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Albtraum

Albtraum

Titel: Albtraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Spindler
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eine Zusage abluchsen.“
    „Andernfalls stecken wir tief im Dreck. Wollten Sie das sagen?“
    „Das hier ist die harte Realität, Dallas. Nicht eine von Ihren Geschichten. Die Guten gewinnen nicht immer.“
    Luke lachte freudlos. „Und die Grenze zwischen Gut und Böse ist verschwommen.“
    „Ich habe die Regeln nicht gemacht, Dallas. Ich spiele nurnach ihnen.“ Condor legte einige Dollarnoten auf den Tisch und stand auf. „Der Kaffee geht auf mich.“
    Sie verließen das Restaurant. Draußen kroch die Kälte an ihnen hoch wie eine Schlange.
    „Sie haben mich heute Abend nicht gesehen“, sagte Condor. „Ich bin raus aus dieser Sache.“
    „Einverstanden.“
    „Noch ein letzter Rat. Lassen Sie das Notizbuch nicht aus den Augen. Wenn Morris oder die Agency es in die Hände bekommen, brechen die den Code von Eis. Sobald denen das gelungen ist, lässt man Sie und Ihre Freunde im Regen stehen. Und wenn Powers es in die Hände bekommt, haben Sie kein Pfand mehr zum Handeln.“
    „Und dann sind wir tot.“
    „Ja.“ Condor wandte sich ihm zu und sah ihm in die Augen. Und wieder hatte Luke das Gefühl, der Mann sagte mehr, als seine Worte preisgaben. „Morris wird nach dem Buch fragen. Rechnen Sie da mit. Aber geben Sie es ihm nicht, gleichgültig, was er dafür verspricht. Das ist wichtig, Luke. Geben Sie ihm nicht das Buch. Es ist Ihre Lebensversicherung. Haben Sie verstanden?“
    Luke bejahte, und im nächsten Moment war Condor fort.

66. KAPITEL
    Als Luke heimkam, waren Kate und Julianna noch wach und warteten auf ihn. Sie empfingen ihn an der Tür mit so hoffnungsvollen Mienen, dass es ihn schmerzte, es zu sehen. Falls sie ein Wunder erwarteten, würden sie enttäuscht werden.
    „Wir haben eine Chance“, erklärte er, „keine große und risikolose, aber immerhin eine Chance.“
    Sie gingen in die Küche. Kate kochte Kaffee, während Luke von seinem Gespräch mit Condor berichtete. Allmählich änderte sich ihr Mienenspiel von hoffnungsvoll nach unsicher.
    „Eine der Eintragungen entziffern?“ fragte sie, nachdem Luke geendet hatte. „Aber wie sollen wir das anstellen?“
    „Ich habe schon ein bisschen darüber nachgedacht, und es ist vielleicht nicht so schwierig, wie es klingt.“ Luke stand auf, ging zur Kanne und schenkte sich Kaffee nach. „Die eingetragenen Daten sind ja nicht kodiert. Wir müssten etwas finden, das Powers an einem bestimmten Datum mit einem Mord in Verbindung bringt.“
    „Mit etwas Glück finden wir etwas“, bestätigte Kate leise.
    Luke sah ihr in die Augen. „Mit sehr viel Glück.“
    „Das wird nicht funktionieren“, wandte Julianna ein und sah von Luke zu Kate. „Und was wird dann aus uns? Sind wir gefangen? Tot?“
    „Was aus uns wird?“ fragte Kate heftig. „Ich wusste genau, was aus mir wird, ehe Sie mir meinen Ehemann gestohlen und mein Leben ruiniert haben. Ehe Sie diesen … diesen Killer in mein Haus lockten.“
    „Aber das wusste ich doch nicht!“ begehrte Julianna auf. „Ich hätte nie gedacht, dass er Ihnen, Emma oder Richard etwas antut. Mir ja, aber Ihnen doch nicht.“ Sie sah Kate mittränenfeuchten Augen flehentlich an. „Warum sollte er? Sie haben ihm doch nichts getan.“
    „Das ist genau der Punkt!“ schimpfte Kate. „Sie haben nicht nachgedacht. Sie haben an nichts und niemand gedacht, außer an sich selbst.“
    „Tut mir Leid“, flüsterte sie, und Tränen rollten ihr über die Wangen. „Ich wusste es nicht.“ Sie legte verzweifelt die Hände vors Gesicht. „Ich habe solche Angst. Ich will einfach nur nach Hause.“
    „Denken Sie, ich nicht?“ konterte Kate und zitterte vor Wut. „Ich würde gern nach Hause fahren, Julianna. Doch Ihretwegen kann ich das nicht. Ihretwegen ist mein Mann tot. Ihretwegen ist ein psychotischer Killer …“
    Luke legte ihr beschwichtigend eine Hand auf den Arm. „Ich weiß, dass du zornig bist, Kate, und du hast allen Grund dazu. Aber wenn wir jetzt miteinander streiten, bringt uns das nicht weiter. Wir müssen zusammenarbeiten, wenn wir ihn schlagen wollen. Das weißt du.“
    Sie wandte sich abrupt ab, ging zum Fenster und sah in den Innenhof. Sie stand steif da, die Arme um sich geschlungen. Luke merkte, welche Mühe sie hatte, ihre Emotionen zu beherrschen.
    Nach einer Weile atmete sie tief durch und wandte sich Julianna zu. „Weglaufen kommt nicht mehr in Frage. Wir können nicht ewig auf der Flucht sein. Wenn Sie weiter flüchten wollen, können Sie das gerne tun. Ich gehe Lukes Weg

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