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Albtraum

Albtraum

Titel: Albtraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Spindler
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sein, wie sie sich verhielt, wenn sie den Höhepunkt erreichte.
    Es waren zwei Wochen reine Qual gewesen, hin und her gerissen zwischen zwei Frauen, zwischen richtig und falsch, zwischen Liebe und Lust.
    Richard rollte sich auf den Rücken und starrte an die Decke mit dem sich langsam drehenden Ventilator. Erst vor einerStunde hatten er und Kate sich geliebt, und beim Höhepunkt hatte er an Julianna gedacht. Er stellte sich vor, wie sie sich unter ihm wand, sich aufbäumte und seinen Namen rief.
    Doch es war seine Frau gewesen, die seinen Namen rief, und die Schuldgefühle waren ihm wie bittere Galle hochgestiegen.
    Angewidert von sich legte er einen Arm über die Augen. Was war nur los mit ihm? Er liebte Kate. Er liebte ihr gemeinsames Leben.
    Doch er begehrte Julianna. So heftig, dass er manchmal glaubte, den Verstand zu verlieren, falls er sie nicht bekam.
    Julianna hatte ihn nicht ermutigt. Im Gegenteil, sie hatte ihn auf Distanz gehalten und war sich seiner Verantwortung und moralischen Verpflichtung offenbar mehr bewusst als er.
    Sie hatten über den Kuss gesprochen und waren überein gekommen, dass es falsch gewesen war und nicht wieder vorkommen durfte.
    Leichter gesagt als getan, dachte er und hätte fast gestöhnt. Die Atmosphäre zwischen ihnen war elektrisiert vor erotischer Spannung und unbefriedigtem Verlangen. Mitten in einer Besprechung starrte er plötzlich auf ihren Mund, erinnerte sich und wurde erregt. Wenn sich ihre Hände oder Schultern bei der Arbeit berührten, blickten sie gleichzeitig auf und sahen sich tief in die Augen.
    Und er entdeckte das Verlangen in ihrem Blick.
    Wenn es nur um Sex ginge, dachte er nicht zum ersten Mal und bekam Kopfschmerzen, könnte ich es überwinden. Doch sie sprach ihn als Mensch an. Wenn er sie nur ansah, sehnte er sich danach, sie zu umarmen, sie zu beschützen und zu besitzen, wie es immer zwischen Mann und Frau gewesen war. Sie war alles, was eine Frau sein sollte – bezaubernd, verletzlich, klug und sexy.
    Sie hatte ihm angeboten zu kündigen, hatte ihn sogar gedrängt, jemand anders für den Job zu suchen. Seine Familie stehe an erster Stelle, hatte sie gesagt. Sie müssten stark sein und das Richtige tun.
    Er hatte abgelehnt, sie zu entlassen. Es wäre ihr gegenüber weder fair noch richtig gewesen. Abgesehen davon, dass sie ihren Job gut machte, war sie auch darauf angewiesen.
    Nein, er war derjenige, der stark sein und Selbstbeherrschung an den Tag legen musste. Es würde für sie beide nicht leicht werden, aber sie konnten es schaffen.
    Das Telefonklingeln holte ihn aus seinen Gedanken. Er schnappte sich den Hörer, ehe es ein zweites Mal läutete, damit weder Kate noch Emma geweckt wurden.
    Es war Julianna. Sie weinte, fast hysterisch.
    „Was ist los?“ fragte er besorgt.
    „Ich weiß nicht, was ich tun soll! Ich habe solche Angst!“
    Richard sah über die Schulter zu Kate. Sie regte sich, wachte jedoch nicht auf. Er setzte sich und presste den Hörer fester ans Ohr. „Erzähl mir, was passiert ist.“
    „Jemand hat versucht einzubrechen. Ich schlief und …“, sie holte schluchzend Atem, „… er rüttelte am Türknauf. Und ich sah jemand … eine Gestalt am Fenster.“
    „Ich bin gleich bei dir. Vergewissere dich, dass alle Türen und Fenster verschlossen sind, und verhalte dich ruhig.“
    Er legte auf und kletterte aus dem Bett.
    „Richard?“ murmelte Kate. „Was ist los?“
    „Das Büro. Es hat dort einen Einbruch gegeben.“ Die Lüge kam ihm so glatt und überzeugend über die Lippen, dass es ihn selbst ängstigte. Er wünschte sofort, sie zurücknehmen zu können. Doch das ging nicht. Da er es nun gesagt hatte, musste er dabei bleiben.
    „Ein Einbruch?“ Besorgt richtete Kate sich auf einen Ellbogen gestützt auf.
    „Ich werde es nachprüfen.“ Um ihr nicht in die Augen sehen zu müssen, wandte er ihr den Rücken zu, als er Khakihosen und ein Golfshirt überzog.
    Völlig wach nun, setzte Kate sich auf und schob sich das Haar aus dem Gesicht. „Ist das nicht gefährlich? Ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist, wenn du …“
    „Die Polizei ist da. Sie brauchen einen der Inhaber, der sich alles ansieht, den Alarm wieder einschaltet und solche Sachen.“ Er lächelte ihr über die Schulter aufmunternd zu. „Ich war der Glückliche. Meine Nummer muss als Erste auf der Liste zu benachrichtigender Personen stehen.“
    „Wenn du überzeugt bist, dass es ungefährlich ist“, erwiderte sie stirnrunzelnd.
    „Bin ich.“ Er

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