Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Titel: Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
will.«
    »Aber was ist, wenn er getötet wird?«, fragte ich.
    »Dann müssen sie eben einen neuen Kronprinzen küren«, erwiderte Bastille barsch. »Gehen wir jetzt rein oder nicht?«
    Ich seufzte und warf einen Blick auf den rothaarigen Prinzen. Er lächelte selbstzufrieden.
    »Na toll«, murmelte ich, eilte aber weiter die Eingangstreppe hinauf. Der Prinz lief neben mir her. »Sagen Sie, Hoheit, warum eigentlich ein Schwein?«, fragte ich ihn.
    Er sah mich überrascht an. »Ich habe gehört, dass in den Ländern des Schweigens harte Jungs saudicke Maschinen fahren.«
    Ich stöhnte. »Damit sind schwere Motorräder gemeint, Prinz Rikers.«
    »Wirklich? Dann habe ich das falsch verstanden«, sagte er.
    »Ach, machen Sie sich nichts draus«, sagte ich. Wir rannten in den Raum mit den Soldaten. Offenbar hatten die Ritter Verstärkung angefordert, denn auf der Treppe standen nun auch viele von ihnen. Es war gut, zu wissen, dass sie da waren, falls die Bibliothekare tatsächlich ins Königliche Archiv einbrachen.
    »Das keine Bibliothek ist«, fügte Sing hinzu.
    »Was?«, fragte ich.
    »Ich dachte nur, dass du vielleicht gerade daran denkst und dass ich dich daran erinnern sollte«, erwiderte Sing.
    Wir erreichten das untere Ende der Treppe. Die beiden Ritter von vorhin hatten inzwischen drinnen im Archiv Stellung bezogen und salutierten vor dem Prinzen, als wir hineingingen.
    »Irgendwelche Bibliothekare?«, fragte ich.
    »Nein«, antwortete der blonde Ritter. »Aber wir hören immer noch diese Grabegeräusche. Wir haben zwei Züge Soldaten hier postiert und zwei weitere durchsuchen die umliegenden Gebäude. Bisher haben wir noch nichts gefunden– aber wir sind auf die Bibliothekare vorbereitet, falls sie ins Treppenhaus einbrechen!«
    »Ausgezeichnet!«, sagte ich. »Sie sollten draußen warten, nur für den Fall.« Ich wollte nicht, dass sie sahen, was gleich geschehen würde, weil es zu peinlich war.
    Die beiden Ritter gingen hinaus und schlossen die Tür. Ich wandte mich an Himalaya. »Alles klar«, sagte ich. »Fangen wir an.«
    Sie sah mich verwirrt an. »Womit?«
    Ach so, ja, dachte ich. Wir hatten ihr noch gar nicht erklärt, wofür wir sie brauchten. »Irgendwo in diesem Raum sind Bücher, die die Bibliothekare unbedingt haben wollen«, sagte ich. »Deine ehemaligen Freunde sind gerade dabei, einen Tunnel hierher zu graben. Ich brauche deine Hilfe. Du musst…«
    Ich sah Bastille, Folsom und Sing schon schaudern, bevor ich es aussprach.
    »…du musst die Bücher hier drinnen ordnen.«
    Himalaya wurde bleich. »Was?«
    »Du hast richtig gehört.«
    Sie blickte Folsom an. Er sah weg.
    »Du willst mich auf die Probe stellen«, sagte sie und ballte die Hände zu Fäusten. »Keine Sorge. Ich kann der Versuchung widerstehen. Du brauchst mich nicht zu testen.«
    »Nein, im Ernst«, sagte ich genervt. »Das ist kein Test. Ich brauche einfach jemanden, der irgendeine Ordnung in das Chaos hier bringt.«
    Sie setzte sich auf einen Stapel Bücher. »Aber… ich bin kuriert! Ich bin jetzt schon seit Monaten clean! Du kannst unmöglich von mir verlangen, dass ich rückfällig werde!«
    »Himalaya«, sagte ich und kniete mich neben sie hin. »Wir brauchen wirklich deine Hilfe! Bitte, du musst das für uns tun!«
    Sie begann zu zittern, was mich verunsicherte.
    »Ich…«
    Sie stand auf und lief mit Tränen in den Augen aus dem Raum. Folsom rannte ihr hinterher. Ich kniete immer noch auf dem Boden und fühlte mich schrecklich. Als hätte ich soeben einem kleinen Mädchen gesagt, sein Kätzchen wäre tot, weil ich es überfahren hätte. Und dass ich es obendrein gegessen hätte.
    Und dass es wirklich scheußlich geschmeckt hätte.
    »Tja, das wär’s dann wohl«, sagte Bastille. Sie setzte sich auf einen Stapel Bücher. Sie sah wieder verhärmt aus. Wir hatten sie eine Zeit lang abgelenkt, aber die Trennung vom Geiststein machte ihr nach wie vor zu schaffen.
    Ich konnte immer noch die Grabegeräusche hören und sie wurden lauter. »Also«, sagte ich und holte tief Luft, »dann werden wir sie zerstören müssen.«
    »Was?«, fragte Sing. »Die Bücher?«
    Ich nickte. »Wir müssen unbedingt verhindern, dass meine Mutter bekommt, was sie will. Was es auch ist, ich wette, es hat etwas mit Mokia zu tun.« Ich ließ meinen Blick über die Bücherberge schweifen. »Ich bezweifle, dass wir all diese Bücher rechtzeitig wegschaffen können. Deshalb sehe ich nur einen Ausweg: Wir müssen sie verbrennen.«
    »Dazu sind wir nicht

Weitere Kostenlose Bücher