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Alcatraz und die dunkle Bibliothek

Alcatraz und die dunkle Bibliothek

Titel: Alcatraz und die dunkle Bibliothek Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Idee.«
    »Und die wäre?«, fragte Grandpa Smedry.
    Grinsend griff ich in meine Tasche und zog einen kleinen weißen Gegenstand hervor: den Bibliotheksausweis, den wir der Wache im Kerker abgenommen hatten.
     
    Im Hauptsaal der Bibliothek war für den Abend eines gewöhnlichen Wochentags erstaunlich viel Betrieb. Überall liefen Leute herum und stöberten in den Regalen – natürlich ohne zu ahnen, dass jedes Buch, das sie sahen, mit den Lügen der Bibliothekare angereichert war.
    Sie wussten nichts von Belebten, bibliothekarischen Kulten, Smedrys oder okulatorischen Linsen. Sie wollten einfach nur ein gutes Buch, um sich mit angenehmem Lesestoff die Zeit zu vertreiben. (Unglücklicherweise konnte keiner von ihnen einen Blick in dieses Buch hier werfen. Nicht, weil es zensiert gewesen wäre – was es ist –, sondern einfach, weil es noch nicht geschrieben war. Diese armen Menschen werden vielleicht nie wissen, wie viel Spaß ihnen dadurch entgangen ist.)
    Kleine Kinder blätterten in Bilderbüchern. Eltern suchten nach den neuesten Thrillern. Die rebellischen Störenfriede trieben sich in der Fantasyabteilung herum. Und ein paar vom Glück verlassene Kinder landeten bei den bedeutungsschweren Büchern über kaputte Familien.
    Nur wenige dieser Menschen bemerkten, wie sich eine erstaunlich große Zahl von Bibliothekaren hinter dem Ausleihschalter am Eingang versammelte. Noch weniger bemerkten, dass diese Bibliothekare außergewöhnlich durchtrainiert waren. Was allerdings nun wirklich niemand bemerkte, waren die Waffen, die sorgfältig hinter dem Tresen aufgestapelt waren. Ms. Fletcher stand ganz vorne in der Gruppe. Sie wollte wenn möglich jegliches Aufsehen vermeiden – sollte ein wenig Aufsehen allerdings unvermeidlich sein, würde sie es so in Grenzen halten können. Smedrys waren wesentlich schwieriger in den Griff zu kriegen als so etwas. Trotz der zunehmenden Truppenbewegungen der Bibliothekare gingen die meisten Leute im Saal einfach weiter ihren bibliotheksmäßigen Beschäftigungen nach. Alles in allem wirkte die Szene sehr friedlich. Das lag wohl an der stillen Freude und Zufriedenheit, die einen erfasst, wenn man sich in einem großen Raum voller Bücher bewegt, egal ob sie nun von den Bibliothekaren genehmigt sind oder nicht.
    Dieser Friede fand ein jähes Ende, als am Ende des Saals eine Tür aufgestoßen wurde und eine Gruppe Dinosaurier hereinspaziert kam.
    Es spielte keine Rolle, dass die Dinosaurier stapelweise Bücher schleppten. Es spielte auch keine Rolle, dass sie wesentlich kleiner waren, als man erwarten sollte. Und es spielte ebenfalls keine Rolle, dass die meisten von ihnen Kleidung trugen. Es waren Dinosaurier – und sie sahen wirklich, wirklich echt aus.
    Eine Sekunde später begann das Geschrei.
    Mütter schnappten sich ihre Kinder. Männer fluchten lauthals und verlangten zu wissen, ob das »irgendein dummer Scherz« sein sollte. Bibliothekare erstarrten vor Schreck. Dieses Zögern bezahlten sie teuer, denn innerhalb weniger Sekunden versank der Saal in absolutem Chaos.
    In genau diesem Moment stürzte ich aus der Tür und umklammerte mein Schwert (ich war übrigens schon die ganze Zeit der Meinung gewesen, dass ich längst eines hätte haben sollen).
    Direkt nach mir trat Bastille Crystin auf, ein echter Blickfang in ihren stylishen Silberklamotten. Dann kam Quentin in seinem Smoking, mit Sings Sporttasche über der Schulter, die nun voller Okulatorenlinsen war. Der Letzte in der Reihe war Sing, eingewickelt in seinen blauen Kimono und mit Grandpa Smedry auf dem Arm.
    Die Dinosaurier rannten vor uns her und trieben dabei unabsichtlich die Menge zusammen, die sich nun vor dem Ausgabeschalter drängte. Ein paar von den Schlägerbibliothekaren konnten ausbrechen, aber der Großteil von ihnen saß hinter dem Tresen in der Falle, festgesetzt von einer Horde verschreckter Menschen und enthusiastischer Dinosaurier.
    Bastille traf auf den ersten Schläger. Sie wich seinem Schwerthieb geschickt aus und schubste ihn dann zur Seite. Er verlor das Gleichgewicht, als sie über ihn hinwegsetzte, dabei in einer dramatischen Geste ihr Schwert zog und es auf die Menge richtete. Die Menschen wichen in einer Mischung aus Angst und Verwirrung vor ihr zurück.
    Einer der Bibliothekare hinter dem Schalter zog eine Armbrust hervor und legte damit auf uns an.
    Das hatten wir bisher noch nicht, dachte ich und schob mich zwischen ihn und Bastille. Dann konzentrierte ich mich ganz auf den Armbrustbolzen

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