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Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Titel: Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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die ihm bevorstanden. Als er Leute herbeilaufen hörte, bedeckte er das Gesicht mit den Händen und weinte bittere Tränen.

2
     
    Janie und ihre Assistentin saßen an einem kleinen, runden Tisch in ihrem Londoner Hotelzimmer, einer funktionell eingerichteten kleinen Suite mit Miniküche und Sitzecke. Der Tisch war dazu gedacht, die unerläßlichen Utensilien für eine Teestunde aufzunehmen und nicht ein ganzes wissenschaftliches Forschungsprojekt. Er floß über von Stapeln ungeordneter Papiere, die schließlich folgerichtig sortiert und zu einer Doktorarbeit zusammengeschrieben werden sollten, von der Janie aufrichtig hoffte, daß sie dem kritischen - aber, wie sie zugeben mußte, fairen - Blick ihres Doktorvaters in Massachusetts standhalten würde.
    »Wenn John Sandhaus dieses Chaos sehen könnte, würde er einen hysterischen Anfall kriegen«, sagte Janie.
    »Tut mir leid«, sagte ihre Assistentin mit verletztem Blick.
    »Nein, ich will damit nicht sagen, daß es Ihr Fehler ist«, fügte Janie rasch hinzu. »Ich wußte, daß es Berge von Papier geben würde. Es ist bloß so, daß es im Augenblick nicht gerade den >karrie- refördernden< Eindruck macht, den ich mir erhofft hatte. Es sieht aus wie eines meiner frühen Projekte an der medizinischen Fakultät. Völlig chaotisch.« Sie arbeitete sich durch die Papierstapel und suchte ein bestimmtes Stück, von dem sie annahm, es würde vierfach gefaltet sein, weil es so groß war. Während sie sich durch die verschiedenen Genehmigungsschreiben, geographischen Untersuchungen, Computerausdrucke und andere einzelne Kritzeleien auf gepreßter Zellulose wühlte, wurde ihr klar, daß so ungefähr alles, wovon sie angenommen hatte, es werde bei ihrer Ankunft getan sein, in der Tat fertig war.
    Sie fand, was sie gesucht hatte, und faltete es über dem Rest der daliegenden Papiere auseinander. Es handelte sich um eine detaillierte geographische Karte eines Teils von London, von dem ein gutes Stück von dem Großen Feuer von 1666 betroffen gewesen war. Im Rahmen ihrer endgültigen Doktorarbeit würde Janie den chemischen Gehalt des Bodens in dem abgebrannten Teil mit dem des nicht abgebrannten vergleichen, und die letzten Grabungsstellen waren sorgfältig in die vor ihr liegende Karte eingezeichnet. Die meisten waren mit einem roten »X« markiert, was anzeigte, daß die Grabungserlaubnis erteilt und der notwendige Papierkram bereits erledigt war; ein paar waren mit einem grünen »X« versehen, was bedeutete, daß die Genehmigung mündlich bereits vorlag, die Papiere aber noch eingeholt werden mußten.
    »Meine Güte, ich sehe, Sie hatten ganz schön zu tun«, sagte sie. »Wirklich, Caroline, das ist gute Arbeit.«
    Caroline Porter strahlte, erfreut, daß Janie anerkannte, welches Wunder an Organisation sie vollbracht hatte. »Ich weiß, wenn man sich dieses Durcheinander anguckt« - sie wies auf den Tisch - »dann sieht es nicht nach viel aus. Ich hatte gehofft, alles in einen Ordner zu kriegen, bevor ich Sie vom Flughafen abholte, aber das klappte einfach nicht.« Sie lachte ein bißchen. »Ich hatte mich darauf verlassen, daß Ihre Maschine Verspätung haben würde.«
    Janie lächelte. »Heutzutage meistens eine ziemlich sichere Wette. Aber der Flug verlief reibungslos. Gott sei Dank, weil die Frau, die neben mir saß, eine echte Quasselstrippe war. Am Ende habe ich einfach meine Kopfhörer ausgemacht. Ich wünschte, die Benimmvorschriften für diesen Kram wären besser entwickelt.«
    »Vielleicht sollten Sie sich über E-Mail an eine zuständige Briefkastentante wenden.«
    Janie lachte. »Liebe Briefkastentante: Wie kann man mit angemessenem Feingefühl und Empathie seine unhöfliche und entnervende Nachbarin im Flugzeug zum Schweigen bringen?«
    »Liebe Leserin«, sagte Caroline, »man kann solchen Langweilern höflich mit der Schnalle des Sitzgurts auf den Kopf hauen.«
    »Aber dann sind alle anderen Passagiere sauer auf mich, weil der Sitzgurtalarm losgeht.«
    Caroline grinste. »Wenn wir erst die Welt regierten, würde keiner vor so einem Dilemma stehen ... aber zurück zu unserem näherliegenden Dilemma.« Sie zeigte auf zwei Stellen auf der Karte. »Diese beiden Eigentümer sind nicht da; einer soll morgen zurückkommen, der andere nach dem Wochenende. Ich habe beiden Nachricht hinterlassen.« Dann seufzte sie. »Aber der hier ...«, sie wies auf ein kleines, unbebautes Gebiet südlich der Themse, »wird eine harte Nuß. Er heißt Robert Sarin. Er ist ein sehr alter

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