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Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Titel: Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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einflussreichsten Ritter des Ordens.«
    »Hm, ich glaube nicht, dass alle ihn mögen«, sagte ich und blickte zu Bastille, die die Tür beobachtete.
    »Er ist großartig«, flüsterte sie zu meiner Überraschung. »Er ist einer der Gründe, warum ich beschlossen habe, in den Orden einzutreten.«
    »Aber er gehörte zu denen, die entschieden haben, dir die Ritterwürde zu entziehen!«
    »Er hat eine weniger harte Strafe gefordert als die anderen«, sagte Bastille.
    »Nur weil meine Aussage ihn überzeugt hat«, wandte ich ein.
    Sie sah mich komisch an. Allmählich schien sie aus ihrem Tief herauszukommen. »Ich dachte, du magst ihn.«
    »Ja, schon.«
    Oder ich hatte ihn zumindest gemocht– bis Bastille angefangen hatte, von ihm zu schwärmen. Nun war ich urplötzlich davon überzeugt, dass Sir Archedis hohl und dumm war. Doch bevor ich Bastille das sagen konnte, traten die Soldaten beiseite, um uns durchzulassen.
    »Ah, prima!«, sagte Sing und stapfte voran. »Das letzte Mal habe ich eine Stunde gebraucht, um all ihre Sicherheitsvorschriften zu erfüllen.«
    Bastille folgte ihm. Sie war noch nicht wieder die Alte, aber zumindest wirkte sie etwas lebendiger. Als wir das Treppenhaus betraten, musste ich kurz an die Bibliothek von Alexandria denken, mit ihren geisterhaften Kuratoren und ihren endlosen Reihen von staubigen Büchern und Schriftrollen. Sie lag auch unter der Erde.
    Aber das war die einzige Ähnlichkeit. Nicht nur, dass das Königliche Archiv keine Bibliothek war, die Treppe endete auch nicht in einer tiefen, unheimlichen Finsternis. Die staubigen Stufen führten nur immer weiter hinab. Als wir schließlich das untere Ende der Treppe erreichten, sahen wir dort die beiden Ritter von Crystallia vor einer weiteren Flügeltür Wache stehen. Sie salutierten, als sie Sing und mich erkannten.
    »Wie lange brauchen Sie Zugang zum Archiv, Mylord?«, fragte einer der Ritter.
    »Oh, ähm«, antwortete ich, »das weiß ich nicht genau.«
    »Dann geben Sie uns bitte in einer Stunde eine Rückmeldung, wenn es Ihnen nichts ausmacht«, sagte der andere Ritter– eine dralle Blondine.
    »Okay«, sagte ich.
    Danach stießen die beiden Ritter die Türflügel auf und ließen mich, Sing und Bastille ins Archiv.
    »Wow«, sagte ich, doch das erschien mir zu wenig. »WOW!«, wiederholte ich, diesmal mit Nachdruck.
    Wahrscheinlich erwartet ihr jetzt eine eindrucksvolle Beschreibung der königlichen Büchersammlung.
    Aber ihr habt mein »wow« missverstanden. Wisst ihr, wie alle palindromischen Ausrufe vom Ende des Alphabets kann »wow« sehr unterschiedlich gedeutet werden. Es ist vielseitig verwendbar, was schlicht heißt, dass es eine blöde Äußerung ist.
    Schließlich könnte »wow« bedeuten: »Das ist toll!« oder »Das ist befremdlich« oder auch: »Oh, he, sieh doch, ein Dinosaurier ist im Begriff, mich zu verschlingen!« Es könnte sogar bedeuten: »Ich habe gerade in der Lotterie gewonnen, aber ich weiß nicht, was ich mit dem ganzen Geld anfangen soll, da ich mich im Magen eines Dinosauriers befinde.«
    (Randnotiz zu dieser Randnotiz: Wie wir im ersten Band festgestellt haben, sind die meisten Dinosaurier eigentlich ganz nett und keineswegs Menschenfresser. Es gibt jedoch ein paar erwähnenswerte Ausnahmen wie den Quesadilla und die berüchtigte Brontëschwester.)
    In meinem Fall bedeutete »wow« nichts von alledem, sondern eher: »Hier herrscht ja ein totales Chaos!«
    »Hier herrscht ja ein totales Chaos!«, rief ich aus.
    »Du brauchst dich nicht zu wiederholen«, murrte Bastille. (Bastille spricht fließend Wowesisch.)
    Die Bücher türmten sich wie Müllhäufen auf einem alten, heruntergekommenen Schuttabladeplatz. Ganze Berge aus achtlos hingeworfenen und teils beschädigten Büchern füllten den unordentlichen, höhlenartigen Raum, der unendlich groß zu sein schien. Sie wirkten wie Dünen aus Seiten, Buchstaben und Wörtern. Ich blickte zu den Rittern zurück, die den Eingang bewachten. »Hat das Ganze hier irgendeine Art von System?«, fragte ich hoffnungsvoll.
    Der blonde Ritter wurde blass. »Ein System? Sie meinen, so was wie… ein Katalogsystem?«
    »Genau«, erwiderte ich. »Damit man leichter findet, was man sucht, wissen Sie?«
    »So was haben nur die Bibliothekare!«, entrüstete sich der Ritter.
    »Na toll«, sagte ich. »Wirklich toll. Trotzdem danke.« Ich seufzte und ging von der Tür weg, die die Ritter sogleich hinter mir schlossen. Ich nahm eine Laterne von der Wand. »Also, dann lasst uns

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