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Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Titel: Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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ein kleines altes Muttchen, das ein Kopftuch trug und eine orange Handtasche am Arm hängen hatte.
    »Das ist eine Falle! Sie haben eine Oma als Lockvogel geschickt!«, sagte ich und rief der alten Dame zu: »Sie müssen schnell verschwinden. Sie sind in großer Gefahr! Bringen Sie sich in Sicherheit, während wir den Bereich sichern!«
    Die Alte sah Grandpa Smedry an. »Ah, Leavenworth. Deine Familie ist immer so witzig!«
    »Kangchenjunga Sarektjåkkå«, sagte Grandpa Smedry. Seine Stimme klang ungewohnt reserviert, fast kalt.
    »Du warst immer der Einzige hier draußen, der meinen Namen richtig aussprechen konnte!«, sagte Kagechech… Kachenjuaha… die Unaussprechliche. Ihr Ton war freundlich. Dieses alte Muttchen sollte die gefährlichste Bibliothekarin von allen sein? Ich war ein bisschen enttäuscht.
    »Du bist ein Schatz, Leavenworth«, fuhr die Unaussprechliche fort.
    Grandpa Smedry runzelte die Stirn. »Ich kann nicht behaupten, dass es gut ist, dich zu sehen, Kangchenjunga, deshalb sage ich stattdessen lieber, dass es interessant ist, dich zu sehen.«
    »Ach, nun komm schon«, sagte sie. »Wir sind doch alte Freunde!«
    »Wohl kaum. Warum bist du hergekommen?«
    Das alte Muttchen seufzte, dann schlurfte es, auf einen Stock gestützt, mit wackligen Beinen und gebeugtem Rücken vorwärts. Der Raum war mit einem großen kastanienbraunen Teppich ausgelegt, der zu den Wandteppichen passte, und an den Wänden standen ein paar vornehme Sofas für Treffen mit Würdenträgern. Doch die Unaussprechliche setzte sich nicht, sondern steuerte auf meinen Großvater zu.
    »Du hast mir diesen kleinen Zwischenfall nie verziehen, nicht wahr?«, fragte die Bibliothekarin und kramte in ihrer Handtasche.
    »Zwischenfall?«, fragte Grandpa Smedry. »Kangchenjunga, wenn ich mich recht erinnere, hast du mich von einem eisigen Berggipfel baumeln lassen. Mein Fuß war an einem langsam schmelzenden Eisblock festgebunden und mein Körper mit Speck umwickelt und mit einem Schild versehen, auf dem stand: Gratisfutter für Wölfe.«
    Sie lächelte wehmütig. »Ah, das war eine Falle. Heutzutage wissen die jungen Leute nicht mehr, wie man so was macht.« Sie griff in ihre Handtasche. Ich erstarrte. Dann zog sie etwas heraus, das aussah wie ein in Zellophan eingewickelter Teller mit Schokokeksen. Sie reichte ihn mir, tätschelte mir den Kopf und sagte: »Was für ein netter Junge.« Dann wandte sie sich wieder meinem Großvater zu.
    »Du hast gefragt, warum ich gekommen bin, Leavenworth«, sagte sie. »Nun, wir wollen, dass die Könige wissen, dass es uns mit diesem Vertrag ernst ist. Deshalb bin ich hergekommen, um heute Abend vor der endgültigen Abstimmung zu sprechen.«
    Ich starrte auf die Kekse hinab und rechnete damit, dass sie explodieren würden oder so was. Grandpa Smedry schien allerdings nicht beunruhigt. Er sah weiter die Bibliothekarin an.
    »Wir werden nicht zulassen, dass dieser Vertrag zustande kommt«, stellte er klar.
    Die Bibliothekarin machte »ts-ts« und schlurfte kopfschüttelnd auf die Tür zu. »Ihr Smedrys seid so unversöhnlich. Was können wir tun, um euch zu beweisen, dass wir es ehrlich meinen? Welche mögliche Lösung gibt es für das alles?«
    An der Tür zögerte sie. Dann drehte sie sich um und blinzelte uns zu. »Oh, und kommt mir bloß nicht in die Quere. Wenn ihr das tut, muss ich euch die Eingeweide herausreißen, sie kleinschnippeln und an meine Goldfische verfüttern. Tschüss!«
    Ich starrte sie entsetzt an. Alles an ihr erweckte den Eindruck einer netten Omi. Selbst als sie von unseren Eingeweiden sprach, lächelte sie wie eine freundliche alte Dame, die erzählt, was sie als Nächstes stricken will. Sie verließ den Raum und ein paar Wachen folgten ihr.
    Grandpa Smedry setzte sich auf ein Sofa und stieß die Luft aus. Folsom setzte sich neben ihn. Sing stand immer noch an der Tür. Er sah besorgt aus.
    »Na so was«, sagte Grandpa Smedry.
    »Großvater«, sagte ich und blickte auf die Kekse hinab. »Was sollen wir mit denen machen?«
    »Wir sollten sie wahrscheinlich besser nicht essen«, erwiderte er.
    »Gift?«, fragte ich.
    »Nein. Sie werden uns den Appetit aufs Abendessen verderben.« Er zuckte mit den Schultern. »Aber das ist die Art der Smedrys!« Er zog einen Keks heraus und biss hinein. »Ah, ja. Sie sind so lecker, wie ich sie in Erinnerung hatte. Das Gute an einer Konfrontation mit Kangchenjunga ist das Gebäck. Sie kann hervorragend backen.«
    Ich nahm seitlich von mir eine

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