Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Titel: Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
dann als Plüschtiere für Kinder verkaufen. Es wird oft prophezeit, dass all diese Plüschpandas eines Tages beschließen werden, sich zu erheben und die Weltherrschaft an sich zu reißen. Das wäre lustig, denn Pandas sind großartig.
    Okay, habt ihr euer Geschäft erledigt? Gut. Dann können wir jetzt vielleicht endlich mit der Geschichte fortfahren. (Es nervt wirklich, so lange auf euch warten zu müssen, deshalb solltet ihr mir für meine Geduld danken.)
    Meine Mutter nahm das Buch entgegen und winkte ungeduldig den sommersprossigen Dunklen Okulator zu sich. »Fitzroy, komm hier rüber!«
    »Da bin ich, Shasta«, sagte er ein bisschen zu beflissen. Er sah sie voller Bewunderung an. »Was gibt’s?«
    »Lies das!« Sie reichte ihm das Buch und die Übersetzerlinsen.
    Der junge Mann schnappte sich das Buch und die Linsen. Es widerte mich an, wie übereifrig er versuchte, meiner Mutter zu gefallen. Ich zog mich ganz langsam zurück und hob eine Hand an die nahe Wand.
    »Ja, Shasta, das ist es!«, jubilierte Fitzroy. »Das ist das Buch, das wir wollten!«
    »Ausgezeichnet!«, sagte meine Mutter und griff nach dem Buch.
    In diesem Augenblick berührte ich die Glaswand und schickte eine gewaltige Ladung Bruchkraft hinein. Ich wusste, dass ich das Glas nicht zerbrechen konnte– ich vertraute darauf. Es war mir schon öfter gelungen, Dinge wie Wände oder Tische, ja sogar Rauchfahnen, als Energieleiter zu benutzen. Wie ein Kabel, das Strom führt, konnte ein Gegenstand meine Bruchkraft weiterleiten, bis am anderen Ende etwas zu Bruch ging.
    Es war riskant, aber ich hatte nicht vor, meine Verbündeten allein in einem Raum voller Bibliothekare zurückzulassen. Schon gar nicht, wenn einer dieser Verbündeten der offizielle Erzähler der Alcatraz-Smedry-Geschichten war. Ich musste schließlich an mein Vermächtnis denken.
    Zum Glück funktionierte mein Plan. Die Bruchkraft bewegte sich durch die Wand wie kleine Wellen über einen See. Die Laternen an den Wänden zersplitterten.
    Und alles versank in Dunkelheit.
    Ich machte einen Satz nach vorn und schnappte mir das Buch, das Shasta Fitzroy gerade abnehmen wollte. Stimmen schrien vor Schreck und Überraschung und ich hörte meine Mutter fluchen. Ich flitzte zur Tür, nahm schnell meine Tarnlinsen ab und rannte ins erleuchtete Treppenhaus hinaus.
    Im selben Augenblick hörte ich ein lautes Poltern aus dem Archiv. Dann tauchte ein Gesicht aus der Dunkelheit auf. Es war ein Bibliothekarsschläger. Ich duckte mich und machte mich auf einen Kampf gefasst, doch plötzlich verzerrte der Mann das Gesicht vor Schmerz, fiel zu Boden und fasste sich stöhnend ans Bein. Bastille sprang über ihn hinweg. Hinter ihr erschien ihr Bruder, der Prinz.
    Ich zog Rikers durch die Tür, erleichtert, dass Bastille mein Handzeichen verstanden hatte. (Ich hatte zwar das allgemein übliche Zeichen für »Warte kurz dort und renn dann zur Tür« benutzt, aber zufällig war es gleichzeitig das allgemein übliche Zeichen für »Ich brauche einen Milchshake; ich glaube, da drüben finde ich einen«.)
    »Wo ist Folsom…?«, fragte ich, aber gleich darauf tauchte auch der Kritiker auf. Er hielt Rikers’ Roman in der Hand, um jederzeit den Buchdeckel aufklappen und lostanzen zu können. Keuchend kam er durch die Tür, als Bastille gerade einen weiteren Schläger, der ins Licht strebte, zur Seite stieß. Obwohl erst wenige Sekunden vergangen waren, seit ich mein Talent eingesetzt hatte, fragte ich mich besorgt, wo Sing und Himalaya blieben.
    »Ich gebe dieser Flucht dreieinhalb von sieben dreiviertel Punkten, Alcatraz«, sagte Folsom nervös. »Der Plan ist zwar clever, aber seine Durchführung nervenaufreibend.«
    »Notiert«, murmelte ich und blickte mich angespannt um. Wo waren bloß unsere Soldaten? Sie sollten hier draußen im Treppenhaus sein, aber es war menschenleer.
    »Leute?«, sagte Rikers. »Ich glaube…«
    »Da!«, rief Bastille und deutete ins Archiv. Sing und Himalaya tauchten aus dem Dunkel auf und kamen herausgelaufen. Ich schlug die Tür hinter ihnen zu und benutzte mein Bruchtalent, um das Schloss zu blockieren. »Was war das für ein Krach?«, fragte ich.
    »Ich bin gegen ein paar Bücherstapel gestolpert«, sagte Sing. »Ich habe sie umgeworfen, auf die Bibliothekare, um sie abzulenken.«
    »Gut«, sagte ich. »Lasst uns abhauen!«
    Wir begannen die Treppe hinaufzurennen. Die hölzernen Stufen knarrten unter unseren Füßen.
    »Das war riskant, Smedry«, zischte Bastille.
    »Hast du

Weitere Kostenlose Bücher