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Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Titel: Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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abzuerkennen. Ich glaube, es ist Zeit, dass wir abstimmen.«
    »Aber…«
    »Lord Smedry«, sagte Draulin barsch. »Sie hatten das Wort und wir haben Sie angehört. Haben Sie Ihren Ausführungen noch irgendetwas Sachdienliches hinzuzufügen?«
    Alle sahen mich an. Ich wandte mich an meinen Großvater. »Wäre es sachdienlich, die drei als Idioten zu bezeichnen?«
    »Das ist fraglich«, erwiderte er lächelnd. »Du könntest es vielleicht mit ›Begriffsstutzer‹ versuchen, denn ich wette, dass sie die Bedeutung dieses Ausdrucks nicht kennen. Aber das würde wahrscheinlich auch nichts nützen.«
    »Dann bin ich fertig«, sagte ich. Ich war nun noch wütender als beim Betreten des Raumes.
    »Draulin, wie lautet dein Votum?«, fragte der alte Ritter, der offenbar das Sagen hatte.
    »Ich bin dafür, ihr die Ritterwürde zu entziehen und sie für eine Woche vom Geiststein zu trennen, um ihre Spuren von Crystin-Schwertern, die ihr nicht gehören, zu entfernen«, erwiderte Draulin.
    »Archedis?«, fragte der alte Ritter.
    »Die Rede des jungen Smedry hat mich bewegt«, erwiderte der Ritter mit dem großen Kinn. »Vielleicht waren wir zu vorschnell. Ich bin der Meinung, wir sollten Bastille vorübergehend aus der Ritterschaft ausschließen, aber ihr die Ritterwürde nicht entziehen. Das verunreinigte Schwert muss von ihren Spuren befreit werden, aber eine ganze Woche halte ich für zu hart. Ein Tag sollte genügen.«
    Ich wusste nicht, was dieser letzte Teil bedeutete, aber der stattliche Ritter verdiente für seine Freundlichkeit ein paar Pluspunkte in meinem Buch.
    »Dann liegt die Entscheidung also bei mir«, sagte der alte Ritter. »Ich wähle den Mittelweg. Bastille, wir entziehen dir die Ritterwürde, doch wir werden nächste Woche in einer weiteren Verhandlung den Fall nochmals prüfen. Du wirst für zwei Tage vom Geiststein getrennt. Beide Strafen werden mit sofortiger Wirkung verhängt. Melde dich in der Geiststeinkammer.«
    Ich blickte zu Bastille hinüber. Ich fand, dass das keine Entscheidung zu unseren Gunsten war. Bastille starrte weiter geradeaus, aber ich konnte ihr vom Gesicht ablesen, dass sie angespannt war und sogar Angst hatte.
    Das werde ich nicht zulassen!, dachte ich wütend. Ich sammelte meine Bruchkraft. Die Ritter durften Bastille nicht mitnehmen. Ich konnte sie daran hindern. Ich würde ihnen zeigen, wie es war, wenn mein Talent ihre Schwerter zerbrach und…
    »Alcatraz, mein Junge«, sagte Grandpa Smedry sanft. »Privilegien wie unsere Besuchserlaubnis für Crystallia behält man nur, wenn man sie nicht missbraucht. Ich glaube, mehr war bei unseren Freunden einfach nicht zu erreichen.«
    Ich sah ihn an. Manchmal lag in seinen Augen eine überraschend tiefe Weisheit.
    »Lass gut sein, Alcatraz«, sagte er. »Wir werden einen anderen Weg finden, Bastille zu helfen.«
    Die Ritter waren aufgestanden und strebten aus dem Zimmer. Wahrscheinlich waren sie froh, von meinem Großvater und mir wegzukommen. Ich sah hilflos zu, wie Bastille ihnen folgte. Beim Hinausgehen warf sie mir einen Blick zu und flüsterte nur ein einziges Wort: »Danke.«
    Danke, dachte ich. Danke wofür? Für mein Versagen?
    Ich fühlte mich natürlich schuldig. Vielleicht kennt ihr das. Schuldgefühle ziehen einen total runter. (So schnell wie ein Aufzug aus Wackelpudding.)
    »Komm, mein Junge«, sagte Grandpa Smedry und nahm meinen Arm.
    »Wir haben versagt«, sagte ich kleinlaut.
    »Keineswegs! Eigentlich wollten die drei Bastille die Ritterwürde ganz entziehen. Wir haben ihr zumindest eine Chance verschafft, sie zurückzuerhalten. Das hast du gut gemacht.«
    »Eine Chance, sie zurückzuerhalten«, sagte ich stirnrunzelnd. »Aber wenn dieselben Leute in einer Woche noch mal abstimmen, was haben wir dann erreicht? Sie werden einfach beschließen, Bastille die Ritterwürde doch zu entziehen.«
    »Es sei denn, wir beweisen ihnen, dass sie sie verdient«, sagte Grandpa Smedry. »Indem wir zum Beispiel verhindern, dass es zur Unterzeichnung dieses Vertrages kommt und dass die Bibliothekare Mokia übernehmen.«
    Mokia war wichtig. Aber selbst wenn wir das, was er gesagt hatte, schaffen könnten, und zwar gemeinsam mit Bastille, wie sollte ein Sieg in einer politischen Schlacht beweisen, dass sie die Ritterwürde verdiente?
    »Was ist ein Geiststein?«, fragte ich, während wir zur Transporterkammer zurückliefen.
    »Nun«, sagte Grandpa Smedry. »Eigentlich dürftest du darüber gar nichts wissen. Aber gerade deshalb ist es mir ein

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