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Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Titel: Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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König.
    Alejandro freute sich. »Sire, ich kann Euch gar nicht genug danken. Wenn Ihr gestattet, so werde ich hinausgehen, um einige der Dinge zu suchen, die für meine neue Praxis notwendig sind.« Er erhob sich von seinem Stuhl und verneigte sich vor dem Monarchen, der sitzen blieb. Als er gerade aus der Tür gehen wollte, rief Edward seinen Namen. Alejandro hielt inne, drehte sich um und ging ein paar Schritte zurück.
    »Sire?«
    »Ich wollte noch mehr sagen. Doktor, aber Eure Eile beraubt mich dieser Gelegenheit.«
    Er sagte das nicht im Ton eines Monarchen, der seinem Untertan einen Befehl gibt, sondern so wie ein Mann zum anderen spricht. »Damit das einmal ausgesprochen wird, Doktor: Ich bin Euch großen Dank schuldig. Ihr habt so tapfer gedient wie die Soldaten unter meiner Flagge, wenn Euer Mut auch nicht immer von der Art war, daß diejenigen, denen er nützlich war, daran Gefallen finden konnten. Ich bin dankbar, daß von allen Kindern, die meine Königin mir geboren hat, nur unsere geliebte Joanna der Pest zum Opfer gefallen ist, und ich verdanke es nur Euren Anstrengungen, daß ich das sagen kann. Ihr habt Glück, daß Ihr mit so großen Fähigkeiten gesegnet seid, und wir danken Gott für Seine Weisheit, Euch in unser Königreich zu schicken.«
    Nachdem der König so seiner Dankbarkeit Ausdruck gegeben hatte, schritt er zu einer Entschuldigung, und Alejandro entnahm seiner umständlichen Art, daß ihm das erheblich schwerer fiel. »Ich bedaure, daß es Anlässe gegeben hat, bei denen wir Euch guten Grund gaben, Euch mißverstanden oder schlecht behandelt zu fühlen. Ihr wart für mich und ganz England von größerem Wert, als Ihr jemals wissen werdet.«
    Dann nahm seine Stimme wieder eine königliche Färbung an, und Edward holte eine Landkarte hervor und sagte: »Und nun kommt her, bevor ich es mir anders überlege, denn mir ist plötzlich der Gedanke gekommen, Eure Stellung hier zu verbessern. Da Ihr beschlossen habt, in meinem Königreich zu bleiben, müssen wir dafür sorgen, daß Ihr ordentlich untergebracht werdet. Hätte ich vorher gewußt, daß Ihr bleiben wollt, so hätte ich Euch eine bessere Auswahl bieten können. Doch es gibt noch immer einiges Hübsche. Dies hier wird Euch gefallen, denke ich.«
    Alejandro verstand nicht, was der König meinte. »Euer Majestät, ich bin verwirrt ...«
    Der König drückte ein wenig die Brust heraus und lächelte. »Ich mache Euch ein Geschenk, Doktor; Ihr werdet dieses Anwesen und seine Güter ganz für Euch haben.« Er legte die Karte nieder und zeigte Alejandro das Gebiet, das er im Sinn hatte. »Hier, ein wenig im Norden; der Gutsherr, dem es gehörte, ist ohne Erben gestorben, und das Recht auf den Titel ist an mich zurückgefallen.«
    Alejandro war überwältigt. »Majestät, ich bin sprachlos. Ihr erweist mir eine große Ehre.«
    »Und Ihr werdet mir dafür die Ehre erweisen, mein Geschenk anzunehmen. Natürlich wird das vom guten Willen und der Tüchtigkeit des Advokaten dieses Herrn abhängen; jetzt, da die Pest vorbei ist, scheint in diesem Land eine neue Seuche auszubrechen, deren häufigstes Symptom ein plötzlicher Anstieg der ohnehin schon übergroßen Anzahl von Rechtsanwälten ist, und ihr Hauptbeitrag zu unserer Gesellschaft scheint darin zu bestehen, die Krankheit der Habgier zu verbreiten. Hätte doch diese böse Pest mehr Ärzte zurückgelassen und dafür mehr Advokaten dahingerafft!« Er brüllte vor Lachen über seinen eigenen Scherz. »Nun ja, ich wünsche mir da Dinge, die zu erhalten ich nicht hoffen kann. Die Arrangements für Euren Besitz werden getroffen sein, wenn Ihr von Eurer Expedition zurückkehrt. Ihr werdet außerdem den Titel erhalten, der mit diesem Gut verbunden ist, und zwar bei der Zeremonie, die in drei Monaten in Canterbury abgehalten wird. Ich habe eine Botschaft von Seiner Heiligkeit erhalten, daß unser neuer Erzbischof bis dahin angekommen sein wird, und seine Amtseinführung wird gleichzeitig erfolgen.«
    Alejandro nahm an, daß der Papst de Chauliacs Armee von Ärzten längst vergessen hatte, aber er konnte sich der Frage nicht enthalten: »Darf ich daraus schließen, daß die jüngste Botschaft Seiner Heiligkeit keine Anweisungen für mich enthielt?«
    »Ihr wurdet nicht erwähnt.«
    Gut, dachte Alejandro, dann ist meine Mission ja endlich zu Ende. »Ich danke Euch, Sire. Ich bitte um Erlaubnis, mich jetzt zu entfernen.«
    »Noch eines, Doktor, dann bekommt Ihr meine Erlaubnis. Ich habe noch beträchtliche

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