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Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)

Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)

Titel: Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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nützlicheren– meinten, sie würde dem Beschuss nur noch etwa eine Viertelstunde lang standhalten.
    Aber ich hatte Bastille nur sehr selten in einer Situation erlebt, in der ihr unbehaglich und mulmig war. Ich konnte es mir einfach nicht verkneifen. Das ist übrigens die Definition von dummissidiotisch: so dumm zu sein, Bastille zu foppen, während ich außer ihrer Reichweite war, und zu glauben, sie würde sich nicht dafür rächen, sobald sie konnte.
    Während ich noch grinste, kam Kaz um die Ecke des Gebäudes und trabte auf mich zu. Er trug seine dunklen Kriegerlinsen und hatte irgendwo zwei kleine Pistolen aufgetrieben. Sie steckten in einer Art Halfter, das er sich um die Brust geschnallt hatte, und sahen aus wie alte Steinschlossmodelle. Vielleicht stammten sie aus einem Waffenlager der Mokianer.
    »Alles ist bereit«, verkündete er. »In der ganzen Stadt klettern Mokianer auf Gebäude und halten Ausschau nach entstehenden Tunnelausstiegslöchern.« Er warf einen Blick hinauf zu Bastille. »Wie ich sehe, hast du einen Weg gefunden, noch höher hinaufzukommen«, rief er ihr zu. »Grund Nummer sechsundfünfzigeinhalb: Kleine Menschen wissen, wann sie besser auf dem Boden bleiben. Wir sind der Erde näher und schätzen sie mehr. Warum wollt ihr großen Menschen bloß immer so hoch hinaus?«
    »Kaz, ich bin ein dreizehnjähriges Mädchen«, rief Bastille herab. »Ich bin nur ein paar Zentimeter größer als du.«
    »Es geht ums Prinzip«, rief er zurück. Dann sah er mich an. »Erklärst du mir jetzt deinen Plan, Junge?«
    »Also, wir haben zwei Probleme. Die Felsbrocken, die auf die Schutzkuppel donnern, und die immer neuen Tunnel. Wir können nicht verhindern, dass die Roboter weiter Felsbrocken werfen, weil zwischen ihnen und uns eine Armee steht. Aber praktischerweise graben die Bibliothekare von ihren hinteren Reihen aus Tunnel in unsere Stadt hinauf. Deshalb ist eines unserer Probleme die Lösung für das andere.«
    »Ah«, sagte Kaz nachdenklich. »Also diese Burschen…« Er deutete mit dem Kopf zu den sechs schnellen Läufern, die Aluki mir geschickt hatte. Sie standen in einer Reihe da, mit Rucksäcken voller Teddybären bepackt und startbereit.
    Ich nickte. »Normalerweise bringen die Mokianer jeden Tunnel zum Einsturz, sobald sie die herausgekletterten Bibliothekare überwältigt haben. Aber diesmal werden wir, sobald jemand ein entstehendes Ausstiegsloch entdeckt, alle Leute im Umkreis zurückziehen. Wenn die Bibliothekare niemanden sehen, werden sie glauben, die Luft wäre rein, und herausstürmen, um Unheil anzurichten. Dann werden diese sechs Leute den Tunnel hinabschleichen, hinter der Bibliothekarsarmee herauskommen und zu den Robotern rennen, um sie auszuschalten. Schon eine einzige Bärengranate müsste genügen, um so einen Roboter zu Fall zu bringen, wenn sie ihn am Bein trifft.«
    »Wow!«, sagte Kaz. »Das ist wirklich ein guter Plan.«
    »Du klingst überrascht.«
    Kaz zuckte mit den Schultern. »Du bist ein Smedry, Junge. Die Hälfte unserer Ideen ist total verrückt. Die andere Hälfte ist auch verrückt, aber gleichzeitig brillant. Manchmal ist der Unterschied allerdings schwer zu erkennen.«
    »In diesem Fall nicht«, rief Bastille herab. »Es ist eindeutig keine brillante Idee, mich dreißig Meter über der Erde auf Stelzen balancieren zu lassen. Versplitterte Smedrys!«
    »Wie kann sie uns von da oben überhaupt hören?«, murmelte Kaz.
    »Ich habe sehr gute Ohren!«, rief Bastille.
    »Hier«, sagte ich und hob einen Rucksack auf. »Ich habe auch für jeden von uns einen gepackt. Darin sind jeweils sechs Bären. Ich dachte, wir sollten alle ein paar dabeihaben, für alle Fälle.«
    Kaz nickte und warf sich seinen Rucksack über. Ich schulterte meinen auch.
    »Dir ist schon klar, dass die Krieger, die du losschickst, um die Roboter zu stoppen, nicht zurückkommen werden, oder?«, fragte Kaz leise.
    »Was? Sie können doch durch den Tunnel zurückrennen und…«
    Ich verstummte, weil ich merkte, wie dumm das klang. Mein raffinierter Plan würde die Bibliothekare vielleicht überraschen, aber sie würden die mokianischen Krieger nach der Zerstörung der Roboter niemals durch den Tunnel entkommen lassen. Selbst wenn alles genau so lief, wie ich es wollte, würden diese sechs Männer und Frauen nicht zurückkehren. Im besten Fall würden sie gefangen genommen. Vielleicht würden die Bibliothekare sie mit Koma-Kugeln niederstrecken.
    Das hatte ich gar nicht bedacht. Vielleicht weil ich

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