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Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Titel: Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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befugt«, sagte Bastille müde.
    »Stimmt«, sagte ich und wandte mich Prinz Rikers zu. »Aber ich wette, er schon.«
    Der Prinz sah auf. Er hatte einen Bücherberg durchstöbert, wahrscheinlich auf der Suche nach Fantasyromanen. »Was wird das hier?«, fragte er. »Ich muss sagen, dieses Abenteuer ist nicht besonders aufregend. Wo sind die Explosionen, die tollwütigen Wombats, die Raumstationen?«
    »So sieht ein echtes Abenteuer aus, Prinz Rikers«, sagte ich. »Wir müssen diese Bücher verbrennen, bevor sie den Bibliothekaren in die Hände fallen. Können Sie uns dazu ermächtigen?«
    »Ja, ich denke schon«, sagte er. »Ein großes Feuer könnte aufregend sein.«
    Ich schnappte mir eine der Laternen, die an den Wänden hingen. Bastille und Sing kamen zu mir herüber und starrten auf die Bücher, während ich mich bereit machte, Feuer zu legen.
    »Das fühlt sich falsch an«, bemerkte Sing.
    »Ich weiß«, sagte ich. »Aber wem liegt schon etwas an diesen Büchern? Sie wurden in diesen Raum gestopft wie wertloses Altpapier. Ich wette, hier kommt kaum jemand vorbei, um einen Blick auf oder gar in die Bücher zu werfen.«
    »Ich war schon hier«, sagte Sing. »Das ist zwar Jahre her, aber ich bin sicher nicht der Einzige. Außerdem sind das Bücher. Das ist Wissen. Wer weiß, was wir alles verlieren würden. Manche Bücher hier drinnen sind so alt, dass sie vielleicht die einzigen noch existierenden Exemplare sind– abgesehen von denen in der Bibliothek von Alexandria.«
    Ich stand mit dem Feuer in der Hand da. Das soll keine Metapher für irgendwas sein. Ich erzähle nur, wie es war. Es schien das einzig Richtige zu sein, die Bücher zu verbrennen. Doch gleichzeitig fühlte es sich falsch an. Was war besser? Die Bücher zu vernichten, sodass niemand mehr an das Wissen gelangen konnte, das sie enthielten? Oder das Risiko einzugehen, dass sie den Bibliothekaren in die Hände fielen?
    Ich kniete mich hin und näherte die Laterne einem Stapel Bücher. Ihre Flamme flackerte.
    »Warte«, sagte Bastille und kniete sich neben mich hin. »Um mit ihr etwas anzuzünden, musst du die Brennfunktion aktivieren.«
    »Aber sie brennt doch schon«, entgegnete ich verwirrt.
    »Nicht schon wieder diese Diskussion«, sagte sie seufzend. (Lest den ersten Band.) »Hier.« Sie berührte das Glas der Laterne. Da begann die Flamme zu pulsieren. »Jetzt ist sie bereit.«
    Ich holte tief Luft, dann zündete ich mit zitternder Hand das erste Buch an.
    »Halt, warte!«, schrie eine Stimme. »Tu’s nicht!«
    Ich fuhr herum und sah Himalaya in der Tür stehen, neben Folsom. Hektisch blickte ich zu den Büchern zurück. Die Flamme breitete sich bereits aus.
    Dann stolperte Sing zum Glück. Der massige Körper des Mokianers knallte auf den Stapel mit dem brennenden Buch, wobei sein Bauch die Flammen völlig erstickte. Ein bisschen Rauch quoll darunter hervor.
    »Hoppla!«, sagte er.
    »Gut«, sagte Himalaya und kam herein. »Du hast das Richtige getan, Sing. Okay, ich ordne die Bücher für euch. Nur tut ihnen bitte nichts.«
    Ich trat zurück, als Folsom Sing auf die Füße half. Himalaya kniete sich neben den Bücherstapel, der beinahe in Flammen aufgegangen wäre. Liebevoll berührte sie eines der Bücher und hob es mit ihren grazilen Fingern auf.
    »Also… ähm«, sagte sie. »Nach welchem System soll ich sie ordnen? Nach dem rückläufigen Zeitpunktsystem, bei dem die Bücher nach der Minute ihrer Veröffentlichung sortiert werden? Oder nach dem optimierten Treffersystem, bei dem die Bücher nach der Häufigkeit geordnet werden, mit der auf den ersten fünfzig Seiten der bestimmte Artikel verwendet wird?«
    »Ich glaube, es genügt, wenn du sie einfach nach ihrem Thema sortierst«, sagte ich. »Wir müssen die Bücher finden, in denen es um Okulatoren oder Smedrys oder andere verdächtige Themen geht.«
    Himalaya streichelte das Buch, tastete den Einband ab und las, was auf dem Buchrücken stand. Dann legte sie es sorgsam neben sich und griff nach dem nächsten. Damit legte sie einen anderen Stapel an.
    Das wird eine Ewigkeit dauern, dachte ich verzweifelt.
    Himalaya nahm ein weiteres Buch zur Hand. Diesmal blickte sie kaum auf den Buchrücken, bevor sie es zur Seite legte. Sie schnappte sich ein weiteres, dann noch eines und noch eines. Mit jedem wurde sie schneller.
    Sie hielt inne und holte tief Luft. Dann legte sie los. Ihre Hände bewegten sich so schnell, dass meine Augen ihnen nicht mehr folgen konnten. Sie schien fähig, ein Buch

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