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Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition)

Titel: Alcatraz und die Ritter von Crystallia: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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packte die Elektrokabel, die auf dem Boden lagen, zog mit aller Kraft daran und schaffte es, sie aus den Steckdosen in den Geräten zu reißen. Dann rannte ich meinen Freunden hinterher.
    Bastille wartete an der Tür zum Archiv. »Was ist das?«, fragte sie und zeigte auf die Kabel.
    »Unsere einzige Chance«, erwiderte ich und schlüpfte in den Raum. Sie folgte mir hinein, dann schlug sie die Tür zu– oder zumindest das, was von der Tür noch übrig war. Drinnen war es stockfinster, weil ich die Laternen zerbrochen hatte. Ich hörte die anderen aus meiner kleinen Gruppe flach und nervös atmen.
    »Was jetzt?«, flüsterte Sing.
    Ich hielt die Kabel in den Händen. Zögernd berührte ich die Enden mit den Fingern und schloss die Augen. Das war ein ziemlich gewagtes Glücksspiel. Ich hatte es zwar geschafft, die Musikbox zum Laufen zu bringen, aber das hier war etwas völlig anderes.
    Doch ich hatte keine Zeit für Zweifel. In wenigen Augenblicken würden wir wieder die Bibliothekare am Hals haben. Ich hielt den Atem an und aktivierte die Kabel in meinen Händen, als wären sie Okulatorenlinsen.
    Sofort wurde etwas aus mir herausgesogen. Meine Kräfte schwanden, und ich fühlte mich auf einmal so erschöpft, als wäre mein Körper ohne mein Wissen einen Marathon gelaufen. Ich ließ die Kabel fallen, schwankte und hielt mich an Sing fest, um nicht hinzufallen.
    »Ihr seid alle so gut wie tot«, stieß Fitzroy hervor. Ich konnte ihn in der Dunkelheit nicht sehen, aber ich nahm an, dass er immer noch unter Sings Arm klemmte. »Gleich werden meine Leute hier hereinstürmen und dann seid ihr tot. Was habt ihr denn gedacht? Ihr sitzt in der Falle! Ihr sandlosen Idioten!«
    Ich holte tief Luft und richtete mich wieder auf. Dann stieß ich die Tür auf.
    Der blonde Ritter von Crystallia hielt immer noch draußen Wache. »Alles in Ordnung?«, fragte sie und spähte herein. »Was war denn los?« Hinter ihr sah ich die Steintreppe des Königlichen Archivs, auf der immer noch die Soldaten standen.
    »Wir sind zurück!«, rief Sing aus. »Wie…«
    Bastille sah mich an. »Du hast das Glas aktiviert. So wie Rikers’ silimatische Musikbox. Du hast den Tausch eingeleitet!«
    Ich nickte. Zu meinen Füßen lagen die durchtrennten Kabel zu den Geräten der Bibliothekare. Der Tausch der Räume hatte sie an der Tür reißen lassen.
    »Splitterndes Glas, Smedry!«, sagte Bastille. »Wie im Namen aller Ursande hast du das bloß gemacht?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte ich und rannte zur Tür hinaus. »Darüber können wir uns später Gedanken machen. Jetzt müssen wir Mokia retten!«

Kapitel 20
    Fragen.
    Wir sind am Ende und ihr habt wahrscheinlich ein paar Fragen. Wenn ihr gut aufgepasst habt, habt ihr wahrscheinlich mehr als nur ein paar.
    Wahrscheinlich solltet ihr mehr haben als ihr habt.
    Ich habe versucht, so ehrlich wie möglich zu sein. Ich habe bei nichts Wichtigem gelogen.
    Aber ein paar Leute in der Geschichte… nun, die lügen mit Sicherheit.
    Egal, wie viel ihr zu wissen glaubt, es gibt immer noch mehr zu erfahren. Alles hat mit Bibliothekaren, Rittern und natürlich Fischstäbchen zu tun. Genießt also diesen nächsten Teil. Wir sehen uns dann im Nachwort.
    »Aha!«, sagte ich und zog nicht nur ein, sondern zwei Paar Übersetzerlinsen aus Fitzroys Jackentasche. Der Dunkle Okulator lag gefesselt auf dem Boden von Prinz Rikers’ riesigem Glasschwein, mit dem wir unterwegs waren. Ich hatte die Soldaten angewiesen, Werkzeug zu besorgen, mit dem sie die Ecken des Archivs frei graben und das dort angebrachte Transporterglas entfernen konnten, damit die Bibliothekare den Raum nicht zurücktauschen und irgendwelche anderen Bücher stehlen konnten.
    »Ich verstehe immer noch nicht, was geschehen ist«, sagte Sing, der nervös dasaß, während unser komisches Transportmittel auf den Palast zustapfte.
    »Okulatoren können Glas mit Energie aufladen, so wie ihre Linsen«, erklärte ich ihm.
    »Linsen sind magisch«, sagte Sing. »Doch dieses Transporterglas ist Technologie.«
    »Zwischen der Magie und der Technologie besteht mehr Ähnlichkeit, als du denkst, Sing. Tatsächlich glaube ich, dass all diese Kräfte zusammenhängen. Erinnerst du dich, was du vorhin in unserem Versteck über deine Schwester gesagt hast?«
    »Klar«, erwiderte Sing. »Ich sagte, dass ich wünschte, sie wäre da, weil sie sich als Bibliothekarsschläger tarnen könnte.«
    »Das konnte ich mit denen auch«, sagte ich und hielt die Tarnlinsen hoch, die ich

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