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Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Titel: Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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heraus.« Es besagt im Grunde dasselbe wie das schweigeländische Sprichwort: »Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.« (Typisch, dass in der Version der Bibliothekare Äpfel zum Vergleich genommen werden statt etwas Cooles wie Bären.)
    Ich weiß nicht, ob ich je eine Chance hatte, mich zu irgendetwas anderem zu entwickeln als zu dem selbstsüchtigen Idioten, der ich geworden bin. Obwohl Grandpa Smedry mir den Kopf gewaschen hatte, sehnte ich mich immer noch nach den vergänglichen Freuden des Ruhms. Es war wirklich nett gewesen, die Leute schwärmen zu hören, wie toll ich war.
    Das Verlangen nach den trügerischen Freuden des Ruhms hatte sich in mir eingenistet wie das Samenkorn eines üblen Unkrauts, das darauf wartete, schleimige dunkle Blüten zu treiben.
    »Alcatraz?« Bastille stieß mich mit dem Ellbogen.
    Ich blinzelte. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich mit den Gedanken abgeschweift war. »Tut mir leid«, murmelte ich.
    Sie deutete mit dem Kopf zur Seite. Prinz Rikers kam auf uns zu. »Ich habe im Palast angerufen. Dort ist Folsom nicht.«
    »Er ist nicht im Palast?«, fragte ich überrascht.
    »Nein, die Diener sagten, er und eine Frau hätten den Vertrag durchgelesen und seien dann gegangen. Aber keine Angst! Wir können unsere Suche fortsetzen, denn die Diener sagten, Folsom sei in den Königlichen Gärten…«
    »Die kein Park sind«, warf Sing ein. »Aber egal.«
    »…auf der anderen Straßenseite.«
    »Okay«, sagte ich. »Und was macht er in den Gärten?«
    »Etwas schrecklich Aufregendes und Wichtiges vermutlich«, sagte Rikers. »Eldon, mach Notizen!«
    Wie aus dem Nichts erschien aus einem Nebenraum ein Diener in der Uniform eines Sekretärs. »Ja, Mylord«, sagte der Mann und kritzelte auf einen Notizblock.
    »Das gibt ein großartiges Buch«, sagte Rikers und setzte sich.
    Bastille rollte nur die Augen.
    »Moment mal«, sagte ich. »Sie haben angerufen? Wie haben Sie das gemacht?«
    »Mit Kommunikationsglas«, erwiderte Rikers. »Damit kann man über eine größere Entfernung mit jemandem reden.«
    Kommunikationsglas also. Doch etwas irritierte mich. Ich griff in meine Tasche und zog meine Linsen heraus. Ich hatte einmal ein Paar Linsen gehabt, mit denen ich über eine größere Entfernung kommunizieren konnte. Doch die hatte ich Grandpa Smedry zurückgegeben. Dafür hatte ich nun das neue Paar Tarnlinsen. Was war mit der Fähigkeit, die sie mir verliehen? Wenn ich an jemanden dachte, ließen sie mich aussehen wie diese Person…
    (Das ist übrigens eine Andeutung. Doch ihr müsst die ersten beiden Bände dieser Reihe gelesen haben, um zu verstehen, worum es geht. Pech für euch, wenn ihr das nicht getan habt!)
    »Warte«, sagte Bastille und deutete auf die Wahrheitsfinderlinse in meiner Hand. »Ist das die, die du in der Bibliothek von Alexandria gefunden hast?«
    »Ja. Grandpa hat herausgefunden, dass es sich um eine Wahrheitsfinderlinse handelt.«
    Sie horchte auf. »Wirklich? Weißt du, wie selten diese Linsen sind?«
    »Ich hätte, ehrlich gesagt, lieber eine Linse gehabt, die Dinge explodieren lassen kann.«
    Bastille rollte die Augen. »Du würdest eine nützliche Linse nicht einmal erkennen, wenn sie dir in den Finger schneiden würde, Smedry.«
    Da hatte sie wohl recht. »Du weißt viel mehr über Linsen als ich, Bastille«, gab ich zu. »Aber etwas kommt mir komisch vor. Die Smedry-Talente, die Okulatorenlinsen, der Leuchtsand … irgendwie hängt das alles zusammen.«
    Sie sah mich neugierig an. »Was meinst du damit?«
    »Pass auf, ich zeig’s dir.« Ich steckte meine Linsen weg, stand auf und sah mich in dem Raum nach einem geeigneten Demonstrationsobjekt um. An einer Wand war ein kleines Regal mit einem Gerät aus Glas darauf. »Was ist das für ein Gerät, Hoheit?«
    Prinz Rikers drehte sich um. »Ah! Mein neuer silimatischer Phonograph! Er ist aber noch nicht betriebsbereit.«
    »Perfekt«, sagte ich, lief hinüber und nahm den Glaskasten vom Regal. Er war ungefähr so groß wie eine Aktentasche.
    »Er wird nicht funktionieren, Alcatraz«, sagte der Prinz. »Nicht ohne eine silimatische Energieplatte oder etwas Leuchtsand…«
    Ich leitete Energie in das Glas. Keine Bruchkraft von meinem Talent, sondern die Energie, mit der ich sonst Linsen aktivierte. Früher brauchte ich Linsen nur zu berühren und schon waren sie aktiv. Inzwischen lernte ich, mich zu kontrollieren, damit ich sie nicht unabsichtlich aktivierte.
    Wie auch immer, plötzlich spielte der Glaskasten Musik–

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