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Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Titel: Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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Mutter arrangiert, die seinen Vater verabscheute. Sie war eine Frau mit starkem Willen und beträchtlichen diplomatischen Fähigkeiten, und sie fand Mittel und Wege, ihren Sohn in Situationen zu bringen, in denen er selbst eine passende Braut finden und sich einbilden konnte, er habe sie erwählt. Phillippa hat er unter den vier Töchtern eines flämischen Adeligen gefunden, der mit der Königsfamilie Frankreichs verbündet war, der sie selbst entstammte. Sie ging da sehr klug zu Werke. Ihr eigener Sohn, unser edler König, scheint diese Geschicklichkeit nicht geerbt zu haben.«
    »Also hat Edward Königin Phillippa geliebt, bevor sie heirateten.«
    »Ja, sogar sehr, wie man sich erzählt. Aber ich langweile dich; sicherlich kennst du die Geschichte schon.«
    Er sagte nichts und ließ sie in dem Glauben, er entstamme jenem Teil der spanischen Gesellschaft, in dem über solche Dinge gesprochen wurde. Hätte er etwas anderes eingestanden, so hätte er sich verraten.
    »Aber trotzdem, Isabella muß doch verstehen .«
    »Begreifst du Frauen denn überhaupt nicht?« fragte Adele. »Deine Unschuld verblüfft mich. Isabella ist eifersüchtig auf unsere Liebe. Ich weiß es! Sie wechselt das Thema, wenn ich von dir spreche. Ich sehne mich danach, ihr die Tiefe meiner Gefühle für dich zu gestehen, denn sie ist meine liebste Freundin, und ich bin von ihrem Mitgefühl abhängig. Aber leider bekomme ich nur wenig davon. Ich weiß, daß das nur so ist, weil sie neidisch ist. Sie hat sich gegen die Vorstellung der Liebe verhärtet und ist ständig auf der Hut davor. Sie weiß nur zu genau, daß nichts Gutes dabei herauskäme, wenn sie lieben würde, wo es nicht angebracht ist.«
    Alejandro machte kein Hehl aus seinem Groll. »Sie ist eine Prinzessin, sie ist reich und sehr schön und besitzt alle nur denkbaren Vorteile. Sie weiß doch sicher, daß ein Gatte für sie gefunden werden wird, wenn Europa von der Geißel dieser Pest befreit ist. Sogar mein Mentor de Chauliac hat darüber gesprochen; er hat gesagt, der Papst habe schon Arrangements für sie im Sinn.«
    »Wenn das so ist, dann wird es uns beiden Nutzen bringen. Wenn Isabella sich auf ihre eigene Hochzeit vorbereitet, wird sie zu beschäftigt sein, um an meine Freude zu denken, und das gilt auch für ihren Vater. Wir brauchen nur zu warten. Bitte, hab Geduld, mein Liebster.«
    Warten, bis ich auf dem Rückweg nach Avignon bin, um dort Gott weiß was anzutreffen? »Ich muß schon vorher abreisen. Meine Arbeit hier geht zu Ende. Der König wird mich nicht eine Minute länger hier dulden, als es nötig ist.«
    »Dann mußt du ihm sagen, daß du an einem Heilmittel für die Pest arbeiten mußt. Gewiß wird er den Wert dieser Arbeit verstehen und dein Gönner werden. Und sicher ist auch seit Kates Heilung genug Zeit verstrichen, so daß seine Reaktion sie nicht mehr in Gefahr bringen würde.«
    »In diesem Punkt kann ich ihm nicht vertrauen.«
    Adele seufzte enttäuscht. »Dann mußt du ihm einfach sagen, daß du bleiben möchtest. Und daß du dich mit deiner Arbeit als Arzt selbst ernähren wirst.«
    Plötzlich wurde ihre Stimme lebhaft, und ihre Augen funkelten. »Ich habe eine Idee«, sagte sie. »Auf meinem Gut werden Lämmer erwartet; ich werde Isabella sagen, daß ich hingehen muß, um das zu überwachen. Es dauert nicht mehr lange, bis die Blumen blühen, und dann wird sie mit ihrer Garderobe so beschäftigt sein, daß sie wenig Zeit für mich hat. Ich werde sie erneut um Erlaubnis bitten, das Schloß zu verlassen. Ich weiß, sie wird sie gewähren. Bitte auch du den König um Erlaubnis zur Abreise, aus irgendeinem Grund ...«
    Die Möglichkeiten, die Adele darlegte, begannen auch Alejandro zu erregen. »Ich könnte sagen, daß ich neue Vorräte an Kräutern für Medikamente brauche . das wäre keine Lüge .«
    »Und wenn es eine wäre«, sagte Adele froh, »so würde er es doch nicht wissen! Und dann kommst du zu mir auf mein Gut. So haben wir Zeit, uns einen Plan auszudenken, Isabellas Einverständnis zu gewinnen.«
    Das war mehr, als er zu hoffen gewagt hatte; eine winzige Flamme von Optimismus begann in seinem Herzen zu brennen und ihn zu wärmen; was zuvor unmöglich geschienen hatte, lag nun vielleicht in Reichweite. Und während Adele sich um ihre Güter kümmert , werde ich dafür sorgen , daß ich alles Notwendige habe, um die Pest zu heilen, falls sie wiederkommt, dachte er. Ich werde die Zeit und die Freiheit haben, mich damit zu befassen . Sein Herz begann

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