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Alcatraz und die dunkle Bibliothek

Alcatraz und die dunkle Bibliothek

Titel: Alcatraz und die dunkle Bibliothek Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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doch gerade gesagt. Übrigens vielen Dank für den Hinweis mit den Steckrüben.«
    Quentin drehte sich zu Grandpa Smedry um, der breit grinste. »Nein, Quentin, ich verstehe immer noch kein Wort von dem, was du sagst«, versicherte Grandpa.
    Ich war völlig verblüfft. Was, zur Hölle …?
    Dann gab ich mir einen Ruck und lief zu Sings Sporttasche, die an der Wand lag. Ich öffnete den Reißverschluss und wühlte mich durch die Munitionsreserven, bis ich fand, was ich suchte: das Buch, das ich aus dem Raum der Vergessenen Sprache geklaut hatte.
    Ich schlug es auf und überflog die erste Seite. Die mechanischen Vorgänge, die für die Herstellung einer Wahrheitsdetektorenlinse erforderlich sind, sind sehr komplex, stand da. Aber wenn man sich ausreichend Zeit nimmt, sie zu studieren, sind sie durchaus nachvollziehbar.
    Ich sah hoch und begegnete Grandpas Blick. Der alte Mann lächelte mich an. »Es gibt viele verschiedene Theorien darüber, was der Sand von Rashid bewirken kann, Junge. Aber dein Vater war davon überzeugt, dass eine ganz bestimmte davon der Wahrheit entspricht. Man nannte sie einst Übersetzerlinsen – sie verleihen einem die Fähigkeit, jede Sprache, jeden Dialekt und jede Schrift zu lesen oder zu verstehen.«
    Ich starrte wieder auf das Buch.
    »Ja, ja«, seufzte Grandpa Smedry erschöpft. »Warte nur, bis wir sie deinem Vater zeigen – falls wir ihn jemals finden.«
    Das ließ mich das Buch vergessen. »Also glaubst du doch, dass er noch lebt?«
    »Es könnte sein, mein Junge. Eventuell. Jetzt, wo wir die Linsen haben, können wir es vielleicht herausbekommen. Ich wünschte nur, ich hätte schon früher einen Weg gefunden, um das zu tun. Denkst du denn wirklich, ich hätte dich bei Pflegeeltern aufwachsen lassen, wenn ich mit Sicherheit gewusst hätte, ob er tot oder noch am Leben ist?«
    Ich zögerte. Tja, offenbar nutzen die Linsen nichts, wenn er Unsinn redet.
    Ich wollte gerade nachhaken, als Bastille mich unterbrach. »Ärger im Anmarsch! Bibliothekarin – die Blondine.«
    Sofort stürzte ich zur Tür und blickte in den Gang hinaus. Ms. Fletcher marschierte zielstrebig auf den Raum zu, gefolgt von mindestens fünfzig Soldaten. Die Männer und Frauen trugen glänzende Brustpanzer. Im Hintergrund waren gerade noch ein paar Belebte zu erkennen.
    »Wir sollten jetzt wohl besser verschwinden«, sagte ich und schob Bastille ein Stück zurück, um Platz zwischen uns und der Tür zu schaffen. Dann presste ich eine Hand auf den Boden.
    Direkt vor meinen Füßen löste sich der Boden auf, und die Steine fielen in das Stockwerk unter uns. Zusammen mit Bastille wich ich von dem Loch zurück.
    »O ja, Alcatraz, wirklich schlau«, bemerkte Ms. Fletcher, als sie vor dem Loch zum Stehen kam. »Damit hast du selbst dafür gesorgt, dass ihr endgültig in der Falle sitzt.«
    Grinsend zog ich eine Augenbraue hoch und drückte die Hand gegen die Rückwand des Raumes. Der Mörtel zerkrümelte und die Steine lösten sich voneinander. Sing stellte sich neben mich, gab der Wand einen heftigen Stoß, und die massiven Blöcke fielen in den Nebenraum.
    Ich blinzelte Ms. Fletcher zu, bückte mich und nahm das Schwert eines bewusstlosen Soldaten an mich. Ms. Fletcher hatte die Arme vor der Brust gekreuzt und studierte mit säuerlichem Gesicht den gefallenen Blackburn. Dann folgte ich Sing, der Grandpa Smedry trug, und kletterte durch das Loch in der Wand.
    »Beeilung«, drängte Grandpa Smedry, »wir sind sowieso schon spät dran!«
    »Wofür?«, fragte ich, während ich neben Sing und Quentin herrannte. Bastille war natürlich schon vorgelaufen und hielt nach weiteren Gefahren Ausschau.
    »Für unseren dramatischen Abgang, natürlich«, erklärte Grandpa Smedry müde. »Ms. Meckerziege da hinten wird bestimmt versuchen, uns am Haupteingang der Bibliothek den Weg abzuschneiden.«
    »Na und? Dann schaffe ich uns eben eine andere Tür. Wir könnten die Rückseite des Gebäudes sprengen.«
    »Tja, mein Junge, hast du das denn nicht bemerkt? Das gesamte Gebäude ist von einem großen Gehäuse aus Dehnungsglas umgeben – genau wie die Tankstelle. Und Dehnungsglas ist extrem schwer kaputt zu kriegen, selbst wenn man ein Talent dafür hat. Außerdem würden wir, falls es dir gelingen sollte, sofort zerquetscht werden, weil die ganze Bibliothek versuchen würde, durch das Loch, das du geschaffen hast, nach draußen zu drängen.«
    »Oh.« Wir hatten eine Treppe erreicht. »Na ja, dann hätte ich da noch eine andere

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