Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)
durchziehen wollten. Mokia war in Schwierigkeiten und brauchte meine Hilfe. Das hieß, ich musste meine Mutter und die anderen Bibliothekare aufhalten und sie vielleicht sogar vor den Königen als Schwindler entlarven.
»Wenn meine Mutter etwas von hier drinnen haben will, dann müssen wir uns überlegen, was das sein könnte, und es vor ihr finden und wegschaffen.«
Bastille und Sing sahen einander an, dann starrten sie auf die Bücherberge. Ich konnte ihnen vom Gesicht ablesen, was sie dachten.
Wie sollten wir in diesem Chaos das finden, was meine Mutter wollte? Wie sollte man hier drinnen überhaupt irgendetwas finden?
Dann sagte ich etwas, von dem ich nie gedacht hätte, dass ich es je aus meinem Mund hören würde, egal, wie alt ich wurde.
»Wir brauchen eine Bibliothekarin«, sagte ich. »Und zwar schnell.«
Kapitel 14
Ja, ihr habt richtig gehört. Ich– Alcatraz Smedry– brauchte eine Bibliothekarin.
Inzwischen meint ihr vielleicht, dass Bibliothekare zu absolut nichts nutze sind. Es tut mir leid, wenn ich euch diesen Eindruck vermittelt habe. Denn Bibliothekare sind sehr nützlich. Zum Beispiel als Köder, wenn man Haie angeln will. Oder als Dummys, die man aus dem Fenster werfen kann, um zu testen, ob Hornbrillen einen Aufprall auf Beton überstehen. Wenn man genug Bibliothekare hat, kann man aus ihnen sogar Brücken bauen. (Dasselbe gilt für Hexen.)
Und leider sind Bibliothekare auch gute Organisatoren.
Ich hastete mit Sing und Bastille die Treppe hinauf. Wir mussten uns an den Soldaten vorbeizwängen, die nun in einer Reihe auf den Stufen standen. Die Männer und Frauen hielten ihre Schwerter kampfbereit in den Händen und sahen besorgt aus. Ich hatte je einen Soldaten zu meinem Großvater und zu meinem Vater geschickt, um beide zu benachrichtigen, was wir herausgefunden hatten. Außerdem hatte ich einem Ritter befohlen, ein Truppenkontingent loszuschicken, um die umliegenden Gebäude zu durchsuchen. Vielleicht würden die Soldaten den geheimen Stützpunkt der Bibliothekare und das andere Ende des Tunnels finden. Ich rechnete allerdings nicht damit, dass ihnen das gelang. Meine Mutter würde sich nicht so leicht erwischen lassen.
»Wir müssen uns beeilen!«, rief ich. »Wer weiß, wann meine Mutter ins Königliche Archiv einbricht.«
Es ärgerte mich immer noch, dass ich die Hilfe einer Bibliothekarin brauchte. Das war frustrierend. Extrem frustrierend. Tatsächlich glaube ich, dass Worte nicht ausreichen, um euch klarzumachen, wie frustrierend das war.
Aber weil ich euch mag, werde ich es trotzdem versuchen. Beginnen wir damit, willkürlich Buchstaben großzuschreiben.
»Wir kÖnnen nAch einEm DraCHen schicKEn«, sChluG SinG vOr, aLs wiR oBen aNKamEn uNd dUrch dEn oBerEn RauM ranNTen.
»DaS daUerT zU laNGe«, sAgte BastilLE.
»WiR mÜSsen uNs auF dEr StrAße dAs nÄChstbeSTEe FaHrzeUg schnAppEn«, sAgte iCh.
(Wisst ihr was? Das ist noch nicht einmal annähernd frustrierend genug. Ich werde anfangen müssen, auch noch willkürlich Sonderzeichen einzufügen.)
Wir s!TürmT-en dUr?ch d%en HauPt((einGanG hINa=us. DrAUß«en sa*H iCh, d:aSS dIE SoN*ne sCH#on sE
LeiD*er waRen aUf dEr StrA?ße kEine FaHR_zeuGe untEr -wEGS, diE wiR hä:Tten beSCH)LagnaHMen kÖnn/En, sOn!Dern nUr FußGÄ/nger.
(Okay, wisst ihr was? Das ist auch noch nicht frustrierend genug. Deshalb werden wir nun auch noch willkürlich einige Vokale durch den Buchstaben Q ersetzen.)
IcH bLQckTE miCH vQrZWeif;eLT u!m. I,cH wQr e-cHt to:TQL vERä:rgQrt uN/D frQst!rieRT (wie ihr jetzt hoffentlich auch). VoR;hiN wA?rQn DuTZ«Qnde vOn FQ/hrZeuGen aUf dQr StrQß!e gewQsE:N! DQch j/Etzt kAm nA(-tQRliCh kEi;N Ein=zQgES vQrb!ei.
»D;a!«, riE‹f iCh Qnd zEig?tQ aU«f eiN seLTsQ:mes VeHi-kQl aUs Gl!as, dA‹s di,E StrQß!e heRQb-kAm. Ic;h wQss;TE nQch!t, wa›S dQs wA›r, aBQr e?S bQwEG:te siCH, uN=d zwQr zIe‹mL]ic-h sCH*neLL.
»LOs, kQMMt, dA!s Din!G schnQppEN wi#R uN’s!«
(Okay, merkt ihr, wie frustrierend es ist, diesen Text zu entziffern? Aber das ist höchstens halb so frustrierend wie es für mich war, dass ich eine Bibliothekarin zu Hilfe holen musste. Freut ihr euch nicht, dass ich euch spüren lasse, wie ich mich fühlte? Das zeichnet einen guten Geschichtenerzähler aus: Er lässt die Leser nachempfinden, was seine Figuren durchmachen. Ihr könnt mir später dafür danken.)
Wir hasteten auf
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