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Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Titel: Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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eine Spionin der Bibliothekare?«, fragte Bastille weiter. (So ist sie. Unverblümt und knallhart.)
    »Was?«, rief Himalaya. »Nein, natürlich nicht!«
    Ihr Atem blieb weiß.
    Ich wandte mich an Bastille. »Grandpa Smedry hat mich gewarnt, dass die Bibliothekare gut darin sind, Halbwahrheiten zu erzählen. Vielleicht können sie so meine Wahrheitsfinderlinse austricksen.«
    »Erzählst du Halbwahrheiten?«, fragte Bastille Himalaya. »Versuchst du diese Linse auszutricksen, uns etwas vorzumachen, diesen Mann zu verführen oder etwas in der Art?«
    »Nein, nein, nein«, sagte die junge Bibliothekarin errötend.
    Bastille sah mich an.
    »Ihr Atem ist weiß«, sagte ich. »Falls sie lügt, macht sie das verdammt gut.«
    »Ich glaube ihr«, sagte Bastille und deutete zum Glasschwein zurück. »Steigt dort ein, ihr zwei! Schnell! Wir haben einen sehr engen Terminplan.«
    Die beiden sprangen auf die Füße, ohne auch nur eine Frage zu stellen. Wenn Bastille diesen Ton anschlägt, tut man, was sie sagt. Zum ersten Mal hatte ich eine Vermutung, warum Bastille so gut Leute herumkommandieren konnte. Sie war eine Königstochter. Wahrscheinlich hatte sie ihre ganze Kindheit lang Befehle erteilt.
    Bei den Ursanden!, dachte ich. Sie ist eine Prinzessin, und was für eine!
    »So, nun haben wir deine Bibliothekarin, Smedry«, sagte Bastille. »Hoffen wir, dass sie uns wirklich helfen kann.«
    Wir liefen zum Glasschwein zurück. Ich warf einen Blick auf die untergehende Sonne. Uns blieb nicht viel Zeit für unser nächstes Vorhaben. Es musste wirklich schnell gehen. (Ich schlage vor, ihr holt tief Luft.)

Kapitel 15
    Menschen sind komische Wesen. Meiner Erfahrung nach hören wir anderen umso lieber zu, je mehr sie unserer Meinung sind. Ich habe eine Theorie entwickelt, die ich die Käsemakkaroni-Kommunikationsphilosophie nenne.
    Ich liebe Makkaroni mit Käse. Die schmecken einfach toll. Falls im Himmel Essen serviert wird, krönt dieses Gericht sicher jede Tafel. Wenn jemand sich zu mir setzen und mit mir darüber reden will, wie lecker Makkaroni mit Käse sind, werde ich stundenlang mit ihm plaudern. Doch wenn Leute sich mit mir über Fischstäbchen unterhalten wollen, stopfe ich sie gewöhnlich in eine Kanone und schieße sie in Richtung Norwegen.
    Das ist die falsche Reaktion. Ich weiß ja, wie Makkaroni mit Käse schmecken. Würde es mir nicht mehr bringen, mit jemandem zu reden, der etwas anderes mag? Wenn ich verstehen könnte, was andere Leute an Fischstäbchen gut finden, würde mir das vielleicht helfen, zu begreifen, wie sie denken.
    Ein großer Teil der Welt denkt nicht so. Tatsächlich denken viele Leute, wenn sie Makkaroni mit Käse lieben, aber Fischstäbchen hassen, dann wäre es das Beste, Fischstäbchen zu verbieten.
    Das wäre eine Tragödie. Wenn wir so etwas zuließen, käme es schließlich so weit, dass nur noch ein Gericht erhältlich wäre. Und wahrscheinlich wären das weder Makkaroni mit Käse noch Fischstäbchen. Womöglich wäre es sogar etwas, was keiner von uns gerne isst.
    Wollt ihr bessere Menschen werden? Dann hört Leuten zu, die anderer Meinung sind als ihr. Streitet nicht mit ihnen. Hört ihnen nur zu. Es ist bemerkenswert, was für interessante Dinge Leute sagen, wenn ihr euch die Zeit nehmt, keine Ignoranten zu sein.
    Wie ein Einsatzkommando stürmten wir aus dem riesigen Glasschwein und dann die Eingangstreppe zum Königlichen Archiv hinauf. (Na los, sagt es mit mir. Ich weiß doch, dass ihr das wollt.)
    Das keine Bibliothek ist.
    Bastille mit ihren Kriegerlinsen war natürlich die Schnellste, aber Folsom und Himalaya hielten Schritt. Sing bildete die Nachhut, zusammen mit…
    »Prinz Rikers?«, keuchte ich und blieb überrascht stehen. Ich hatte angenommen, dass der Prinz in seinem Fahrzeug bleiben würde.
    »Ja, was ist?«, fragte der Prinz. Er blieb neben mir stehen, drehte sich um und blickte zurück.
    »Warum sind Sie ausgestiegen?«, fragte ich.
    »Endlich habe ich die Chance, den berühmten Alcatraz Smedry in Aktion zu sehen! Die werde ich bestimmt nicht verpassen.«
    »Aber das könnte gefährlich werden, Hoheit«, sagte ich.
    »Meinst du wirklich?«, fragte er aufgeregt.
    »Was ist los?«, rief Bastille und kam die Treppe wieder herunter. »Ich dachte, wir hätten es eilig.«
    »Er will mitkommen«, sagte ich und deutete auf Prinz Rikers.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Wir können ihn nicht daran hindern. Er ist der Kronprinz. Das bedeutet, dass er praktisch tun kann, was er

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