Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel

Titel: Alejandro Canches 01 - Die siebte Geissel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
Vom Netzwerk:
hundert Faxe von Ihnen bekommen.«
    Janie fand das nicht komisch. »Ihre Leute haben mich unglaubliche Verrenkungen machen lassen, um Zutritt zu diesem Labor zu erhalten. Inzwischen müssen Sie sogar meine Schuhgröße wissen.«
    »Nun, das würde mich nicht überraschen, aber ich habe den Antrag nicht bearbeitet, also weiß ich nichts darüber. Die Genehmigungen kommen zwar aus meiner Abteilung, aber ich schaue sie mir nicht alle persönlich an. Jemand aus meinem Büro hat sich um Ihre Anfrage gekümmert.« Er kicherte. »Ich weiß nicht, ob ich Ihnen das sagen soll, aber sie nennt Sie inzwischen den Quälgeist mit den Faxen. Ich hatte keine Ahnung, daß Sie das sind. Ich meine, der andere Name und all das.«
    Janie lachte. Quälgeist? »Ich bin inzwischen wirklich ein anderer Mensch. Das Medizinstudium liegt zwanzig Jahre zurück.«
    »Erinnern Sie mich nicht daran«, sagte er mit schiefem Grinsen. »Der Gedanke gefällt mir überhaupt nicht.«
    »Ach, hören Sie auf. Zufällig weiß ich, wie alt Sie sind, und Sie sehen fabelhaft aus.«
    »Sie auch, Janie!« Er musterte sie von oben bis unten. »Was für eine Überraschung! Was führt Sie an unser Institut?«
    Sie seufzte. »Das ist eine sehr lange Geschichte. Lang und traurig und nicht sonderlich interessant. Ich möchte nur sagen, daß ich den Beruf wechseln mußte. Ich führe eine archäologische Ausgrabung durch, um ein Diplom in Forensik zu bekommen, und habe ein paar Bodenproben zur chemischen Analyse hier. Frank wollte die Arbeit beaufsichtigen. Wir sind hergekommen, um zu sehen, ob man uns einen anderen Techniker zuteilen kann. Wir, das sind Caroline und ich .« Sie wies auf ihre Assistentin, die lächelte und hallo sagte. Bruce erwiderte ihr Lächeln mit einem Nicken. »Caroline arbeitet mit mir an diesem Projekt. Jedenfalls haben wir, als wir uns unsere Proben ansehen wollten, festgestellt, daß einige fehlen. Es müßten vierundfünfzig sein, und wir können nur achtundvierzig finden. Wir stehen ziemlich unter Termindruck und müssen schauen, daß wir vorankommen. Wir versuchen festzustellen, wohin die Proben gebracht worden sein könnten, und Ihr Kollege hier ...« - sie wies auf Ted - »hat uns gesagt, daß jemand ins Labor kommen würde, der vielleicht weiß, wo sie sind.«
    Bruce sah Ted an. »Und das soll vermutlich ich sein.«
    Ted nickte. »Da du regelmäßig mit Frank gearbeitet hast, dachte ich, du wüßtest sicher mehr als ich. Ich erinnere mich, daß Frank gesagt hat, er würde die Lagerbehälter umräumen, bevor wir mit unserer neuen Arbeit anfangen.«
    »Ja, das wollte er«, sagte Bruce, »aber ich weiß nicht, was er im einzelnen gemacht hat und wie weit er damit gekommen ist, bevor er starb. Nur, daß er es vorhatte.«
    Janie seufzte sichtlich enttäuscht. »Ich finde es bloß merkwürdig, daß er uns nichts davon gesagt hat, als wir gestern hier waren.«
    »Wann sollten Ihre Analysen beginnen?«
    »Montag.«
    »Dann ist es durchaus möglich, daß er die Proben vorübergehend anderswo gelagert hat und sie am Montag wieder hier haben wollte. Wenn das der Fall ist, hätte er keinen Grund gehabt, die Verlagerung zu erwähnen. Frank konnte sehr zerstreut sein, aber er hatte seine eigene Art, Dinge anzugehen. Irgendwie wurden sie immer erledigt.« Er sah Ted an, als suche er Bestätigung für seine Einschätzung der Arbeitsgewohnheiten des verstorbenen Technikers. Ted nickte zustimmend.
    Janie stellte fest, daß ihre Enttäuschung in Zorn umschlug. Zuviel geht schief, dachte sie bei sich. Das ganze Projekt scheint vom Pech verfolgt. Schnippischer, als der Anlaß rechtfertigte, sagte sie: »Das ist ja alles schön und gut, ich bin sicher, daß er sie in bester Absicht verlagert hat und daß sie am Montag morgen in aller Frühe wieder hiergewesen wären.« Sie schaute zwischen Bruce und Ted hin und her. »Sie beide scheinen viel Vertrauen zu ihm zu haben, also muß ich Ihre Erklärung wohl akzeptieren.« Sie lächelte ziemlich höhnisch. »Sogar dankbar akzeptieren. Aber leider trägt Ihre sehr gute Erklärung, warum die Röhren nicht hier sind, nicht viel zu dem Problem bei, sie zu finden und dann wieder hierher zurückzubringen.«
    Bruce und Ted wechselten Blicke und schienen im Geiste eine Münze zu werfen. Janie beobachtete sie und dachte: Also, wer von euch muß sich nun mit diesem mißgelaunten amerikanischen Weib abgeben?
    Anscheinend kam es zu einer Entscheidung. Bruce erwiderte Janies Blick und sagte: »Ich will das gern für Sie

Weitere Kostenlose Bücher