wahllos Leute umbringen lassen.“
    Condor sprach vorsichtig und mit Bedacht. Luke versuchte zwischen den Zeilen zu lesen, da der Mann ihm irgendetwas mitzuteilen schien.
    „Die würden nicht wollen, dass ihre Handarbeit publik wird, was?“
    Condor überhörte die Spitze. „Wenn Sie beweisen können, dass Eis außer Kontrolle ist, dass er eine Gefahr für die Regierung der Vereinigten Staaten oder die CIA darstellt, wird die Agency ihn zur Strecke bringen.“ Condor verschränkte die Finger ineinander. „Aber die brauchen natürlich Beweise, hieb- und stichfeste. Namen, Daten. Wenn Sie anhand von Unterlagen eine überzeugende Spur zu Eis legen können, würde das genügen.“
    Das Notizbuch. Mein Gott, wir haben den Beweis längst! „Das kann ich“, sagte Luke ruhig. „Auf der Stelle. Ich habe den Beweis bereits.“
    Condor straffte sich. „Erzählen Sie.“
    Luke berichtete von dem Notizbuch. „Es ist in einer Art Code abgefasst, aber ich bin sicher, es enthält die notwendigen Namen und Daten.“
    Condor fragte eindringlich: „Haben Sie den Code geknackt?“
    „Nein.“ Luke beugte sich vor. „Helfen Sie uns dabei. Es ist unsere einzige Chance.“
    „Ich mag Sie, Dallas, aber das kann ich nicht machen.“ Sein Blick schweifte kurz zur Eingangstür. „Ich will nicht wissen, was in dem Buch steht. Andernfalls wäre auch ich eine Zielscheibe, vielleicht nicht heute oder morgen, aber irgendwann. Sich Powers’ Notizen anzusehen, überschreitet ebenfalls eine Grenze. Das tue ich nicht.“
    „Dann sagen Sie mir, wie ich den Code knacken kann.“ Condor zögerte einen Moment und nickte. „Nehmen Sie sich eine Eintragung vor, und benutzen Sie das, was sie über sie erfahren, um die anderen zu knacken. Treffen Sie sich mit Tom Morris. Er wird sich dumm stellen wegen Eis, aber er ist für alle Operationen zuständig, also kennt er Powers’ Akten. Erzählen Sie ihm, was Sie mir erzählt haben. Dann holen Sie sich die Zusage der Agency, dass die Powers aus dem Verkehr ziehen als Gegenleistung für den Beweis seiner Aktivitäten. Es ist wichtig, dass Sie denen

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