Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Titel: Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
aber leider haben wir immer noch keine Methode gefunden, Fragesätze zu bilden. Ach, gäbe es doch nur eine einfache Möglichkeit, die Kommunikation zwischen uns zu erleichtern.«
    Grug: »Ich sehe gerade, dass ein Flugsaurier an deinem Kopf herumzunagen beginnt.«
    Blurg: »Ja, du hast völlig recht. Aua.«
    Zum Glück kam schließlich Sokrates und erfand die Frage, sodass Leute wie Blurg und Grug sich fortan auf eine weniger umständliche Art verständigen konnten.
    Okay, ich habe gelogen. Sokrates hat die Frage nicht erfunden. Aber er machte sie durch die sogenannte sokratische Methode populär. Zudem lehrte er die Menschen, nichts für selbstverständlich zu halten, sondern alles zu hinterfragen.
    Stellt Fragen, wundert euch, denkt nach.
    Das ist noch etwas, was ihr tun könnt, um die fiesen Bibliothekare zu bekämpfen. Und natürlich solltet ihr Unmengen von meinen Büchern kaufen. (Oder erwähnte ich das bereits?)
    »Also wer ist dieser Prinz, der die Party schmeißt?«, fragte ich, während ich mit Folsom und Himalaya in einer Kutsche saß, die uns hinbringen sollte.
    »Der Sohn des Hochkönigs«, erwiderte Folsom. »Rikers Dartmoor. Von sieben Kronen würde ich ihm fünfeinhalb geben. Er ist liebenswert und freundlich, aber nicht so brillant wie sein Vater.«
    Ich überlegte mir schon die ganze Zeit, warum Folsom immer wieder solche Bewertungen abgab. Deshalb fragte ich ihn: »Warum benotest du ständig alles?« (Danke, Sokrates!)
    »Was?«, fragte er. »Ach so, ich bin Kritiker.«
    »Kritiker?«
    Er nickte stolz. »Chefliteraturkritiker der Nalhalla Daily, und Theaterkritiker ebenfalls!«
    Das hätte ich mir denken können. Wie schon gesagt, die Smedrys scheinen alle Intellektuelle zu sein.
    Aber Kritiker war der bisher schlimmste Job. Ich sah weg. Plötzlich war ich befangen.
    »Splitterndes Glas!«, fluchte Folsom. »Warum reagieren alle Leute so, wenn sie es erfahren?«
    »Wie reagieren sie denn?«, fragte ich und versuchte, mir nicht anmerken zu lassen, dass ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen.
    »In Gegenwart eines Kritikers werden alle nervös«, klagte Folsom. »Begreifen die Leute denn nicht, dass wir sie nicht richtig beurteilen können, wenn sie sich nicht normal verhalten?«
    »Beurteilen?«, krächzte ich. »Du beurteilst mich?«
    »Klar«, sagte Folsom. »Jeder bildet sich Urteile. Wir Kritiker haben nur gelernt, sie zu äußern.«
    Das beruhigte mich keineswegs. Im Gegenteil, nun fühlte ich mich noch unbehaglicher. Ich blickte auf das Exemplar von Alcatraz Smedry und der Schraubenschlüssel des Mechanikers hinab. Verglich Folsom mein Verhalten mit dem des Helden in diesem Buch? Maß er mich an ihm?
    »Ach, ärgere dich nicht darüber«, sagte Himalaya. Sie saß neben mir auf der Sitzbank, irritierend nahe für jemanden, dem ich nicht traute. Ihre Stimme klang so freundlich. War das ein Trick?
    »Worüber?«, fragte ich.
    »Über das Buch«, sagte sie und zeigte mit dem Finger darauf. »Vermutlich stört es dich, dass es so banal und albern ist.«
    Ich blickte wieder auf das Titelbild hinab. »Ach, ich weiß nicht, es ist gar nicht so schlecht…«
    »Du reitest einen Staubsauger, Alcatraz.«
    »Und er war ein edles Ross. Oder, ähm, na ja, zumindest sieht er so aus…« Irgendwo tief in mir drinnen– in der Nähe der Nachos, die ich vor ein paar Wochen als Abendessen verspeist hatte– gab ein Teil von mir Himalaya recht. Die Geschichte schien tatsächlich ziemlich albern zu sein.
    »Gut, dass das Folsoms Exemplar ist«, fuhr sie fort. »Sonst müssten wir jedes Mal, wenn irgendwer das Buch aufschlägt, diese fürchterliche Erkennungsmelodie hören. Folsom entfernt immer den Musikchip, bevor er ein Buch liest.«
    »Wieso tut er das?«, fragte ich enttäuscht. Ich habe eine eigene Erkennungsmelodie?
    »Ah, wir sind da!«, verkündete Folsom.
    Ich blickte auf, als die Kutsche vor einer sehr hohen roten Burg anhielt. Sie war von einem großen Park umgeben (so einem, in dem als Deko Statuen von Leuten herumstehen, denen Körperteile fehlen) und davor parkten viele Kutschen. Unser Fahrer brachte uns bis zum Haupttor. Dort standen mehrere Männer in weißen Uniformen, die sehr nach Butlern aussahen.
    Einer trat neben unsere Kutsche. »Dürfte ich Ihre Einladung sehen?«, fragte er.
    »Wir haben keine«, sagte Folsom errötend.
    »Oh!«, sagte der Butler. »Nun, also dann können Sie da entlang zurückfahren.« Er deutete zu einem Seitenweg.
    »Wir brauchen keine Einladung«, sagte ich, um

Weitere Kostenlose Bücher