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Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Titel: Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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das Ding zu, das die Straße herunterkam. Es war eine Art Glastier, ein bisschen wie die Hawkwind oder die Dragonaught , nur dass es nicht flog, sondern lief. Als wir uns ihm von der Seite näherten, sah ich es besser.
    Ich blieb abrupt auf der Straße stehen. »Ein Schwein?«
    Sing zuckte nur mit den Schultern. Doch Bastille rannte entschlossen auf das Glasschwein zu. Sie wirkte wacher, aber immer noch ziemlich mitgenommen. Sie hatte dunkle Ringe unter den verschwollenen Augen und ihr Gesicht sah schmal und müde aus. Ich trabte ihr hinterher. Als wir bei dem riesigen Glasschwein ankamen, ging an dessen Hinterteil eine Schiebetür auf. Drinnen stand jemand.
    Ich glaube, an dieser Stelle sollte ich klarstellen, dass ich Klohumor verabscheue. In diesem Buch war schon viel zu viel davon – Klowitz-Hattrick hin oder her. Klohumor ist die literarische Entsprechung von Kartoffelchips und Limonade. Vielleicht verlockend, aber gleichzeitig eine schreckliche Geschmacksverirrung. Ihr müsst wissen, dass so was nicht mein Stil ist. Und wie die ersten beiden Bände meiner Autobiografie soll auch dieser strengen Qualitätsmaßstäben genügen.
    »Verfurzte verkotzte Kacke!«, rief eine Stimme aus dem Schweinehintern.
    (Seufz. Tut mir echt leid. Zumindest ist das ein weiterer Satz, den ihr vielleicht in irgendeine Unterhaltung einfließen lassen könntet.)
    Der Mann, der im Hinterteil des Schweines stand, war kein anderer als Prinz Rikers Dartmoor, der Bruder von Bastille und der Sohn des Hochkönigs. Er hatte immer noch seine blaue Königsrobe an und die rote Baseballkappe auf seinem Rotschopf.
    »Wie bitte?«, fragte ich und blieb draußen vor dem Schwein stehen. »Was haben Sie gerade gesagt, Hoheit?«
    »Man hat mir gesagt, dass in den Ländern des Schweigens gerne Synonyme für Exkremente als Flüche benutzt werden«, erwiderte der Prinz. »Ich will, dass du dich wie zu Hause fühlst, Alcatraz! Was um alles in der Welt machst du mitten auf der Straße?«
    »Wir brauchen ein Transportmittel, Rikers«, sagte Bastille. »Sofort!«
    »Explosiver Durchfall!«, rief der Prinz aus.
    »Und zum letzten Mal, versuch bitte nicht mehr, wie jemand aus den Ländern des Schweigens zu reden! Du klingst wie ein Vollidiot!« Sie sprang hinauf in das Schwein, dann streckte sie mir eine Hand entgegen, um mir hochzuhelfen.
    Ich lächelte und ergriff ihre Hand.
    »Was ist?«, fragte sie.
    »Es freut mich, zu sehen, dass es dir besser geht.«
    »Es geht mir miserabel«, fauchte sie und setzte ihre Kriegerlinsen auf, die wie eine dunkle Sonnenbrille aussahen. »Ich kann mich kaum konzentrieren. Außerdem habe ich dieses schreckliche Dröhnen in den Ohren. Also halt jetzt die Klappe und steig in den Schweinehintern.«
    Ich gehorchte und ließ mich von ihr hochziehen. Das kostete sie mehr Anstrengung als sonst. Die Trennung vom Geiststein musste ihr einige ihrer Fähigkeiten geraubt haben. Aber sie war nach wie vor viel stärker, als ein dreizehnjähriges Mädchen sein sollte. Wahrscheinlich halfen ihr die Kriegerlinsen. Die gehören zu den wenigen Linsensorten, die jeder tragen kann.
    Dann half Bastille auch Sing herauf, während der Prinz durch das Glasschwein eilte, das sehr hübsch und luxuriös eingerichtet war. Er rief seinen Fahrer, der sich zu ihm umdrehte.
    »Also wo suchen wir diesmal das große Abenteuer?«, rief der Prinz in unsere Richtung.
    Das große Abenteuer?, dachte ich. »Wir müssen zum Palast!«, rief ich zurück. »Wir müssen meinen Cousin Folsom finden.«
    »Zum Palast?«, fragte der Prinz sichtlich enttäuscht– für ihn war das ein stinknormaler Ort. Trotzdem befahl er seinem Fahrer, uns dorthin zu bringen.
    Das Glasschwein setzte sich wieder in Bewegung und stampfte die Straße hinunter. Die Fußgänger wussten offensichtlich, dass sie ihm ausweichen mussten, und so kam es trotz seiner Größe schnell voran. Ich setzte mich auf eines der edlen roten Sofas. Bastille ließ sich neben mir nieder, stieß die Luft aus und schloss die Augen.
    »Tut es weh?«, fragte ich.
    Sie zuckte mit den Schultern. Obwohl sie wie üblich das toughe Mädchen spielte, sah ich ihr an, dass die Trennung vom Geiststein ihr immer noch schwer zusetzte.
    »Wozu brauchen wir Folsom?«, fragte sie mit geschlossenen Augen– vor allem um mich abzulenken, damit ich sie nicht weiter ausfragte.
    »Er wird mit Himalaya zusammen sein«, erwiderte ich. Dann wurde mir bewusst, dass Bastille der Bibliothekarin noch nie begegnet war. »Himalaya ist eine

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